Tatsächlich geht das erste Programm der Welt auf eine Frau zurück. Augusta Ada Byron King, Countess von Lovelace, veröffentlichte als Erste um 1840 ein komplexes Programm für einen nie fertig gestellten Computer – die „Analytical Engine“ von Charles Babbage. Die Mathematikerin galt als ihrer Zeit weit voraus. Ada Lovelace überschritt mit ihrem Programm die Grenzen zwischen Rechenmaschine und Computer und unterteilte seine Komponenten erstmals in Hardware und Software. Zwar konnte Charles Babbage seine „Analytical Engine“ zu Lebzeiten nie fertig stellen, Ada Lovelace jedoch gilt noch immer als der erste Mensch der Welt, der ein Computerprogramm schrieb. Auf dem „Ada Lovelace Day“ trafen sich demzufolge ausschließlich Mitarbeiterinnen im Fujitsu Office London, um spannende Einblicke in alle Bereiche der IT zu erhalten.
Zwei Bereiche, ein Highlight – die Kraft der Geschichten
Besonders gut an kamen bei den Teilnehmerinnen die Erfahrungsberichte und Workshops sowie das internationale „Networking“. Cinderella Dell, SAP Technical Consultant, fasst ihre Eindrücke für uns zusammen:
Ich fand diese Aktion klasse und habe mich sehr gefreut, viele interessante Damen kennen zu lernen. Im Alltag haben wir ja doch weniger Berührungspunkte mit anderen Abteilungen und Kollegen, hier habe ich neue Einblicke in andere Bereiche erhalten und durfte auch einmal den Standort London sehen. Mich persönlich hat das weiter gebracht. Meine Highlights waren der Workshop zum Thema „Storytelling“ und ein Erfahrungsbericht von Sophie Deen über ihre Geschäftsidee „Bright Little Labs„.
Beide Highlights haben etwas gemeinsam – ihre Geschichten. Storytelling gilt als Hype in den Social Media und tatsächlich sollten wir seine Macht nicht unterschätzen. Hinter dem Begriff Storytelling steckt jedoch weit mehr, als eine bloße Geschichte zu erzählen und „irgendwas“ mit sozialen Medien zu machen. Mit der Kombination einer modernen Kommunikationstechnologie und der jahrtausendealten Praxis Wissen sowie Emotionen zu vermitteln, kommen wir dem Begriff näher. Als neu gilt Storytelling damit nicht. Bereits im Mittelalter faszinierten Hofnarren, Troubadoure und Minnesänger ihre Zuhörerschaft. Verändert hat sich jedoch der Weg, den die Geschichten nehmen und der Einsatzbereich.
Ada Lovelace – eine Frau die ihrer Zeit vorauseilte
Unternehmen haben Storytelling längst für sich entdeckt. Mit einer Geschichte bekommen trockene Informationen einen Sinn und eine Bedeutung. Sie wecken Emotionen und bleiben länger im Gedächtnis. Gute Geschichten teilen wir gern, aber eine zu erzählen, gilt als gar nicht so einfach. Was alles hinter dem Trendthema Storytelling steckt, hat Cinderella Dell auf dem Ada Lovelace Day gelernt und ist beeindruckt. Auch „Bright Little Labs“ setzt auf Geschichten und Kinder als Botschafter. Hinter der Geschäftsidee steckt ein Medienunternehmen, welches geschlechtsneutrale und ethische Bücher, Apps und Spiele herstellt. Geschichten begleiten uns unser Leben lang, sie prägen uns. Sie zeigen uns, wie wir unsere Welt wahrnehmen (sollen). Ada Lovelace hielt sich mit ihren „Notes“ nicht an diese Regeln.
Keine Gemeinsamkeit mit schlichten Rechenmaschinen
Sie legte einen schriftlichen Plan zur Berechnung der Bernoulli-Zahlen in Diagrammform vor und veröffentlichte damit das erste formale Programm weltweit. Bereits damals bezeichnete sie die Analytical Engine als einmalig. Sie erkannte die „höchst interessanten“ Möglichkeiten und stellte fest: die Grenzen der Arithmetik wurden in dem Augenblick überschritten, in dem die Idee zur Verwendung der (Programmier)Karten entstand und die „Analytical Engine“ hat keine Gemeinsamkeit mit schlichten Rechenmaschinen. Genau wie die übrigen Teilnehmer zeigt sich Cinderella Dell beeindruckt von so viel Frauenpower.
Wir hoffen, ein solches Event auch einmal in Deutschland begleiten zu dürfen!