Auch abseits der momentanen Pandemie sind die Herausforderungen heutiger Städte immens und vielfältig: Steigende Einwohnerzahlen, Überalterung, Luftverschmutzung, Staus, zunehmender Lieferverkehr, Überlastung des ÖPNV, Lärm, Kriminalität etc. In ländlichen Regionen sehen sich Bürger*innen zudem häufig einem eingeschränkten Mobilitätsangebot gegenüber.
Wie können Städte und Kommunen diesen Herausforderungen begegnen? Natürlich gibt es dafür jede Menge Schlagworte. Städte und Regionen sollen lebenswerter, nachhaltiger, sauberer und sicherer werden – sprich: eine „Smart City“ oder gar eine „Smart Region“. Aber was bedeutet das genau? Was sind mögliche Strategien? Worauf müssen wir den Fokus legen?
Herausforderungen und Lösungsoptionen bewertbar machen
Innovative Technologien helfen zunächst einmal, die Herausforderungen sichtbar und bewertbar zu machen: Zu welchen Tageszeiten entsteht der Stau in den Straßen? Wie viele und welche Fahrzeuge bewegen sich dort zu welchen Zeiten? Wie hoch ist die Luftverschmutzung an bestimmten Stellen in der Stadt und besteht eine Korrelation zum dortigen Umfang des Verkehrs? Hierbei kommen zum Beispiel Sensortechnik und moderne Tools zur Datenanalyse und Visualisierung zum Einsatz.
Big Data-Auswertungen können dabei helfen, die richtigen Maßnahmen im passenden Umfang umzusetzen – wie eine Erhöhung der Taktfrequenz oder die Optimierung der Routen von Bus und Bahn. Durch Echtzeitanalysen können zudem automatisierte Aktionen ausgelöst werden. So wäre es denkbar Kosten zu senken, indem die Fahrzeuge der städtischen Müllentsorgung jeweils nur zu den wirklich vollen Müllcontainern geschickt werden. Unser ManageNow for Data Analytics Technologie- und Service-Portfolio kann bei der Analyse großer Datenmengen wertvolle Unterstützung leisten.
Städtischer Verkehr im Wandel
In den heutigen autozentrierten Städten verbringen die Menschen viel Zeit im Stau oder bei der Parkplatzsuche. Neben dem damit einhergehenden Zeitverlust steigen auch die Gesundheitskosten und vorzeitigen Todesfälle durch Luftschadstoffe – zu etwa einem Drittel verursacht vom Autoverkehr in der Stadt. Auch wenn die Zahlen schwanken: Studien berechnen, dass dies allein in Deutschland pro Jahr für mehrere zehntausend Todesfälle verantwortlich ist. Nicht zu vergessen: die hohe Zahl an Verkehrstoten jedes Jahr. Verursacher sind zumeist Pkw und Lkw, Leidtragende überproportional häufig Fußgänger*innen und Radfahrer*innen.
Nicht von ungefähr fordern viele Expert*innen veränderte Verkehrskonzepte in den Städten. Neben der Vermeidung von Staus ist es dafür ein elementarer Faktor, die Nutzung von Fahrrädern und öffentlichen Verkehrsmitteln aber auch das Zufußgehen attraktiver zu machen.
Verkehrsflussoptimierung und Multimodalität
Zu innovativen Mobilitätsstrategien gehört es letztlich auch, den Verkehrsfluss ALLER Verkehrsteilnehmer*innen zu optimieren. Dabei ist es wichtig, einen multimodalen Ansatz zu verfolgen – also eine Vielfalt an Mobilitätsoptionen (Fahrrad, ÖPNV, e-Scooter, Car Sharing) sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Wie wäre es zum Beispiel, wenn jede Person, die vom Umland in die Stadt fahren möchte, morgens am Frühstückstisch über ein mobiles Device ihre aktuelle, individuelle, intermodale Route abrufen kann? Und wenn dabei nicht allein ihre eigene Route und Verkehrsmittelwahl optimiert ist, sondern das Verkehrssystem insgesamt? Dann könnten Staus, Standzeiten an Ampeln und der Parkplatzsuchverkehr reduziert werden. Es könnten mehr Bürger*innen vom Umstieg auf Bahn, Bus und Fahrrad überzeugt werden. Die Luftverschmutzung durch den motorisierten Individualverkehr würde sinken und die Lebensqualität zunehmen.
Für städtische Planer*innen stellt eine solche Verkehrsflussoptimierung eine immens anspruchsvolle Aufgabe dar, die nur mit geeigneter technologischer Unterstützung zu bewältigen ist. Mit dem Digital Annealer hat Fujitsu einen hoch innovativen Lösungsbaustein zur Verfügung, der bei genau dieser Aufgabe helfen kann. In Sekundenschnelle führt er hochkomplexe Berechnungen durch und zeigt darauf basierende optimale Verkehrswege auf. Bei Störungen durch Unfälle oder andere Gründe benötigt die Neuberechnung der Routen nur Bruchteile einer Sekunde. Wir als Fujitsu unterstützen unsere Kunden nicht allein mit dem Angebot des Digital Annealing Services, sondern insbesondere auch bei der Entwicklung der passenden Berechnungswege.
Der Mensch im Mittelpunkt
Wir stellen jedoch nicht nur innovative Technologien zur Verfügung. Vielmehr legen wir in unseren Gesprächen und Projekten mit Städten und Kommunen einen besonderen Schwerpunkt darauf, den Menschen in den Mittelpunkt smarter Regionalstrategien zu stellen („human-centric approach“). Das heißt zum Beispiel konkret, wegzukommen von der autozentrierten Stadtplanung – hin zu mehr innerstädtischem Bewegungsspielraum für Fußgänger*innen, Kinder und Radfahrer*innen. Dieser Ansatz bedeutet darüber hinaus, die Bürger*innen in Form von Bürgerbeteiligung deutlich stärker als bisher in Entscheidungsprozesse der Stadtverwaltungen einzubeziehen. Das kann etwa in Living Labs, Workshops oder auf Bürgerbeteiligungsplattformen erfolgen.
Als weltweit agierender Technologieanbieter hat sich Fujitsu den Sustainable Development Goals der UN verschrieben. Das City-spezifische Ziel „Sustainable Cities & Communities“ geht dabei Hand in Hand mit unserem Anspruch an Human-centricity und dem Aufbau von Partnernetzwerken, um Herausforderungen gemeinsam anzugehen.
Unser Ansatz sind die Connected Services. Gemeinsam mit den Städten und Kommunen entwickelt das Fujitsu Smart City Team die jeweils passende Strategie gemeinsam. Co-creation, kunden- und bürgerzentrierte Innovationen und unser umfassendes Partner-Netzwerk spielen dabei eine wichtige Rolle.
Am 17. März 2020 informierten Steffi Brauer und Dr. Katrin Schleife in einem Webcast über die beschriebenen Herausforderungen zu den Themen Verkehr und Mobilität für große wie kleine Städte und Kommunen in Deutschland. Sie möchten mehr wissen? Die Aufzeichnung des Webcasts finden Sie hier.
Sie möchten sich ebenfalls über das Thema Geoinformation und Sensormonitoring informieren? Dann empfehlen wir Ihnen das Webinar „Geoinformation und Sensormonitoring – Wie man den Überblick in der Welt der agilen Sensoren behält“ mit Johannes Schöniger, Fujitsu und Uwe Jasnoch, HxGN Safety & Infrastructure GmbH. Das Webinar findet am 18. Juni um 10.00 Uhr statt. Hier können Sie sich kostenlos anmelden. (Link leider nicht mehr verfügbar)