Die Vorteile mobiler Lösungen für den Geschäftsalltag sind unbestritten. Und dennoch scheitern zahlreiche Versuche von Unternehmen, den Schritt weg von Anwendungen hin zu Apps zu machen. Denn das Abbilden ganzer Geschäftsprozesse in einer einzigen App ist aus ergonomischen Gründen in der Regel ein inakzeptabel benutzerunfreundliches Unterfangen. Denn werden zu viele Funktionen in eine App gepresst, führt dies neben einer schlechten Bedienbarkeit zudem zu Redundanzen: Einzelne Funktionen, wie etwa Kalender, sind in mehreren Apps parallel enthalten und können nicht automatisch synchronisiert werden.
Abhilfe verspricht der Ansatz, jeweils einzelne Funktionen in einer App abzubilden und diese Apps dann miteinander zu orchestrieren – also, einen umfassenden Datenaustausch zwischen ihnen zu ermöglichen. Doch für diesen Ansatz fehlt derzeit noch eine standardisiere Serviceorientierte Architektur (SOA) bzw. ein „Service Bus“. Denn nur dadurch können alle Apps problemlos auf die gleichen Daten (bzw. das gleiche Repository) zugreifen und jede Funktion, beispielweise ein Kalender, wäre nur einmal auf jedem Endgerät erforderlich. Mehrere Apps lassen sich bei diesem Ansatz zudem über einen „Orchestrator“ so verknüpfen, dass gesamte Geschäftsprozesse abgedeckt werden. Und ein weiterer Pluspunkt: Die Entwicklung neuer Funktionen bzw. Apps wird dadurch deutlich erleichtert.
Anbieter der mobilen Betriebssysteme sind gefordert, Standards für den Datenaustausch zwischen Apps zu definieren. Nur so können Apps ihren Siegeszug in der Praxis auch bei der Abbildung ganzer Geschäftsprozesse und nicht nur einzelner, punktueller Funktionen fortsetzen. Denn ohne einen solchen standardisierten „Service Bus“ ist der Einsatz von Apps für die Abbildung ganzer Geschäftsprozesse in vielen Fällen kaum effizient zu realisieren.
Daher gilt: Software-Anbieter, einigt Euch auf ein Service Bus-Format für Apps!
PS: Noch ein Aspekt zum im Beitrag aufgegriffenen Beispiel der Kalenderfunktion: Derzeit werden Kalenderfunktionen häufig in einzelne Apps gepackt. Die dort eingegebenen Termine können jedoch nicht (oder nur mit unverhältnismäßigem Aufwand für die Entwicklung) mit anderen Kalendern synchronisiert werden. Das Ergebnis ist entweder ein hoher manueller Aufwand für den Abgleich – oder, das ist der häufigere Fall, die an und für sich sehr sinnvolle Kalenderfunktion wird vom genervten User nicht genutzt.