Die mittelständischen Unternehmen tragen über 40% zu den Ausgaben und Investitionen hinsichtlich Informations- und Telekommunikationstechnologie in Deutschland bei. Um der Bedeutung des Mittelstandes für den IT-/TK-Markt Rechnung zu tragen und die Entscheider der mittelständischen Wirtschaft bei ihrer Investitionsplanung zu unterstützen, publizieren Fujitsu und techconsult den IT-Mittelstandsindex bereits seit vielen Jahren. In einer monatlichen Befragung werden Lage und Erwartungen bezüglich Umsatz und IT-/TK-Investitionen eingefangen.
Die wirtschaftliche Entwicklung der mittelständischen Unternehmen in Deutschland liegt weiterhin im Abwärtstrend. Auch die Investitionsbereitschaft in Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) ließ im Juni gegenüber Mai nach. Während sich die Umsatzaussichten für die kommenden drei Monate zwar auf niedrigem Niveau aber relativ stabil halten, könnte die Ausgabenbereitschaft in IT-/TK-Produkte und -Lösungen über die Sommermonate hinweg nachlassen.
Die beginnende Ferienzeit hinterlässt erste Spuren: Die wirtschaftliche Dynamik der mittelständischen Unternehmen ließ im Juni gegenüber Mai spürbar nach. Der Index der realisierten Umsätze sank um fünf Punkte von 112 auf 107 Punkte. Deutliche Umsatzeinbußen mussten vor allem die Handelsunternehmen und die Versorger hinnehmen, deren Indizes deutlich unter 100 Punkten lagen und deren Unternehmen mit steigenden Umsätzen somit nur noch eine Minderheit ausmachten. Keinen Grund zur Klage dürften dagegen die Finanzdienstleister und die Industrieunternehmen haben. Ihre Indikatoren erreichten Werte von 133 bzw. 122 Punkten und zeigen, dass die Unternehmen mit gestiegenen Umsätzen stark in der Überzahl waren.
Die wirtschaftlichen Perspektiven für die kommenden drei Monate halten sich relativ konstant: Mit 112 Punkten liegt der Index einen Punkt über dem Niveau vom Mai. Trotz bevorstehender Urlaubszeit lässt der Indikator auf Umsatzwachstum hoffen. Der Mittelstand blickt grundsätzlich zuversichtlich auf die nächsten drei Monate, von allen Wirtschaftszweigen ist eine positive Umsatzentwicklung zu erwarten. Überdurchschnittlich optimistisch ist die Stimmung im Finanzgewerbe und in der Industrie. In allen anderen Branchen liegen die Umsatzerwartungen zwar unter dem Durchschnittswert, dennoch überwiegen die Unternehmen mit steigenden Umsatzerwartungen.
Im Jahresvergleich kann der Lageindex der wirtschaftlichen Entwicklung nicht mit dem Vorjahresniveau mithalten, er liegt zehn Punkte unter dem Wert vom Juni 2012. Nicht ganz so drastisch fällt der Rückgang beim Erwartungsindex aus, er büßte nur zwei Punkte gegenüber dem Vorjahreswert ein.
Die Dynamik der IT-/TK-Ausgaben hielt sich im Juni auf gutem Niveau, wenn auch gegenüber Mai etwas abgeschwächt. Der Index der realisierten Ausgaben ging gegenüber dem Vormonat um drei Punkte zurück und liegt aktuell bei einem Stand von 110 Zählern. Damit überwogen die Unternehmen mit gestiegenen Investitionen nicht mehr so stark wie im Monat zuvor. Bis auf die Versorger und das Finanzgewerbe tätigten alle anderen Wirtschaftszweige im Juni überwiegend steigende IT-/TK-Ausgaben. Treibende Kraft der Nachfrage war in erster Linie das Dienstleistungsgewerbe. Im Branchendurchschnitt lagen Industrie, Handel und Verwaltungen. Im Finanzsegment waren Unternehmen mit gestiegenen und gefallenen IT-Budgets ausgeglichen.
Ähnlich zeigt sich die Entwicklung der Ausgabenplanungen, der entsprechende Index ließ um vier Punkte nach, liegt jedoch mit 117 Punkten auf noch immer hohem Niveau, so dass die Unternehmen mit positiven Investitionsabsichten weiterhin deutlich dominieren könnten. Alle Wirtschaftszweige zeigen sich ausgabefreudig, allen voran die Dienstleister und die Öffentlichen Verwaltungen, deren Indikatoren über 120 Punkten liegen. Bis auf den Handel, der deutlich unter dem Gesamtschnitt liegt, bewegen sich alle übrigen Branchen im Marktdurchschnitt.
Sowohl der Ausgabenindex als auch der Planungsindex liegen auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr. Der Ausgabenindex liegt einen Punkt über dem Wert vom Juni 2012, der Index der Ausgabenplanungen liegt punktgleich mit dem Vorjahreswert.