Die Nutzung von eGovernment stagniert in Österreich. In Deutschland und der Schweiz ist sie sogar rückläufig. Zu diesen Ergebnissen kommt der eGovernment Monitor 2017, eine Studie unseres Kongresspartners Initiative D21 und der fortiss GmbH – Landesforschungsinstitut des Freistaats Bayern, An-Institut Technische Universität München. Wie wollen Bund, Länder und Kommunen den oft beklagten Rückstand Deutschlands in diesen Bereichen wettmachen? Und welche Strategien, Maßnahmen und Methoden wären dafür dazu notwendig? Um diese Fragen geht es bei der Podiumsdiskussion „DIGITAL FIRST! Wie Deutschland Plätze im eGovernment gutmachen kann“ am 13.3. um 14 Uhr bei der Jahreskonferenz Digitale Verwaltung in Berlin.
Die Digitalisierung der Verwaltung: Vielfältige Herausforderungen
Die Kernergebnisse der aktuellen Studien eGovernment Monitor oder des D21 Digital Index sprechen eine deutliche Sprache: Die Digitalisierung unserer Verwaltung braucht Unterstützung. Bei der Podiumsdiskussion wird es unter anderem darum gehen, wichtige Fragestellungen aus der Perspektive der jeweiligen Verwaltung oder Organisation zu betrachten. Welche Rolle werden Initiativen wie etwa das Onlinezugangsverbesserungsgesetz im Digitalisierungsprozess spielen?
Digital First heißt, dass digitalen Verwaltungsprozessen Vorrang gegeben werden muss und Prozesse von Anfang an digital gedacht und umgesetzt werden. Die elektronische Bearbeitung von Behördenangelegenheiten wird aber nicht von alleine zum Regelfall. Das Schriftformerfordernis und die Pflicht zum persönlichen Erscheinen im Amt stehen dem in vielen Fällen noch im Weg. Unstrittig ist, dass das Onlinezugangsverbesserungsgesetz ein wichtiger regulatorischer Schritt ist. Die klaren Fristen und Zuständigkeiten stimmen positiv. Dass der Bund wichtige Kompetenzen für die Umsetzung des Portalverbundes erhalten hat, kann als deutliches Signal gewertet werden und könnte ein möglicher Hebel für die erfolgreiche Umsetzung werden.
Es gilt, Agilität, Veränderungsbereitschaft und -fähigkeit sowie die Offenheit für gemeinsame Lösungen weiter zu stärken. Das erfordert auch einen kulturellen Wandel und eine umfassende Bereitschaft zum lebenslangen Lernen. Alles in allem muss sich die Bürgerorientierung weiter erhöhen. Neue technische Veränderungen – wie etwa Chatbots, Blockchain und KI setzen die Verwaltungen zusätzlich unter einen größeren Veränderungsdruck. Gleichzeitig werden Fragen zur IT-Sicherheit und zum Datenschutz sowie Fragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens – Stichwort „Fake News“ – immer dringlicher.
Diskutieren Sie mit den Experten der Digitalisierung
Die Digitalisierung der Verwaltung ist ein vielgestaltiger und herausfordernder Prozess. Mit der Podiumsdiskussion wollen wir Anregungen für die tatsächliche Umsetzung geben und Mut machen, die Digitalisierung als große Chance zu verstehen und zu gestalten! Wir freuen uns, dass wir absolute Experten der Digitalisierung für die Podiumsdiskussion gewinnen konnten:
- Hartmut Beuß, Beauftragter der Landesregierung Nordrhein-Westfalen für Informationstechnik (CIO)
- Harald Joos, Leiter der Abteilung Organisation und IT Services, Deutsche Rentenversicherung Bund
- Katrin Lange, Staatssekretärin, Ministerium des Innern und für Kommunales Brandenburg
- Hans-Henning Lühr, Staatsrat bei der Senatorin für Finanzen der Freien Hansestadt Bremen
- Rolf Werner, Head of Central Europe, Vorsitzender der Geschäftsführung, Fujitsu
Am 13. und 14. März führt kein Weg an den Berliner BOLLE Festsäle vorbei.