Auf dem Digital-Gipfel wurde das Konzept zum Aufbau einer souveränen und offenen, europäischen Dateninfrastruktur vorgestellt. (c) BMWi / Bildkraftwerk
Was ist GAIA-X?
GAIA-X ist eine Initiative, die das Bundeswirtschaftsministerium gemeinsam mit Vertreter*innen aus Wirtschaft und Wissenschaft beim vergangenen Nationalen Digitalgipfel 2019 ins Leben gerufen hat.
Ziel der Initiative ist es, dass Europa, seine Mitgliedstaaten, Unternehmen und Bürger*innen die Souveränität über ihre Daten beibehalten. GAIA-X soll sowohl Cloud- als auch Edge-Dienste europäischer Anbieter*innen zu einem Ökosystem mit gemeinsamen Regeln, Standards und Technologien vereinen. Die GAIA-X-Infrastruktur ist die Wiege eines Ökosystems, in dem Daten und Dienste verfügbar gemacht, zusammengeführt und vertrauensvoll geteilt werden können.
GAIA-X soll keine Konkurrenzprodukte oder –lösungen zu bereits bestehenden Angeboten (z.B. Hyperscalern) schaffen. Im Gegenteil: Mit der Initiative sollen verschiedene Elemente über offene Schnittstellen und Standards hinweg miteinander vernetzt werden, um Daten zu verknüpfen und eine Innovationsplattform zu schaffen – und das europaweit.
Dieses Konzept sieht den Einsatz sicherer und offener Technologien vor, die von der vernetzten Dateninfrastruktur bereitgestellt werden, Schnittstellen zum einfachen und sicheren Datenaustausch, Möglichkeiten zur Nutzung von Applikationen und Funktionen Dritter sowie die Einhaltung von Standards und eine leichtere Datenmigration ermöglichen. Dabei werden vorhandene Technologien genutzt beziehungsweise fehlende Technologien oder Dienste von den Teilnehmer*innen im Ökosystem entwickelt und zugänglich gemacht, auch auf der Basis von Open-Source-Technologien.
Bereits heute beteiligen sich mehr als 300 Organisationen aus vielen verschiedenen Ländern an GAIA-X – und Fujitsu ist eine davon. Das Projekt steht weiteren Partner*innen offen – sowohl großen Industrieunternehmen, KMUs sowie Start-ups. Auch Verbände wie BDI, Bitkom, eco, VOICE, VDMA, Cigref und MEDEF und bestehende Initiativen wie die International Data Spaces Association und Trusted Cloud werden eng mit einbezogen. Der akute Bedarf und Mehrwert für die Anwender stehen bei dem Konzept im Fokus.
Das GAIA-X-Projekt ist als Vorschlag an Europa zu verstehen. Denn das System ist offen konzipiert und nicht an Ländergrenzen gebunden. Vertreter*innen aus Frankreich und anderen europäischen Nationen arbeiten bereits an der zentralen Konzeption mit.
Das Projekt GAIA-X ist in themenspezifische Arbeitsbereiche (sogenannte Workstreams) unterteilt:
- Anwenderökosysteme und -anforderungen
- Technische Umsetzung
Bereits über 45 Use Cases wurden aus unterschiedlichen Domänen eingereicht und vorgestellt. Fujitsu konnte hier seinen Shop Floor positionieren. Die Zusammenstellung hat exemplarischen Charakter und deckt aktuell die Domänen „Industrie 4.0 / KMU“, „Gesundheitswesen“, „Finanzwesen“, „Öffentlicher Sektor“, „Smart Living“, „Energie“, „Mobilität“ und „Agrar“ ab. Die Bedarfsbeispiele sollen Potenziale der Dateninfrastruktur anhand von Anwendungsmustern aufzeigen, die grundsätzlich auch in anderen Sektoren von Relevanz sein können.
Für Organisationen gibt verschiedene Möglichkeiten, sich zu beteiligen:
- Association Member (AISBL non-profit Organisation)
- Community Member
- Regional GAIA-X Hubs Member
Warum und wie engagieren wir uns
Fujitsu verfolgt seit seiner Gründung im Jahr 1935 das Ziel, die Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) zum Vorteil seiner Kunden und der gesamten Gesellschaft (siehe UNO Sustainable Goals) einzusetzen. Voraussetzung dafür ist das Vertrauen aller in diese Technologien. Entsprechend unterstützt Fujitsu GAIA-X und den Gedanken der Datensouveränität für Unternehmen, Behörden, die Gesellschaft und jeden einzelnen Bürger. Anwender*innen und Anbieter*innen sollen nachhaltig aktiviert werden, um GAIA-X zu realisieren. In Workstreams bringt Fujitsu sich einerseits durch technische Expertise ein und andererseits durch die kontinuierliche Identifikation und Einbindung der domänenspezifischen Bedarfsbeispiele (Use Cases). So sind wir unmittelbar an der konkreten Entwicklung der Dateninfrastruktur beteiligt.
Durch unsere Day-1-Mitgliedschaft in der neu gegründeten GAIA-X-Organisation (Association Member) stellen wir sicher, dass wir an der Gestaltung dieses Ökosystems aktiv beteiligt sind, frühzeitig erkennen welche Anforderungen unsere Kunden bewegen, eigene Use Cases platzieren (Shop Floor), mit unseren Angeboten aus dem Fujitsu Service Hub rechtzeitig reagieren und unsere Kunden zu Fragen rund um GAIA-X beraten können. Entsprechend sind Kollegen aus den Sales Verticals aber auch aus der Service Delivery und dem Poduktbereich eingebunden.
Offizielle Repräsentanten seitens Fujitsu sind Steffen Müter, Head of Service, Fujitsu Central & Eastern Europe, und Juan Perea Rodgríguez, Head of Public Sector, Fujitsu Central Europe.
Ausführliche Informationen zu GAIA-X finden Sie hier auf der Webseite des BMWi.
Gerne verweisen wir auf eine virtuelle Veranstaltung der GAIA-X-Initiative hin: Pan-europäischer GAIA-X Summit am 18. und 19. November 2020. Die Anmeldung ist unbegrenzt möglich und kostenlos.
Isabel Netzband ist bei Fujitsu verantwortlich für den Bereich Government Relations & Public Policy. Ihre Leidenschaft gilt der Digitalisierung und der Politik und sie beschäftigt sich insbesondere mit der digitalen Transformation der Verwaltung, digitaler Bildung und der internationalen Perspektive der Digitalisierung.