Vernetzte Mobilität - Header

Ein Beitrag von Jens Beier, Petra Schäfer und Anja Rothe.

Durch den Pandemie-bedingten Lockdown hat sich der berufliche Tätigkeitsschwerpunkt vieler Menschen ins Homeoffice verlagert. Dies verändert auch unsere Sicht auf die Mobilität der Arbeit. Was können wir daraus zum Beispiel für die Einbindung des vernetzten Fahrzeugs in digitalisierte Arbeitsprozesse ableiten?

New Work, …

die Digitale Transformation der Arbeit, das „neue Normal“ … Synonyme gibt es viele! Es ist an der Zeit, über neue Perspektiven zum Thema „Office auf Rädern“ nachzudenken. Dazu habe ich mit Anja Rothe, Business Development Manager Automotive & Mobility und Petra Schäfer, Marketing Managerin für Work Life Shift bei Fujitsu, gesprochen.

Jens: Anja, wann waren unsere Kollegen*innen mit ihrem Dienstwagen das letzte Mal auf dem Weg zu Kund*innen?

Anja: Das liegt in der Tat eine Weile zurück. Entsprechende Leasingverträge gehen von Laufleistungen aus, die im Lockdown definitiv nicht erreicht werden.

Jens: Das heißt doch im Klartext: Ökonomisch betrachtet sind Firmenautos derzeit eher eine Investitionsruine für alle Beteiligten. Ein Großteil der Arbeit findet doch woanders statt, nicht mehr auf der A5.

Petra: Das ist aber nicht die einzige Lernkurve aus Pandemie und Lockdown. Denn wir haben auch eine tiefgreifende Veränderung von grundlegenden Arbeitsprozessen erlebt ‒ Stichwort Homeoffice. Richtig ist: Manche Berufsgruppen haben keine Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten. Aber das Ausmaß, in dem ganze Firmen oder Abteilungen in kürzester Zeit umgestellt wurden und ihre Netze vom Firmencampus in die Wohnräume der Mitarbeiter*innen ausgedehnt haben, konnte sich niemand vorstellen.

Dazu kommt eine ungeahnte Toleranz für die heimische Lebenssituation der Kolleg*innen ‒ wenn sich beispielsweise ein Kind während eines Online-Meetings lautstark bemerkbar macht oder der Postbote mehrmals klingelt. Die gesamte Planung eines Arbeitstages rund um Homeschooling-Termine, Meetings und Mittagspause gestaltet sich nun wesentlich flexibler. Dies hat nicht nur mit dem Thema Familie zu tun, sondern auch mit der ganz persönlichen Tagesgestaltung wie etwa einer Joggingrunde am Mittag oder einem morgendlichen Friseurbesuch. Für die Arbeit im Unternehmen vor Ort oder bei Kundenbesuchen sind unterdessen strengste Hygieneregeln einzuhalten.

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Wie sich der Arbeitsalltag an die neue Situation anpasst

Jens: Ist es nicht auch gut, dass wir quasi zu unserem Glück oder zur Einsicht ­‒ je nach Perspektive ‒ gezwungen wurden? Wie selbstverständlich waren früher „Face-to-Face“-Meetings, Tagesreisen mit mehrstündigen Fahrten und vergleichsweise kurzen Besprechungen sowie zahlreichen Telefonate während eines Staus? Diese Szenarien liegen noch nicht lange zurück! Es lässt sich nicht alles im Home-Office-Konzept abbilden. Aber hinsichtlich unserer Business-Mobilität gerieten wir völlig aus der Balance. Dennoch haben wir die Zeit gut genutzt! Was meinst Du, Petra?

Petra: Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Denn es hat sich nicht nur unsere Art zu kommunizieren und zu arbeiten in den letzten Jahrzehnten grundlegend geändert. Auch üben viele Berufsgruppen schon lange keine 9-to-5-Jobs mehr aus. Eine Anpassung daran war längst überfällig – auch unter dem Gesichtspunkt, dass der Mensch nicht nur für die Arbeit lebt, sondern von einer gesunden Balance profitiert. Gerade für junge Mitarbeiter*innen ist es essenziell, Beruf und Freizeit in Einklang zu bringen. Die moderne Technik ermöglicht das schon lange.

Anja: „Balance“ – diesen Gedanken möchte ich noch einmal aufgreifen: Gehen wir davon aus, dass die Digitale Transformation der Arbeit in diesem Tempo weiter voranschreitet. Dann ist die These zulässig, dass das Fahrzeug ­– wo nötig – in das Firmennetz eingebunden ist. Auch müssen alternative Verkehrsträger*innen wie etwa der ÖPNV in Zukunft eine performante Infrastruktur für digitales Arbeiten wie beispielsweise ein stabiles W-LAN bereitstellen.

