Der Aktienkurs des Videokonferenzspezialisten Zoom sagt viel aus über die rasant gestiegene Bedeutung von Tools für Remote-Arbeit im Jahr 2020. Von 87,66 Dollar am 3. Februar sprang der Kurs bis Mitte Oktober auf knapp 600 Dollar, bevor er sich nach Veröffentlichung der ersten erfolgreichen Impfstoffstudien wieder auf bescheidenere 400 Dollar einpendelte.
Die Technologien und Lösungen, die hinter den Möglichkeiten des Remote Working stehen sind nicht neu. Sie wurden schon vor einiger Zeit weitgehend perfektioniert. Doch die Akzeptanz war eher gering, weil Unternehmen ihre Mitarbeiter*innen lieber im Büro sahen. Das änderte sich schlagartig mit mehreren nationalen Lockdowns auf der ganzen Welt, die verhinderten, dass Mitarbeiter*innen zur Arbeit oder zu Meetings fuhren. Auch wenn jetzt Impfstoffe verfügbar sind, ist es unwahrscheinlich, dass der Anteil der Remote-Arbeit wieder auf das Niveau vor der Pandemie sinken wird: Die Royal Bank of Scotland, zum Beispiel, hatte ihre Remote-Working-Richtlinie bis 2021 auf 50.000 Mitarbeiter*innen ausgeweitet. Hier bei Fujitsu gilt eine unbefristete Remote-Working-Richtlinie für 80.000 Mitarbeiter*innen.
Die benötigten Technologien sind ausgereift, aber das bedeutet nicht, dass man sie einmalig installieren und somit vernachlässigen kann. Die hohen Anforderungen an die Infrastruktur, die durch den plötzlichen Anstieg der Nutzung Anfang 2020 entstanden sind, führten und führen in vielen Unternehmen immer wieder zu Ausfällen und Belastungsgrenzen.
Risiken für die Verfügbarkeit rechtzeitig identifizieren
Die Verfügbarkeit (oder Ausfallsicherheit) kann durch eine Reihe von Problemen beeinträchtigt werden: Fehlkonfiguration, Cybersecurity-Gefahren, fehlende Ressourcen usw. Die Herausforderung besteht darin, die Ursache der Probleme zu finden, bevor diese überhaupt entstehen. Technologie- und Lösungsanbieter*innen sind zum Teil nur schwer in der Lage, Probleme im Kundenbetrieb zu erkennen und darauf zu reagieren, speziell wenn eine Telemetrie nicht gewünscht ist. Sie benötigen dann nämlich ein unabhängiges Echtzeit-Monitoring und müssen entsprechende Maßnahmen ergreifen, immer dann wenn ein Problem entdeckt oder bei den Benutzer*innen offensichtlich wird und zu Unmut führt.
Im Hinblick auf die Cybersicherheit war und ist die Pandemie der „perfekte Sturm“. Die neue Situation ist eine Bedrohung für die Grundlagen vieler Sicherheitsstrategien und stellt diese gleichzeitig in Frage. Die ersten Tage des Lockdowns waren eine arbeitsreiche Zeit für viele Cybersecurity-Teams, die plötzlich unter dem Druck standen, Geräten an anderen Standorten Zugriff auf interne Systeme zu geben – was zuvor schlichtweg nicht erlaubt war. Die Implementierung von zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen in einem Technologie-Stack und in Prozessen ist kostspielig und zeitaufwändig. Unternehmen, die schnell eine Absicherung von Remote-Arbeitsplätzen realisieren konnten, hatten häufig bereits vorher die richtigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Andere mussten so schnell wie möglich VPN-Verbindungen einrichten.
Sicherheitsschulungen im Homeoffice
Noch vor wenigen Monaten haben nur sehr wenige Unternehmen darüber nachgedacht, Security Awareness-Schulungen unter Berücksichtigung von Homeoffice-Szenarien anzubieten. Doch über Nacht wurde die Stärkung der so genannten „Human Firewall“ zu einem äußerst wichtigen Thema. Der Fokus lag hier auf der Schaffung eines Bewusstseins, unterstützt durch spezifische Richtlinien dazu, welches Verhalten akzeptabel ist und was Mitarbeiter*innen tun sollten, wenn sie etwas Verdächtiges entdecken.
