Immer mehr Städte werden zu Smart Cities und entwickeln in diesem Zuge effiziente und fortschrittliche Mobilitätskonzepte. Bereits seit Jahren setzen Städte und Kommunen verstärkt auf den Einsatz von Shared-Mobility-Angeboten, um den Autoverkehr in den Städten zu reduzieren. So gibt es mittlerweile neben dem bekannten Car-Sharing-Modell auch ein vielfältiges Angebot an Leihmöglichkeiten für (E-)Fahrräder, E-Roller und E-Scooter. Besonders die Gesichtspunkte Individualität und Flexibilität sowie die Möglichkeit, auch Orte ohne direkte ÖPNV-Anbindung einfach und schnell zu erreichen, machen diese Art der Mobilität immer beliebter. Was vor ein paar Jahren noch befremdlich wirkte, gehört mittlerweile fest zu unserem Straßenbild.
Falschparker als Gefahr
Das stellt die Städte und Kommunen allerdings vermehrt vor Herausforderungen: E-Scooter, -Roller und Leihräder werden häufig ungünstig oder gar falsch abgestellt. Daraus entstehen Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmer*innen, wie zum Beispiel Rollstuhlfahrer*innen, Schulkindern, Personen mit Kinderwagen oder Personen mit körperlichen Einschränkungen. Denn falsch abgestellte oder umgefallene E-Scooter stellen für sie eine Verkehrsbehinderung und nicht zuletzt eine echte Gefahr dar, wenn sie zum Ausweichen gezwungen sind, den Bürgersteig zu verlassen. Im schlimmsten Fall kommt es durch die auf dem Boden herumliegenden Roller zu Stürzen. Diese Situation führt zu Frustration und Wut bei vielen Bürger*innen und zu vielen Diskussionen in den städtischen Gremien, unter anderem den direkt betroffenen Ordnungsämtern.
Um dagegen vorzugehen, haben einige Städte bereits Regeln in Form von Verbotszonen für die Nutzung und das Abstellen sowie eine Beschränkung der Anzahl an Fahrzeugen in einem gewissen Gebiet festgelegt bzw. denken intensiv hierüber nach. Weiterhin richten erste Städte auch eigene, extra ausgewiesene feste Abstellplätze ein. Allerdings sind diese Richtlinien nur schwer durchsetz- und kontrollierbar und es kommt selten zu Konsequenzen bei Verstößen. Die Städte haben zumeist kein aktuelles Lagebild und damit auch keine kontinuierliche Datenaufnahme über das Nutzungsverhalten in ihrer Stadt. Ist der Einsatz von E-Scootern und Co. also keine gute Idee?
Eine Lösungskomponente: Smart-Monitoring-Ecosystem
Doch! Mit dem Smart-Monitoring-Ecosystem steht eine Lösung zur Verfügung, die einen vollautomatischen digitalen Monitoring-Workflow von Mobilitätsanbietern bietet und damit die Möglichkeit, Echtzeitdaten vollautomatisch aufzunehmen, zu vergleichen, zu analysieren und die Ergebnisse in verschiedenen Dashboards zu visualisieren. So erhalten Städte und Kommunen einen aktuellen Überblick, welche und wie viele Fahrzeuge gerade im Einsatz oder abgestellt und verfügbar sind, welchen Batterieladezustand die Elektrogeräte aktuell besitzen und wo räumlich eine hohe Anzahl an E-Scootern steht (sogenannte Hotspots). Weiterhin besteht die Option, dass Städte und Kommunen die Einhaltung von vereinbarten Parkbeschränkungen kontrollieren. Mit den über die Zeit gesammelten Daten und deren Analyse werden Erkenntnisse über das Nutzungsverhalten gewonnen, die anschließend ein wichtiger Input für die eigenen (multimodalen) Verkehrskonzepten sind.
Die Visualisierung der Informationen erfolgt mittels verschiedener Dashboards. Nachfolgend einige Beispiele:
Das Dashboard zeigt eine Ist-Situation von E-Scootern, E-Rollern und Leifahrrädern für das Stadtgebiet. Und dieses, wenn die Daten der Anbieter der Stadt und Kommune zur Verfügung stehen, für alle aktuell aktiven Anbieter. Neben der Anzahl der gesamten zur Verfügung stehenden Fahrzeuge stehen auch Informationen zu Akkukapazitäten, Reservierungsstatus und weiteren Informationen zur Verfügung. Die Expert*innen und Entscheidungsträger*innen der Fachbehörde können ein einzelnes Fahrzeuge auswählen und erhalten in einem Tool weitere relevante Informationen. Mit dem Dashboard kann ebenfalls auch hervorragend die Einhaltung von vereinbarten festen oder auch temporär eingerichteten Parkbeschränkungen überprüft werden.
Beim Sammeln von Mobilitätsdaten im Laufe der Zeit sind die Strukturierung der Daten und die Bereitstellung von Tools zum Filtern der Daten ein Schlüssel zur Gewinnung von Erkenntnissen. Die Abbildung zeigt Hotspots von Anmietungen über einen gewählten Zeitraum. Weitere Informationen wie unter anderem das ÖPNV-Netz (Straßenbahn, U- / S-Bahn, Bushaltestellen) können in das Dashboard integriert werden. Damit können Erkenntnisse über die Mietaktivitäten in Verbindung mit ÖPNV-Haltestellen gewonnen werden – an welchen Haltestellen wurden häufig in welchem Tages- / Wochen-Zeitraum die Sharing-Angebote genutzt; wie sieht das Nutzungsverhalten an Stadtrandgebieten aus?
