Die Jahreskonferenz Digitale Verwaltung 2018 war ein voller Erfolg.

„The wisdom of crowds. Why the many are smarter than the few and how collective wisdom shapes business, economies, societies and nations“: So lautet der Titel eines 2004 erschienenen Buchs des US-amerikanischen Journalisten James Surowiecki. Der Redakteur (The New Yorker) zeigt in diesem Buch, wie durch Selbstorganisation, aber auch statistische Effekte, Entscheidungen von Gruppen klüger ausfallen können als die von Einzelpersonen. Surowiecki untermauert seine Thesen mit zahlreichen Fallstudien und Anekdoten aus unterschiedlichsten Fachgebieten, vor allem aber aus den Bereichen Ökonomie und Psychologie.

Zahlreiche Methoden und Anwendungen nutzen dieses Prinzip, oder basieren darauf. Die zunehmende Bedeutung des Internets mit den neuen interaktiven und Netzwerkmöglichkeiten haben erneut die Aufmerksamkeit auf dieses Prinzip gelenkt. Und: Das Internet selbst ist heute ein Medium zur Umsetzung des Prinzips: Dezentrales Wissen von verschiedenen Menschen wird heute durch Foren oder Blogs koordiniert.

Auch Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Organisationen machen sich das Prinzip zu Nutze. Etwa beim so genannten Social Forecasting. Das ist eine Kombination aus Crowdsourcing, Gamification-Elementen sowie einer virtuellen Prognosebörse. Design Thinking-Ansätze gehen dabei einen Schritt weiter. Sie basieren auf der Annahme, dass Probleme besser gelöst werden können, wenn Menschen unterschiedlicher Disziplinen in einem die Kreativität fördernden Umfeld zusammenarbeiten, gemeinsam eine Fragestellung entwickeln, die Bedürfnisse und Motivationen von Menschen berücksichtigen und dann Konzepte entwickeln, die mehrfach geprüft werden.

Bei der Jahreskonferenz Digitale Verwaltung entstanden viele interessante Diskussionen.Genau das war auch der konzeptionelle und methodische Ansatz für die Planung und Umsetzung der Jahreskonferenz Digitale Verwaltung im März diesen Jahres in Berlin. Und dieses Prinzip bestimmte auch die Auswahl der Sprecher und Teilnehmer, die aus den unterschiedlichsten Disziplinen stammen sollten: Politik, Verwaltung, Forschung und Wissenschaft, etablierte Wirtschaft und Start Ups sowie gesellschaftliche Gruppen.

Die zwei Tage in dem kreativen Umfeld der Bolle Festsäle in Berlin waren dabei nur ein Teil der Konferenz. Denn die Jahreskonferenz 2018 begann bereits 2017. Das Programm wurde aus den Rückmeldungen der Vorjahresteilnehmer, einer Kundenbefragung sowie einer Marktanalyse entwickelt. Mit dem Digital Transformation Dialogue wurden die Diskussionen zu Innovationen in der öffentlichen Verwaltung online weit vor Veranstaltungsbeginn angestoßen und später in Berlin vertieft. Auch nach der Konferenz bietet die Website der Jahreskonferenz eine interessante digitale Austauschplattform.

Vor Ort haben die 250 Teilnehmer insbesondere die guten Austausch- und Diskussionsmöglichkeiten positiv bewertet (93%). Ebenso gut kam der hohe Praxisbezug der einzelne Programmbestandteile an (93%). Zudem schätzten es die Teilnehmer sehr, dass neue Themen und Innovationen sowie Best Practices diskutiert wurden (88%) und dass es Möglichkeiten zum internationalen Austausch gab (86%).

In diesem Video nehmen wir Sie noch einmal mit zur Jahreskonferenz Digitale Verwaltung 2018: 

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Weitere Informationen

Besonders positiv haben sich die Teilnehmer auch zu den Konferenzthemen „Blockchain“ und „künstliche Intelligenz“ geäußert. In seiner Keynote zeigte Víctor de la Torre, Senior Research Fellow bei den Fujitsu Laboratories of Europe Limited, sehr plastisch, wie im Gesundheitswesen und der Psychiatrie Anwendungen der künstlichen Intelligenz dabei helfen, den Genesungsprozess zu beschleunigen, das Suizid-Risiko zu minimieren und die Qualität der ärztlichen Diagnostik zu verbessern. In der Podiumsdiskussion „Kommt ein Paradigmenwechsel? Was die Blockchain für die öffentliche Verwaltung bedeuten kann“ zeigten die Sprecher auf, dass und wie der öffentliche Sektor von dieser neuen Technologie profitieren wird.

Ob es um Fragen des kooperativen E-Government ging, um die Prinzipien „Digital First“ oder „Once Only“, um die Digitalisierung der Polizeiarbeit sowie der Arbeit der Sicherheitsbehörden, um IT- und Cybersicherheit oder um das Geoinformationswesen: Auf der Konferenz wurden die wesentlichen Zukunftsherausforderungen der öffentlichen Verwaltung aus den unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet und diskutiert. Im Frühjahr 2019 wird das Treffen erneut in Berlin stattfinden. Und vielleicht wird sich dann gezeigt haben, dass die Impulse der diesjährigen Konferenz auf einen fruchtbaren Boden gestoßen sind. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen, Ideen und Anregungen.

In diesen Fotoalben finden Sie weitere Impressionen der Jahreskonferenz:

Tag 1

Tag 2