Deutsche sind in Sachen Datenschutz und Cloud Computing besonders anspruchsvoll
München, 19. Januar 2011 – Datensicherheit bleibt das A und O, wenn es um die Einführung und Akzeptanz von Cloud-Services geht. Das hat die internationale Studie „Private Daten und Cloud Computing – eine Frage des Vertrauens“ von Fujitsu ergeben. Gerade bei einem technologisch so komplexen Thema ist es letztlich ein „Soft Factor“, so die Erkenntnis der Studie, der darüber entscheidet, ob der Einzelne seine Daten für Cloud Computing zur Verfügung stellt: Vertrauen. Wie hoch dieses Vertrauen gegenüber öffentlichen Institutionen oder Unternehmen allerdings ausfällt, ist von Land zu Land sehr verschieden.
Bei der aktuellen Studie wurden insgesamt 6.000 Teilnehmer in zwölf Ländern befragt. Ziel war es herauszufinden, inwieweit Menschen in den unterschiedlichen Märkten öffentlichen Institutionen sowie großen Unternehmen den vertraulichen Umgang mit ihren Privatdaten zugestehen oder nicht. Der jetzt veröffentlichte Bericht soll Datenschutzverantwortlichen helfen, die Erwartungshaltung der Verbraucher in Bezug auf Datensicherheit besser zu verstehen.
Das Vertrauen in die Sicherheit ist nach wie vor entscheidend, wenn es um die Akzeptanz von Cloud-Diensten geht – das geht aus der Fujitsu-Studie klar hervor. So macht die Gruppe derer, die Cloud Computing gegenüber eine kritische Haltung einnehmen, weltweit rund 46 Prozent der Befragten aus. Für die künftige Bedeutung von Cloud Computing muss genau hier an den Stellschrauben gedreht werden. Denn: Die Haltung der Bedenkenträger ist ambivalent. Einerseits nämlich erkennen sie klar die vielen Vorzüge von Cloud Computing an – nur fürchten sie dabei um ihre Daten.
Deutschland führt die Reihen der Kritiker an
Das gilt in besonderem Maße in Deutschland: Nicht ganz überraschend sind die Deutschen besonders kritisch, wenn es um das Speichern ihrer persönlichen Daten geht. Rund 85 Prozent der deutschen Studienteilnehmer machen sich Sorgen darüber, wer Zugriff auf ihre Daten hat. Und 83 Prozent stellen hohe Erwartungen in Sachen Datenschutz an Unternehmen – insbesondere an IT-Firmen (rund 80 Prozent). Bedenklich stimmt das geringe Vertrauen der Deutschen in den sicheren Umgang mit Daten durch Behörden. Ganze 72 Prozent erwarten sogar, dass sich Staat und Politik komplett aus ihren persönlichen Daten heraushalten sollten.
Die gute Nachricht: Wäre der Datenschutz ausreichend geregelt, hätten Anwender aber – und auch das wird in der Studie klar – deutlich weniger Bedenken gegenüber Cloud Computing beziehungsweise dem zentralen Zugriff auf ihre Daten durch Behörden und Unternehmen. Im Gegenteil: Die Ergebnisse der Studie belegen, dass die deutschen Endverbraucher sich der Vorteile von Cloud Computing durchaus bewusst sind. Als zentrale Vorzüge für die Gesellschaft werden unter anderem eine bessere Steuerung der Verkehrsflüsse (64 Prozent) sowie Verbesserungen in der Telemedizin (40 Prozent) gesehen.
O-Ton Dr. Joseph Reger, Chief Technology Officer bei Fujitsu Technology Solutions:
„Die Vielfalt der weltweit so verschiedenen Standpunkte gegenüber Cloud Computing führt dazu, dass es eben keine universelle Strategie für den Datenschutz auf globaler Basis geben kann. Diese Studie aber hilft den Verantwortlichen, ihren jeweiligen Markt besser zu verstehen und adäquate Antworten auf die Ängste der Menschen zu entwickeln. Insbesondere die Einrichtung umfangreicher Sicherungsvorkehrungen wird helfen, auch die Bedenkenträger von Cloud Computing zu überzeugen. Diese bilden letztendlich eine Schlüsselgruppe, da sie – einmal überzeugt – die Vorteile von Cloud Computing am besten kommunizieren und damit anderen Zweiflern die Angst davor nehmen.“
Cloud Computing und Sicherheit
Als globaler Anbieter von IT-Infrastrukturen und -Services ist Fujitsu sich dieser Problematik sehr bewusst und hat daher eine Reihe von Vorkehrungen getroffen, die den Datenschutz in der Cloud gewährleisten. Mit 13 unterschiedlichen Sicherheitspaketen verbessert der IT-Konzern weiter die Sicherheit von IT-Umgebungen sowohl in einer Private Cloud als auch in einer Trusted Cloud. Ohne zusätzliche Kosten erhalten Kunden etwa mit dem Standard-Paket Intrusion Detection und Prevention, Firewalls und sichere Web-Server. Darüber hinaus können Kunden zusätzliche Services hinzubuchen, wenn sie die Sicherheit ihrer Daten weiter erhöhen möchten.
Die wichtigsten Ergebnisse aus der Befragung der deutschen Teilnehmer:
- Nur 25 Prozent der Deutschen zeigen sich begeistert von der wachsenden Technologisierung ihres Alltags und der damit verbundenen zunehmenden Abhängigkeit von IT.
- 18 Prozent der Deutschen zählen zu den Befürwortern (weltweit: 39 Prozent), 32 Prozent zu den Gegnern (weltweit: 19 Prozent) von Cloud Computing.
- Generell ist das Vertrauen in den sicheren Umgang mit Daten durch Behörden und Unternehmen niedrig.
72 Prozent der Deutschen erwarten sogar, dass sich Staat und Politik aus ihren persönlichen Daten heraushalten. Nur 31 Prozent vertrauen dem Staat, was das Thema Datensicherheit anbelangt. - 68 Prozent stört der Umstand, dass sie keine Kontrolle darüber haben, welche Informationen von ihnen auf Online-Plattformen und Servern von Unternehmen und Behörden lagern.
- Deutsche betrachten jegliche Einmischung von Staatsseite in das Thema Datenschutz mit Misstrauen, gleichzeitig räumen sie dem Staat eine wichtige Rolle bei der Erstellung von Datenschutzrichtlinien ein.
- 20 Prozent der Deutschen sehen ein hohes Maß an Eigenverantwortung für den Schutz ihrer Daten.
- Zentrale Vorteile für die Gesellschaft, die Cloud Computing mit sich bringt, sind aus Sicht der Befragten:
- Eine effizientere Nutzung der natürlichen Ressourcen (43 Prozent)
- Eine verbesserte medizinische Versorgung (40 Prozent)
- Höhere Sicherheit, zum Beispiel dank biometrischer Systeme (32 Prozent)