Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin setzt für neue Informationssysteme auf IT-Infrastruktur und Know-how von Fujitsu

 München, 23. Juni 2010 ― Gemeinsam mit dem zentralen IT-Dienstleister Berlins (ITDZ Berlin) und dessen Partner Fujitsu stellt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Abteilung Geoinformation, den Betrieb ihrer IT-Fachverfahren neu auf. Um damit nicht nur gesetzlichen Vorschriften gerecht zu werden, sondern vor allem auch Kosten zu sparen und seine Effizienz zu steigern, setzt das Land künftig auf ein zentrales IT-Betriebsmodell. Die Projektleitung sowie der spätere Wirkbetrieb liegen beim ITDZ Berlin. Fujitsu unterstützt den IT-Dienstleister mit seinem Fachwissen zum Thema Geoinformationssysteme. Zudem baut das ITDZ Berlin im Rahmen des Projekts auf Server-Infrastruktur von Fujitsu. Die fachliche Steuerung und Produktverantwortung bleibt unberührt bei der zuständigen Senatsverwaltung und den bezirklichen Vermessungsstellen.

Thomas Luckhardt, Leiter der Abteilung Geoinformation bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: „Wir sind stolz darauf, mit dem ITDZ Berlin einen neuen und zukunftsweisenden Weg zum Betrieb unseres Kernverfahrens zur Bereitstellung von Geobasisdaten beschreiten zu können. Die zahlreichen Vorteile haben uns die Entscheidung für ein zentrales IT-Betriebsmodell leicht gemacht. Eine einheitliche und zentral betriebene Infrastruktur senkt die Betriebskosten. Das neue Betriebsmodell beinhaltet eine klare Verteilung der Zuständigkeiten, verbunden mit einer Bündelung unserer Ressourcen und Konzentration auf unsere Kernaufgaben im Vermessungswesen. Mit dem Betriebsmodell wird uns die notwendige Flexibilität in einer bedarfsorientierten Bereitstellung und Abrechnung der IT-Infrastruktur gegeben. Ein wichtiger Vorteil im Zusammenhang mit der Kostentransparenz sowie der wachsenden Betriebsanforderungen bei Geoinformationen.“

 Hintergrund

Alle Bundesländer und Kommunen organisieren mit der Einführung der Fachverfahren AFIS®, ALKIS® und ATKIS® (AAA) den Betrieb ihrer IT-Fachverfahren neu.* Ziel ist es, bundesweit ein einheitliches Datenmodell einzuführen, mit dem sich die digital geführten räumlichen Informationen, die so genannten Geobasisdaten, länder- und behördenübergreifend nutzen lassen.

 Berlin: Entscheidung für ein zentrales IT-Betreibermodell

Das bisherige dezentrale Betriebsmodell mit einer bezirksorientierten IT-Infrastruktur in den bezirklichen Vermessungsstellen sowie der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wird harmonisiert und zentralisiert. Sämtliche AAA-Softwarekomponenten für die Datenhaltung, Führung und Auskunft der Geobasisdaten werden auf zentraler und moderner Server- und Storage-Infrastruktur im ITDZ Berlin betrieben. Damit wird eine Optimierung der erforderlichen IT-Infrastruktur erzielt. Die Abrechnung erfolgt nach Verbrauch – in Rechnung gestellt werden nur die tatsächlich in Anspruch genommenen IT- und Serviceleistungen.

 Green IT – der effiziente, energiesparende, folglich damit umweltschonende Einsatz und Betrieb von IT-Infrastruktur ist ein weiterer Aspekt. Der konstante und hochverfügbare Betrieb von Geoanwendungen und -daten wird zu einem immer wichtiger werdenden Faktor für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung. Dies wird umso wichtiger, je mehr Geoinformationen Eingang in Verwaltungsprozesse für das administrative, strategische und politische Handeln finden.

Dabei wird mit dem Betriebsmodell des ITDZ Berlin die Sicherstellung eines hochverfügbaren Verfahrensbetriebes gewährleistet und gleichzeitig mit einem umweltbewussten IT-Betrieb verschmolzen.

Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin: „Die Bündelung von Aufgaben in Shared Service Centern – wie das ITDZ Berlin bereits in anderen Kernverfahren der Berliner Verwaltung bewiesen hat – ist eine bewährte und etablierte Möglichkeit, um Qualität und Effizienz von Prozessen zu erhöhen. Die Vorgehensweise im Projekt mit Unterstützung von Fujitsu und deren Partnern ermöglicht uns, eine Blaupause für einen ITIL-konformen Betrieb weiterer Geoverfahren für das Land Berlin zu entwerfen. Das Thema Geoinformation ist für uns ein wichtiges Zukunftsthema.“

Sven Mulder, Senior Director Öffentliche Auftraggeber bei Fujitsu: „Wir freuen uns, gemeinsam mit der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und dem ITDZ Berlin einen neuen Ansatz im Bereich Geoinformationssysteme verwirklichen zu können. Das Modell „Geo Shared Services “ ist nicht zuletzt aufgrund der Kosten-, Ressourcen- und Effizienz-Vorteile zukunftsweisend für die Organisation moderner, einheitlicher Fachverfahren.“

Derzeit arbeiten die Partner an der Realisierung des Projekts. 2011 soll die zurzeit laufende Vorbetriebsphase für ATKIS® und AFIS® in den Regelbetrieb übergehen. Der Regelbetrieb für ALKIS® wird 2012 aufgenommen.

*AFIS = Amtliches Festpunkt Informations System; ALKIS = Amtliches Liegenschaftskataster Informations System;
 ATKIS = Amtliches Topographisch-Kartographisches Informations System