Jörg Brünig, Senior Director Channel Deutschland und Head of Corporate Mid Market Sales bei Fujitsu Technology Solutions
„Informationstechnologie vom Mittelstand für den Mittelstand“. Mit diesem Slogan wirbt so manches kleine IT-Systemhaus um Kunden. Mittelständische IT-Dienstleister argumentieren häufig, dass kleine und mittlere Unternehmen hierzulande keinen IT-Dienstleister brauchen, der sich global aufstellt und seine Services weltweit anbietet.
Das ist zu kurz gedacht. Warum? Fakt ist, dass der Mittelstand wesentlich dazu beiträgt, dass Deutschland in der Rangliste der exportstärksten Nationen auf Platz 3 liegt. Überflügelt nur vom Spitzenreiter China und den USA. Ebenfalls Fakt: Von den deutschen Ausfuhren im Wert von 1,1 Billionen Euro entfielen 2012 rund 200 Milliarden auf mittelständische Firmen. Und natürlich orientiert sich der deutsche Mittelstand auch international. Das belegt eine Studie der Commerzbank. Demnach haben 33 Prozent der mittelständischen Unternehmen langfristige Rahmenverträge mit Partnern im Ausland geschlossen. An die 25 Prozent unterhalten sogar Niederlassungen oder eine Tochtergesellschaft in anderen Ländern, und neun Prozent betreiben ein Joint-Venture mit einem ausländischen Partner. Was heißt das jetzt für die IT-Infrastruktur eines Mittelständlers? Ganz einfach:
IT-Infrastruktur eines Mittelständlers muss „global“ werden
Wenn der Mittelstand sich international aufstellt, muss seine IT-Infrastruktur auch globalisiert werden. Ein Beispiel: Wenn eine Außenstelle in Brasilien an das Rechenzentrum in der Zentrale in Deutschland angebunden werden soll oder ein Auftragsfertiger in China Zugang zu bestimmten Daten im Firmen-Intranet erhalten soll, stoßen lokale IT-Dienstleister schnell an ihre Grenzen. Denn mal eben schnell IT-Fachleute nach Sao Paulo oder Wuhan zu entsenden, damit diese vor Ort Server, Anwendungen und Netzwerksysteme einrichten, ist nicht so einfach und übersteigt oft deren Fähigkeiten. Ganz zu schweigen von kniffligen Aufgaben wie dem Einrichten von sicheren Weitverkehrsverbindungen, Collaboration-Services oder der Absicherung der IT-Systeme in den Außenstellen gegen Angriffe von Hackern und Datenspionen.
Einfach einen neuen IT-Dienstleister vor Ort suchen? Das ist keine tragfähige Lösung. Einfacher, effizienter, sicherer und letztlich kostengünstiger ist es, einen IT-Partner zu wählen, der weltweit aktiv ist. Dieser stellt an jedem Standort die gewünschten IT-Dienstleistungen bereit, und diese in derselben Qualität, die der Anwender von zu Hause gewohnt ist. Reibungsverluste und Zusatzkosten, die mit dem Engagement neuer Partner in den entsprechenden Ländern verbunden sind, entfallen bei diesem Modell. Weitere Vorteile: Bei Services, die über Grenzen hinweg zum Einsatz kommen, sind so die gleichen Zugriffstools und die gleichen Reaktionszeiten gewährleistet.
Dass globale Geschäftsmodelle sich immer mehr etablieren, zeigt auch die Entwicklung im Systemhausumfeld. Hier sind bereits sehr viele der größeren Anbieter europaweit aktiv. Und auch sie brauchen wiederum IT-Partner auf Hersteller- beziehungsweise Anbieterseite, die europaweit aktiv sind. Denn nur so können sie identische Produkte, Lösungen und Services grenzüberschreitend anbieten, wie Fujitsu dies bereits macht.
Cloud Computing – ja bitte!
Für einen global aufgestellten IT-Dienstleister spricht außerdem ein weiteres Argument: seine Kompetenz in Sachen Cloud Computing. Gerade diese Technologie bietet agilen, mittelständischen Unternehmen erhebliche Vorteile. Denn wer schnell auf neue Marktentwicklungen reagieren will, benötigt eine IT-Umgebung, die sich ebenso schnell und unkompliziert an geänderte Gegebenheiten anpassen lässt.
Die neue Tochtergesellschaft in Brasilien benötigt weitere Server und Storage-Kapazitäten, weil sich die Zahl der Mitarbeiter deutlich erhöht hat? Kein Problem, dann werden die entsprechenden Ressourcen in der Cloud bereitgestellt, beispielsweise über den Fujitsu Cloud IaaS Private Hosted-Service. Die Rechner der Mitarbeiter in den Vertriebsbüros in Fernost sollen besser gegen Cyber-Angriffe geschützt werden? Dann bucht der Mittelständler bei seinem IT-Dienstleister eben einen Cloud-gestützten IT-Security-Service, beispielsweise Fujitsu Cloud End User Protect. Soll eine Außenstelle in ein anderes Land verlagert werden? Kein Problem, dann wandern die IT-Services in der Cloud einfach mit.
Angst davor, dass seine Geschäftsdaten, die er in der Cloud speichert oder verarbeitet, in fremde Hände gelangen, muss kein Nutzer solcher IT-Services haben. Vorausgesetzt, er wählt den richtigen Partner. Denn im Gegensatz zu einigen Service Providern, die von den Behörden ihres Heimatlands gezwungen werden können, Kundendaten herauszugeben, ist das bei Anbietern mit Hauptsitz in Deutschland oder Japan nicht der Fall.
Fazit: Do-it-yourself ist “out“
Und noch etwas zum Thema Sicherheit: Ein Faktor, den viele mittelständische Firmen unterschätzen, ist der Aufwand, der mit dem Aufbau und Betrieb einer komplexen IT-Infrastruktur verbunden ist. Das gilt vor allem dann, wenn Mitarbeiter in ausländischen Außenstellen in diese Infrastruktur eingebunden werden sollen. Das ist nicht nur aufwändig, sondern durchaus auch riskant, denn je komplexer eine Infrastruktur, desto häufiger weist sie Sicherheitslücken auf.
Letztendlich gilt: Das Geld, das viele Mittelständler dafür ausgeben, ein weltweites Unternehmensnetz zu betreiben, lässt sich zielgerichteter einsetzen: nämlich für den Ausbau ihres Kerngeschäfts. Und um die IT-Umgebung in den Filialen und Tochtergesellschaften kümmert sich der IT-Dienstleister. Davon profitieren alle: Der Mittelständler kann sich auf das konzentrieren, was er am besten kann – die Entwicklung und Vermarktung von Produkten. Und die hausinterne IT-Abteilung sieht sich nicht mit Aufgaben konfrontiert, die zu viel Zeit, Geld und Know-how erfordern. Die Kollegen in Sao Paulo, Wuhan oder an anderen Standorten werden dafür dankbar sein. Sie können schlussendlich auf dieselben IT-Ressourcen zugreifen, wie ihre Kollegen in der Firmenzentrale.