Was macht eigentlich ein Solution Design Architect? Diese Frage haben wir Ralph Stern, Solution Design Architect bei Fujitsu, in unserem Interview gestellt. Wenn er nicht gerade mit seinem Verein Schulen in Burkina Faso baut oder mit seiner Kamera unterwegs ist, entwirft er individuelle IT-Lösungen für unsere Kunden. Wir stellen Ihnen den vielseitigen Solution Designer in unserer Interviewreihe über die Menschen bei Fujitsu näher vor.
Willkommen bei Fujitsu! Du bist seit April 2017 dabei. Was hast du vor deiner Zeit bei Fujitsu gemacht?
Ich komme ursprünglich aus dem Thema Enterprise Content Management (ECM) und Dokumentenmanagement (DMS). Hier war ich viele Jahre schwerpunktmäßig im Consulting und Presales unterwegs. Ich war lange Jahre bei einem Softwarehersteller im Gesundheitswesen und anschließend bei einem Unternehmen tätig, das Softwarelösungen für ECM, elektronische Eingangsrechnungsverarbeitung und Robotic Process Automation (RPA) entwickelt. Die Themen DMS, ECM und Prozessautomatisierung haben mich daher eigentlich schon immer begleitet.
Das klingt nach einem vielseitigen Arbeitsfeld. Wie kam es dazu, dass Du Dich schließlich für Fujitsu entschieden hast?
Ja, das ist ein vielseitiges Arbeitsfeld, aber mit einem begrenzten Radius. Um diesen zu erweitern und auch nah bei den aktuellen Entwicklungen dabei zu sein, habe ich mich bei Fujitsu beworben.
Was mich direkt angesprochen hat, war die Wahrnehmung der gelebten Fujitsu-Werte: Respekt und Fairness, aber natürlich auch das Thema Kundenfokussierung und vor allen Dingen eine übergreifende und kollegiale Teamzusammenarbeit. Hier gibt es kein Einzelkämpfertum, sondern eine über die entsprechenden Funktionsbereiche hinaus gehende Zusammenarbeit.
Schön, dass Du Dich bei uns so wohl fühlst. Was genau machst Du als Solution Design Architect eigentlich bei uns?
Allgemein gesprochen geht es im Kern darum, dass man als Solution Design Architect alle existierenden Kundenanforderungen in eine Lösung transformiert. In meinem Kontext bedeutet das, dass wir uns als Bereich um das Thema Outsourcing für Datenbanken und Non-SAP Business Applikationen kümmern. Wir entwickeln und kalkulieren die Lösung für den Umzug, das Hosting und den Betrieb in unseren Rechenzentren, inklusive Monitoring der Kunden IT-Infrastruktur und der zugehörigen Applikationen. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, dass wir im Rahmen eines Change of control einen Remote-Management-Betrieb beim Kunden in seinen Räumen übernehmen.
Hierbei beschäftige ich mich mit den unterschiedlichsten Fragestellungen. Es geht einerseits um rein technische Aspekte wie zum Beispiel: Auf welcher Betriebssystem-Plattform setzen wir auf? Andererseits kläre ich auch Fragen zur Logistik: Wie kommen Kundendaten wie Datenbanken und Archiv-Dokumente im Rahmen des Umzugs zu uns? Per Kurier, per Leitung?
Ein Solution Design Architect kümmert sich somit auch um die Zufriedenheit des Kunden und das Kundenvertrauen für eine langfristige Bindung an FUJITSU. Nach dem Umzug der Infrastruktur muss alles wieder genauso zuverlässig und sicher laufen wie vorher – oder natürlich besser. Wenn wir mit unserer Erfahrung auch noch Optimierungen, zum Beispiel für das Thema Lizenzen, mit eingebracht haben, dann ist das ein nicht zu unterschätzender Auswahlfaktor für eine positive Kundenentscheidung.
Du sprichst die Harmonie der einzelnen Elemente untereinander an: Gibt es vielleicht Gemeinsamkeiten zwischen der klassischen Baukunst und Solution Design Architektur?
Auf jeden Fall, ein Architekt der Baukunst macht im Grunde genommen das Gleiche wie ein Solution Design Architect. Er kümmert sich darum, dass die Statik für die Gebäudesicherheit stimmt, der Kunde sich in dem gebauten Gebäude zurechtfindet, es funktional nutzbar ist und es eine Verkehrsanbindung sowie Parkplätze gibt, aber auch dass beispielsweise die neuesten bauphysikalischen Anforderungen berücksichtigt sind. Zu guter Letzt soll der Kunde auch noch einen Gebäudeentwurf erhalten, der ihm gefällt.
Ein gutes Beispiel für den Vergleich ist der Reichstagsbau in Berlin mit seinen alten und neuen Bauelementen wie der Glaskuppel. Auch ein Solution Design Architect macht nicht immer alles komplett neu. Es ist sinnvoll, auf bestehende und bewährte Dinge aufzubauen und nicht unbedingt jedem Trend sofort hinterher zu rennen. Wenn man bestimmte Dinge erst in einer zweiten Runde mit an Bord nimmt, kann das für den Kunden mehr Sicherheit und Verfügbarkeit bedeuten. Denn wir reden ja darüber, dass ein Kunde einen Teil oder den kompletten Betrieb zu uns verlagert und sich darauf verlässt, dass seine Systeme rund um die Uhr erreichbar sind und zuverlässig funktionieren.
Wie stellst du dir IT-Lösungen in 30 Jahren vor?
Das ist natürlich extrem schwer zu sagen. 30 Jahre sind in der IT drei Ewigkeiten. Es wird interessant sein zu sehen, wohin sich das Thema Cloud entwickelt hat, ob das Internet der Dinge unser Leben vollständig bestimmt und natürlich auch wie mit unseren sensiblen Daten und Informationen umgegangen wird. Natürlich wird es auch noch Solution Design Architects geben. Denn ich glaube, dass der menschliche Erfahrungsschatz und die menschliche Gedankenwelt unersetzbar bleiben und dass künstliche Intelligenz hier nur unterstützen kann.
Für welche Herausforderung würdest du in deinem weiteren Berufsleben gern die Lösung designen?
Ich fände es eine interessante Herausforderung, für den neuen Berliner Flughafen einen Reset-Knopf für einen kompletten Neustart drücken zu können. Zwar ist das keine originäre Transformationsaufgabe, aber es wäre spannend zu sehen, ob mit dem Wissen von Solution Architects nicht ein schnelleres und besseres Ergebnis möglich wäre.