So langsam bin ich wirklich genervt. Ständig ändern die großen Softwareunternehmen Ihre Lizenzmodelle.
Lizenzmodell geändert = Umsatz gehalten bzw. gesteigert.
Manche Lizenzmodelle sind zudem undurchschaubar und nicht nachvollziehbar. Ich möchte nur ein Beispiel nennen: Es handelt sich dabei um den Softwarehersteller Mirakel (Name geändert). Dort kann jedes Unternehmen Lizenzen beziehen. In Abhängigkeit von der Hardware ist die Software zu lizenzieren. Geregelt wird dies über Faktoren, die je nach CPU-Architektur unterschiedlich sind.
Da die Hardware immer leistungsfähiger wird, zahlen wir linear auch mehr Lizenzen. Wenn der Umsatz von Mirakel nicht mehr passt, werden die Faktoren angepasst.
Einfache Lösung: Servervirtualisierung.
Denkste, dagegen hat die Firma Mirakel ein Rezept. Als lizenzbegrenzende Virtualisierung werden nur wenige anerkannt. Hier drei Beispiele:
1.) Die aus dem Hause Mirakel stammende Servervirtualisierung. Basis dieser ist Open Source.
2.) Die Virtualisierung im Mond-Betriebssystem.
3.) Die JCN Hardwarevirtualisierung.
Wer sich nun fragt, was denn das Mond-Betriebssystem und Hardwarevirtualisierung von JCN sind, sollte einfach nachdenken, was passiert, wenn die Sonne untergeht und die Uhr im Alphabet um eine Stunde zurückgestellt wird (Anderes Thema: Gibt es eigentlich zum Nachdenken eine App? Dazu aber mehr in meinen nächsten Beitrag.). Nebenbei bemerkt: Das Abschalten von CPU-Kernen im BIOS ist ebenfalls keine legale Lösung, um Mirakel-Lizenzen zu sparen.
Genug mirakelt, wenden wir uns einem Hersteller von Virtualisierungssoftware zu.
Hier wird einfach kurzerhand das Lizenzmodell für alle Serviceprovider geändert. Nun wird nicht mehr pro VM lizenziert, sondern pro GB Hauptspeicher, die der VM zugewiesen ist. Zumindest liefert dieser Softwarehersteller ein Tool zur Lizenzvermessung mit und deckelt die Lizenzierung. Bei Mirakel gibt’s das nicht.
Doch das ist noch nicht alles: : Wir erwerben nicht die Software, sondern nur ein Nutzungsrecht. Je länger wir das Nutzungsrecht erwerben, desto günstiger wird das Nutzungsrecht. Eine verbrauchsbasierte Abrechnung, wie wir diese von IaaS-Clouds kennen, gibt es nicht oder nur bedingt.
Die aufkommende Kritik veranlasst die großen Softwarehersteller, eine eigene SaaS-Cloud zu etablieren. Das eigene Lizenzgeschäft und die treuen Partner leiden darunter.
Zusammengefasst bedeutet das: Geld her, ich habe die Straße gebaut und Ihr wollt diese benutzen. Wenn Ihr diese nicht benutzt, bezahlt trotzdem!
So long,
Ihr Frank Bräuninger