Eine weitere wichtige Erkenntnis war, dass Anwender*innen unweigerlich jede Sicherheitsmaßnahme umgehen werden, die der Benutzerfreundlichkeit im Wege steht – weil es notwendig oder einfach komfortabler ist. Wichtige Tools – vom File-Sharing bis zu Kollaboration – werden häufig als Schatten-IT eingestuft und folglich durch IT-Sicherheitsrichtlinien blockiert. Obwohl die meisten Cloud-Dienste grundsätzlich sicher sind, wurden sie möglicherweise zu schnell implementiert, ohne viel darüber nachzudenken, wie die Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens angewendet werden können. Folglich können Unternehmen heute zusätzlichen Risiken ausgesetzt sein, die diese neue Agilität mit sich gebracht hat.
Automatisiert potenzielle Ausfälle erkennen
Unternehmen benötigen Back-End-Technologien, die automatisch und aktiv Risiken und Fehlkonfigurationen in allen Komponenten der Public Cloud erkennen, bevor diese zu Ausfällen führen, die den Betrieb beeinträchtigen können.
In den meisten Organisationen ist die Situation sogar noch komplizierter. Vereinfacht gesagt, laufen neben Cloud-Anwendungen auch viele Workloads in lokalen Rechenzentren (On-Premises). Die Optimierung von Workloads, ob On-Premises oder in der Cloud, erfordert schnelle und flexible Netzwerkverbindungen, ohne die Komplexität zu vergrößern.
Hier ist zum Beispiel SD-WAN (Software-Defined Wide Area Network) eine aktuelle Schlüsseltechnologie, die das ermöglicht. SD-WAN schafft ein abstrahiertes Overlay-Netzwerk auf Basis vorhandener physischer Netzwerke und kann die Performance aller Netzwerkpfade überwachen, um geschäftskritischen Datenverkehr entsprechend schneller zu routen.
Der Einsatz von SD-WAN bedeutet aber auch, dass Netzwerke flexibel und agil sein müssen, um auf Ausfälle reagieren zu können. Die Bindung an unflexible Verträge kann eine angemessene Reaktion häufig umständlich und teuer machen. Hochsichere, direkte Verbindungen mit niedriger Latenz zu den großen Hyperscale-Cloud-Anbieter*innen schaffen die Möglichkeit, Workloads zwischen den Clouds zu verschieben. Zudem bieten sie die Voraussetzungen, Probleme mit der Cloud-Plattform umgehen, und natürlich die Flexibilität, die günstigsten Konditionen auszuhandeln.
Flexibles Management durch hyperkonvergente Systeme
Wenn es um Workloads geht, die ganz oder teilweise On-Premises-Rechenzentren nutzen, sind hyperkonvergente Systeme enorm wertvoll, weil sie so flexibel sind. Integrierte Datendienste – Datenreplikation, Snapshots, Deduplizierung und Daten-Tiering – verwandeln hyperkonvergente Systeme in eine Plattform für Software-Defined Storage (SDS). Das ermöglicht ein einheitliches, transparentes Management von Remote-Arbeitsplätzen, Server- und Storage-Ressourcen mit reduziertem Verwaltungsaufwand und geringerem Bedarf an hochqualifizierten Administrator*innen.
Wir könnten uns hier noch mit weiteren Aspekten der Maximierung der Ausfallsicherheit für Remote-Mitarbeiter*innen befassen. Im Wesentlichen geht es jedoch darum, die wichtigsten Voraussetzungen zu schaffen: Das identifizieren potenzieller Probleme, die Unabhängigkeit von Cloud-App- und Plattform-Anbieter*innen und das technische Know-how zur Orchestrierung und Automatisierung von Remote-Arbeitsumgebungen. FUJITSU Borderless Office dient dazu, dezentral eingesetztes Personal miteinander zu verbinden und die digitale Zusammenarbeit ohne Unterbrechungen zu ermöglichen.
Weitere Informationen
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Fujitsu Ihr Unternehmen bei der Umsetzung der Work Life Shift Anforderungen beraten und unterstützen kann, kontaktieren Sie uns (Link leider nicht mehr verfügbar).