Das Gremium wird im Rahmen des Masterplan Bayern Digital II der Bayerischen Staatsregierung gebildet – Experten sollen den Rahmen für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Bereich IT-Sicherheit erarbeiten
Thorsten Höhnke, Chief Cyber Security Strategist für Enterprise & Cyber Security in der Region EMEIA, wurde von Franz Josef Pschierer, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Energie und Technologie in das „Expertengremium IT-Sicherheit insbesondere für kritische Infrastrukturen in privater Trägerschaft“ berufen. Fujitsu Aktuell sprach mit Thorsten Höhnke über die Aufgaben des Gremiums und das Themenfeld IT-Sicherheit.
Das Bayerische Wirtschaftsministerium hat das Expertengremium im Zuge des Masterplans Bayern Digital II der Bayerischen Staatsregierung eingerichtet. Was ist der Hintergrund hierfür?
Thorsten Höhnke: Das Themenfeld IT- und Cybersicherheit ist eines von zehn Themenbereichen des Masterplanes Bayern Digital II. Die Bayerische Staatsregierung wird in den kommenden vier Jahren drei Milliarden € investieren, um die Digitalisierung im Freistaat Bayern nachhaltig voran zu bringen. Eine Milliarde Euro sind für den Breitbandausbau vorgesehen, zwei Milliarden Euro für die einzelnen Maßnahmen und Projekte in den anderen Themenfeldern. Da spielt die IT- und Cybersicherheit eine ganz wichtige Rolle.
Wann nimmt das Gremium seine Arbeit auf und von wem wird es geleitet?
Thorsten Höhnke: Wir haben unsere Arbeit mit einer ersten Sitzung am 19. Juli bereits aufgenommen und werden bis Ende 2021 aktiv sein. Das leitende Kernteam sind Prof. Dr. Gabi Dreo Rodosek vom Forschungsbereich CODE der Universität der Bundeswehr München, Prof. Dr. Claudia Eckert von Fraunhofer AISEC und Dr. Magnus Harlander. Über unsere Gremienarbeit in Bayern und auf Bundesebene haben wir zu Gabi Dreo und Claudia Eckert einen sehr guten Kontakt.
Auf den Punkt gebracht: Was ist die Kernaufgabe des Gremiums?
Thorsten Höhnke: Kernaufgabe ist es, für Calls im Bereich IT-Sicherheit einen oder mehrere Schwerpunkte im Technologiefeld zu definieren und die wesentlichen Rahmenbedingungen für den Call zu setzen. Zudem soll das Gremium dazu beitragen, die übergeordneten Ziele der Initiative zu erarbeiten.
Die Berufung von Fujitsu ist eine Premiere. Wie kam es dazu?
Thorsten Höhnke: Ich denke, dass es uns in den vergangenen zwei Jahren sehr gut gelungen ist, uns für den Bereich IT- und Cybersicherheit als Trusted Advisor zu positionieren. Die Berufung ist auch das Ergebnis der intensiven Informationsarbeit in Richtung bayerische Politik, die wir in den vergangenen zwei Jahren betrieben haben. Wir haben Politiker nach Augsburg und München eingeladen und mit ihnen über die Schlüsselthemen der digitalen Transformation gesprochen. Dabei haben wir neben Industrie 4.0 sowie die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung immer auch das Thema IT- und Cybersecurity angesprochen. Denn ohne Sicherheit gibt es kein Vertrauen, und ohne Vertrauen werden wir die Digitalisierung nicht schnell und zielgerichtet genug angehen können.
Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die Arbeit im Expertengremium.