Mit diesem Dashboard werden die Aktivitäten in einem Raster aufsummiert. Mit der Farbkodierung sind schnell lokale Schwerpunkte von Aktivitäten erkennbar. Durch die Aktivierung eines Kreisabschnittes werden automatisch dann nur die Raster der gewählten Kategorie angezeigt. Auch diese Daten lassen sich wieder mit weiteren Informationen verbinden, z. B. ÖPNV-Netzdaten.
Die Identifizierung von falsch platzierten Fahrzeugen wird anhand von Standortdaten durch Anwendung von Geofencing-Konzepten automatisiert. Aufgrund von Positionsabweichungen werden Kandidaten angezeigt, die den Parkbeschränkungen widersprechen könnten, im Vergleich zu solchen, bei denen kein Zweifel besteht. Dabei ist es sinnvoll, Pufferzonen zu berücksichtigen, die z. B. aufgrund von Reflektionen von Gebäuden auftreten. Im Zuge eines Arbeitsablaufes werden diese falsch platzierten Fahrzeuge direkt an den Anbieter gemeldet und er freundlich an seine Verpflichtungen erinnert. Parallel zu dem Anbieter erhält auch die Stadt eine „Kopie“. Die Meldung kann seitens des Bürgers auch um Informationen über die Art und Weise, wie geparkt ist (aufrecht bis weggeworfen) angereichert sein. Damit werden gleich weitere wichtige Informationen über die Dringlichkeit einer Behebung übermittelt.
Easy to relate – Easy to use – Easy to operate
Die Integration und Nutzung des Smart-Monitoring-Ecosystems ist dabei denkbar einfach. Bestehende Verfahren der jeweiligen Verwaltung bleiben unbeeinflusst. Die Stadt behält weiterhin die Datenhoheit bzw. -souveränität, da nur die von ihr bereitgestellten Daten für die Analyse und Visualisierung verwendet werden. Außerdem erfolgen die Interpretation und die daraus abgeleiteten Maßnahmen weiterhin durch die Expert*innen und Entscheidungsträger*innen der Fachbehörde.
Das Smart-Monitoring-Ecosystem unterstützt die Fachanwender*innen dabei direkt und stellt die Lösung ihrer Fragestellungen und Herausforderungen in den Mittelpunkt. Über intuitive, kartenbasierte Dashboards können die Anwender*innen auf die Analyseergebnisse zugreifen – auf allen Devices, vom Browser bis zur mobilen Anwendung. Zusätzlich können detailliere Ergebnisse per E-Mail, SMS oder Social Networking zur Verfügung gestellt werden. Ein weiterer Vorteil sind das einfache Management und der Zugriff von jedem Ort und zu jeder Zeit. Die Bereitstellung der Software benötigt darüber hinaus keine „lokale“ Installation. Damit die eigenen Daten und Informationen geschützt sind, ist die Zugangs- und Privatsphärenkontrolle gewährleistet.
Mehr Informationen
Das Smart-Monitoring-Ecosystem ist eine Appliance, die wir in enger Kooperation mit unserem Partner Hexagon aufgebaut haben und anbieten. In dieser Partnerschaft werden die Schlüsselbereiche IT-Infrastruktur und -Betrieb sowie Geoinformation (Integration, Analyse, Visualisierung) optimal zu einer systemgehärteten Appliance gebündelt („One stop Solution bzw. Service“). Über das Thema Monitoring von Shared Mobility hinaus können mit dem Smart Ecosystem auch weitere raumzeitliche Frage- und Aufgabenstellungen bewerkstelligt werden. Dies wurde bereits erfolgreich in zahlreichen weiteren Kundenprojekten nachgewiesen.
„Grundlage von Entscheidungen sind Erkenntnisse, die wiederum aus Daten abgeleitet werden. Das Smart-Monitoring-Ecosystem ist die ideale Lösung, die wachsende Datenvielfalt, den Datenumfang und deren Analyse von Geo- und multimodalen Mobilitätsdaten in den Griff zu bekommen. Ein Muss für richtige und zukunftsweisende Entscheidungen und Konzepte im Mobilitätsbereich von Smart Cities.“ Johannes Schöniger, Strategic Account Director Geoinformation Central Europe bei Fujitsu.
Möchten Sie mehr zum Thema Smart Mobility und unser Smart-Monitoring-Ecosystem erfahren? Dann sprechen Sie uns einfach an. Außerdem möchten wir Sie zu unserem virtuellen Event „Meet the Public Sector – Digital“ (Link leider nicht mehr verfügbar) einladen. Wie sieht die Zukunft der digitalen und intelligenten Behörde aus? Welche Grundlagen werden für eine ganzheitliche und effiziente Digitalisierung der Verwaltung benötigt? Und welche Herausforderungen müssen hier bewältigt werden? Diskutieren Sie am 27. Januar mit unseren Expert*innen über diese und weitere spannende Fragen rund ums digitale Datenmanagement in der Verwaltung. Wir freuen uns auf Sie!
Nadine Besold ist bei Fujitsu zuständig für Governmental Relations Central Europe. Sie interessiert sich für Politik und Digitalisierung. Insbesondere beschäftigt sie sich mit der Digitalisierern der Verwaltung, Smart City, Schlüsseltechnologien, Smart Justice sowie Diversität.