Qualität ist kein Silo, sondern zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Produktion. Wenn Fertigungsunternehmen ihre Qualitätssicherung in eine umfassende Digitalisierungsstrategie einbetten, sparen sie nicht nur Kosten und Ressourcen, sondern können mithilfe der gewonnenen Erkenntnisse Prozesse neu denken und innovative Geschäftsmodelle kreieren. Geschichten von Erfolg und Misserfolg rund um Qualität lesen Sie im neuen Whitepaper: „Mit Qualität auf Kurs bleiben“.
Fertigungsunternehmen müssen innerhalb immer kürzerer Projektzyklen nicht nur wachsenden Kundenanforderungen, sondern auch ambitionierten Nachhaltigkeitszielen gerecht werden. Bei alledem steigt der Qualitätsanspruch durch neue Normen und Standards stetig. In stark regulierten Branchen wie der Luft- und Raumfahrt oder der Pharmaindustrie gelten seit jeher strikte Qualitätsnormen. Doch auch in anderen Bereichen dürfen Fertigungsunternehmen Qualitätsmängel nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn Rückrufaktionen kommen ihnen im vernetzten Zeitalter doppelt teuer zu stehen: durch den Kostenaufwand für Rückruf und Kostenerstattungen, aber auch durch reduzierte Kundenbindung bis hin zu langfristigen Image-Schäden, wenn sich etwa kritische Online-Rezensionen häufen. Eine leistungsstarke Qualitätsabteilung ist somit unabdingbar, um den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens zu sichern.
Qualität – ein hartes Pflaster
Doch auf dem Weg dorthin haben viele Fertigungsunternehmen noch Aufholbedarf. Während etwa die eigentliche Fertigung schon seit einigen Jahren von Künstlicher Intelligenz, Computer Vision, Predictive Analytics und anderen Errungenschaften der Industrie 4.0 profitiert, wurde die Digitalisierung der Qualitätssicherung lange Zeit eher stiefmütterlich behandelt.
Dieser „Rückstau“ liegt auch im Mindset vieler Führungskräfte begründet. Sie betrachten die Qualitätssicherung in erster Linie als Kostenfaktor und als Mittel zum Zweck, um Mängel und Defekte kurzfristig abzustellen oder die Effizienz zu steigern. Die Bedeutung der Qualitätsabteilung als Impulsgeber für die gesamte Wertschöpfungskette wird oft nicht erkannt. Entsprechend schmal fallen oftmals die Budgets der Qualitätsabteilungen aus. Mit diesem Mindset wird ein großes Wertschöpfungspotenzial verschenkt.
Erschwerend kommt hinzu, dass auch die Qualitätsabteilungen in Unternehmen zunehmend Probleme haben, qualifizierte Fachkräfte und geeigneten Nachwuchs zu finden und zu binden. Repetitive, manuelle Prozesse schmälern die Attraktivität der Arbeitsplätze in der Qualitätssicherung, insbesondere in den Augen der Digital Natives aus der Gen Z. Durch den Fachkräftemangel verschärfen sich die Engpässe in der Qualitätssicherung – mit den eingangs erwähnten Risken, die daraus resultieren.
Endstation Dokumentation? Von der Industrie 4.0 zur Qualität 4.0
Damit das Qualitätsmanagement und die Qualitätssicherung optimal zur Wertschöpfung in einem Unternehmen beitragen, braucht es einen ganzheitlichen Ansatz. In der umfassenden Digitalisierungsstrategie eines Fertigungsunternehmens sollte die Qualität stets mitgedacht werden. Innovative Unternehmen wenden bereits Tools und Technologien aus der Industrie 4.0 auch im Qualitätswesen an. So hat sich beispielsweise KI-basierte Machine Vision für die optische Inspektion von Bauteilen bereits in vielen Fertigungsunternehmen etabliert. Automatisierungslösungen in der Qualitätssicherung liefern wiederholgenaue Prüfergebnisse und entlasten hochqualifizierte Mitarbeiter*innen, die sich statt repetitiven Aufgaben anspruchsvolleren Projekten widmen können.
Doch isolierte Automatisierungslösungen reichen nicht aus, um das gesamte Potenzial der Qualitätssicherung auszuschöpfen. Das Hauptproblem in vielen Industrieunternehmen besteht darin, dass die Prüfdaten in der Dokumentation verweilen, ohne dass eine Rückkopplung zu den vorgelagerten Fertigungsschritten stattfindet. Neben State-of-the-Art-Technologie braucht es somit entsprechende Strukturen und Schnittstellen im Unternehmen, um die Insights aus der Qualitätssicherung in die vor- und nachgelagerten Fertigungsschritte zu tragen. Auf Basis dieser Insights lassen sich die Fertigungsprozesse und sogar das Produktdesign sukzessive optimieren.
Mit Qualität auf Kurs bleiben
Ein kleiner Qualitätsmangel kostete den Sportgerätehersteller Peloton 150 Millionen Euro. Einem Hersteller von Flugzeugbauteilen gelang es hingegen, durch die Transformation des Qualitätsverständnisses neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Details dieser beiden Case Studies finden Sie im neuen Whitepaper „Mit Qualität auf Kurs bleiben“. Außerdem haben wir dort konkrete Handlungsempfehlungen und Tipps zusammengestellt, mit deren Hilfe Sie das Qualitätswesen in Ihrem Unternehmen nachhaltig transformieren können.
Maike Gronemeier ist Business Partner Marketing für die Geschäftsbereiche Digitale Transformation, Manufacturing & Automotive. Ihr Anliegen ist es, die komplexen IT-Services den Kunden und Interessenten lösungsorientiert zu kommunizieren und bekannt zu machen – und das plakativ und verständlich.