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Neue Anforderungen an die vernetzte Mobilität

Jens: Anja, welche Anforderungen müssen aus Deiner Sicht mindestens erfüllt werden, damit die vernetzte Mobilität in Zukunft auch Teil eines vernetzten Arbeitsplatzes sein kann?

Anja: Erstens: 5G ist die Antwort auf den weiter drastisch ansteigenden Datenverkehr. Die 5G-Technologie eignet sich für eine ultrazuverlässige Kommunikation mit geringer Latenz. Ein flächendeckendes, performantes 5G-Netz zählt daher definitiv zur Pflicht ‒ nicht zur Kür.

Zweitens: Es müssen die gewohnten, für Notebook und Handy üblichen Sicherheitsstandards auch für das Auto gewährleistet werden. Generell gewinnen Verfügbarkeit, Vernetzung, Eigentum und Schutz von Daten deutlich an Relevanz. Die Nutzer*innen müssen über die Verwendung der Daten entscheiden können, unabhängig davon, mit welchem Mobilitätsmodus sie sich gerade fortbewegen.

Und drittens stehen den Fahrer*innen bzw. Nutzer*innen durch Funkverbindungen umfangreiche Infotainmentfunktionen zur Verfügung; das Fahrzeug kann Updates der Firmware, Verkehrsinformationen zur Steuerung des Verkehrsflusses oder hochpräzise Karten für autonomes Fahren empfangen – vieles davon kann also auch im Kontext des vernetzen Arbeitsplatzes gesehen werden. Diese Vernetzung bietet jedoch Ansatzpunkte für unberechtigte Zugriffe Dritter auf die Fahrzeugsteuerung. Damit das Vertrauen der Fahrzeugbesitzer*innen und –nutzer*innen nicht durch die Kompromittierung von Systemen und Komponenten der Fahrzeugautomatisierung (insbesondere ihrer Sicherheit und Verfügbarkeit) verletzt wird, sind entlang des gesamten Lebenszyklus von Fahrzeugen gezielte Maßnahmen zur Sicherheit unerlässlich. Das werden Nutzer*innen von der vernetzen Mobilität zunehmend erwarten – und die Erfüllung dieser Erwartungen schafft natürlich Akzeptanz.

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Chancen für eine bessere Work-Life-Balance

Jens: Petra, Unternehmen sind bei Fujitsu also in guten Händen, wenn sie sich mit neuer, sicherer und wirtschaftlicher Arbeit beschäftigen. Hast Du noch ein Highlight?

Petra: Es wird wohl noch eine Weile auf den „Abstand“ bei der Arbeit ankommen. Wir können aber in der Zwischenzeit für die Rückkehr in die Büros und Firmen schon Raumkonzepte optimieren. Smart Working und Borderless Office sind hier Schlagworte, unter denen wir ganz konkrete Angebote zusammenfassen. Auch Quantum Computing und AI sind innovative Technologien, zu denen unser CTO Dr. Reger in seiner Keynote bei der Fujitsu ActivateNow gesprochen hat. Im vorliegenden Einsatzszenario machen sie Sinn und leisten einen wertvollen Beitrag. Es geht dabei um die Balance, sichere, wirtschaftliche und auch gesündere Arbeitsumgebungen für die Mitarbeiter*innen zu schaffen.

Jens: Anja, was ist Dein Highlight, „Warum Fujitsu?

Anja: Neben den von Petra bereits erwähnten, innovativen Lösungen liefern natürlich unsere fundierten Erfahrungen aus Japan einen entscheidenden Mehrwert für die Kund*innen im lokalen Markt. Zum einen führen in Asien, so auch in Japan, Megatrends oftmals viel schneller zu disruptiven Veränderungen der Mobilitätslandschaft ‒ vor allem in Metropolen wie Tokio. Zum anderen setzte Fujitsu zum Beispiel im Herbst 2020 mit der Vorstellung der Work Life Shift-Lösungssuite ein entscheidendes Zeichen für das Arbeiten in der „neuen Normalität“. Der Ansatz basiert auf der eigenen Transformation der Arbeitsplätze für die 130.000 Mitarbeiter*innen der Fujitsu-Gruppe weltweit.

Außerdem denkt Fujitsu auch hier nicht in Silos. Im Gegenteil: Wir übersetzen unsere sektorübergreifende Kunden- und Nutzerexpertise, beispielsweise aus der öffentlichen Verwaltung, der Automobilwirtschaft und der Finanzindustrie, in entsprechende, übergreifende Angebote. Wir sind also ganz im Einklang mit der Vision „Zukunft der Mobilität“, bei der wir traditionelle Sektorgrenzen in Ökosystemen überwinden.

Reimagine – Die Mobilität der Zukunft gemeinsam gestalten …

ist unser Credo. Wir denken heute die Arbeit und ihre Mobilität neu und liefern dazu Ideen, die passenden Strategien, Technologien und Lösungen. Mehr dazu lesen Sie hier. (Link leider nicht mehr verfügbar)