Viel wurde bereits gesagt über Fujitsus Vision der „Human-Centric Intelligent Society“, aber nur wenige Beispiele verdeutlichen diese so sehr wie das Konzept des Intelligent Desk. Die Designstudie soll aufzeigen, wie ein durchschnittlicher Büro-Arbeitsplatz in naher Zukunft aussehen könnte. Entwickelt wurde der Intelligent Desk in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Gesellschaft, Deutschlands führender Forschungsorganisation. Er zeigt auf, wie immersiv die Arbeitswelt werden kann, nur vergleichbar mit Top-Konsolenspielen wie „The Elder Scrolls“ oder der „FIFA“-Reihe von Fußball-Simulationen.
Als ein in den letzten Jahren stets populäres Ausstellungsstück beim Fujitsu Forum konnte der Intelligent Desk die Teilnehmer fast immer beeindrucken. Da er außerhalb der Fujitsu-Welt jedoch weitgehend unbekannt ist, hier eine kurze Beschreibung:
Stellen Sie sich eine Mischung aus einem regulären Arbeitsplatz, einem Zeichentisch eines Ingenieurs sowie einem Platz auf der Kommando-Brücke der Original Star Trek-Reihe vor – und Sie haben etwa eine Vorstellung. Aber Mister Spock, Captain Kirk und Lieutenant Uhura werden leider nicht davor sitzen. Sie werden vielmehr bald bemerken, dass der Intelligent Desk gleichzeitig zu modern und realistisch ist, um in die neuesten Hollywood-Blockbuster zu kommen, obwohl er unbestritten Star-Qualitäten besitzt.
Prototyp für Arbeitsplätze der Zukunft
Nüchterner betrachtet könnte man den Intelligent Desk treffender als einen Versuchsaufbau beschreiben, welches mehrere Technologien in sich vereint, die bereits heute verfügbar sind, jedoch nun in einer nie zuvor da gewesenen Weise zusammengefügt wurden. Der daraus resultierende Prototyp verdeutlicht sehr gut, wie zukünftige Arbeitsplätze aussehen könnten – von der dynamisch einstellbaren Tageslichtlampe über dem Kopf bis zu den großen Touchscreens, die im Tisch unter den Händen eingebaut sein könnten.
„Das geniale an diesem Prototyp ist, dass er wie ein echtes Endgerät in verschiedensten Anwendungsszenarien funktioniert“, sagt Michael Golling, Projektleiter im Fujitsu Innovation Lab, der die Entwicklung des Intelligent Desk leitet. „Er ermöglicht es uns, innovative Dienstleistungen auf dem ‚Desktop‘ abzubilden und dann zu sehen, ob diese Implementierungen funktionieren und wie sie das Benutzerverhalten beeinflussen.“ Zwei der wichtigsten Fragen, welches das Projekt-Team zu beantworten versucht, sind, welche Komponenten die ergonomisch perfekte GUI/Desktop-Kombination bilden und ob es möglich ist, analoge und digitale Workflows in nahtlosen Prozessen zusammenzuführen, die den Usern intuitiv und einfach von der Hand gehen.
Um wissenschaftlich fundierte Ergebnisse aus diesen Forschungen ziehen zu können, arbeitet Fujitsu eng mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO an der Universität Stuttgart zusammen. „Intelligent Desk begann zunächst als ein Nebenprojekt des übergreifenden Fraunhofer OFFICE 21®-Forschungsprojekts, welches sich mit der „Zukunft der Arbeit“ beschäftigt. Es erforscht, kurz gesagt, wie sich unsere technischen Mittel und organisatorischen Maßnahmen im Laufe der Zeit entwickeln werden und wie sich dies auf die Arbeitsprozesse auswirken wird“, erklärt Golling. OFFICE 21® begann im Jahr 1996 und erreichte seine aktuelle achte Laufzeit im Jahr 2012.
Aufbauend auf einer Prognose für das Jahr 2025, die auf früheren Forschungsergebnissen beruht, befinden sich die Wissenschaftler nun in der „Work-Lifestyle-Studien“-Phase, in der sie herausfinden wollen, wie die ideale Büroumgebung aussieht und wie Faktoren wie Beleuchtung, Akustik und adäquate Informations- und Kommunikationsgeräte dazu beitragen können, die Attraktivität des Arbeitsplatzes und -gebers zu erhöhen.
Von der Forschung zur Produktentwicklung
„Mit den Technologien, die wir im Intelligent Desk verwenden, decken wir einige dieser Aspekte auf einmal ab“, sagt Golling. Das gesamte Setup basiert auf einer Fujitsu-Workstation, aber „wir nahmen auch eine Reihe von Peripheriegeräten hinzu, die man nicht sofort mit unserem Firmennamen verbindet“, fährt er fort. Dies sind zum Beispiel RFID, ein PalmSecure Scanner und eine HD-Webcam von Fujitsu, die den Grundstein für ein hardwarebasiertes Sicherheits-und Authentifizierungskonzept legen, welches Funktechnik, Handvenen-Scans oder Gesichtserkennung verwendet.
Fujitsu lieferte auch die High-End 27-Zoll-Displays und den dreiteiligen Touchscreen, der als zentrale Visualisierungs-und Eingabekomponente dient. Dieser soll die traditionelle Monitor /Tastatur-Zweiteilung ersetzen und eine intuitive Handhabung von digitalen Dokumenten ermöglichen. Anstelle einer Software können Büroangestellte nun Zeichnungen oder Entwürfe mit den Fingern oder einem Stift erstellen, diese mit einem Fingertipp auf den Bildschirm speichern und sie mit einem einzigen Wisch mit Kollegen teilen.
Die Entwickler bemerkten jedoch schnell, dass dies nicht die menschenfreundlichste Form der Interaktion ist und beschlossen, die Sprachsteuerung als Alternative einzubringen. Dieser Schritt ermöglicht es den Benutzern, sofern sie in einem Unified-Communications-und Collaboration (UCC)-Netz eingebucht sind und ihre Headsets tragen, Dateien nur durch die Nennung des jeweiligen Namens ganz einfach an Kollegen weiterzuleiten. Die Ergebnisse waren so positiv, dass Fujitsu entschied, in diesem Jahr UCC-fähige USB-Headsets als Zubehör für die neueste Linie der immer verfügbaren ESPRIMO Q Büro-PCs herauszubringen.
Es zeigt sich, dass Fujitsu nicht nur in die Zusammenarbeit mit der Fraunhofer Gesellschaft investiert, sondern auch von dieser profitiert und aus ihr lernt. So auch geschehen beim frisch entwickelten Gerät zur visuellen Anzeige – ein kombinierter Status-Indikator/Lautsprecher-Ersatz, der blinkt und klingelt, wenn ein Anruf herein kommt. So werden Nutzer aufmerksam gemacht, die keine Lautsprecher installiert oder den Ton ausgeschaltet haben. „Dies ist ein klassisches Beispiel dafür, wie die Idee aus einem eher wissenschaftlichen Projekt zur Entwicklung eines tatsächlichen Produkts führen kann“, sagt Golling. Und vielleicht sogar ein Lehrstück einer Win-Win-Situation.
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