Eines ist klar: 2013 wird das Jahr von Big Data! Die weltweiten Datenbestände wachsen in atemberaubendem Tempo. Mehr als eine Milliarde PCs, 600 Millionen Smartphones, über eine Milliarde Autos, 45 Millionen Server und 100.000 Flugbewegungen pro Tag tragen dazu bei. Sie alle produzieren Tag für Tag Terabytes an Informationen.
Aber was genau ist „Big Data“? Für den Anbieter von Storage-Systemen ist es Speicherkapazität, für einen Server-Hersteller Rechenleistung, um Rohdaten zu bearbeiten. Software-Firmen wiederum sehen in den Algorithmen für die Analyse der gespeicherten Daten die wichtigste Komponente. Sie alle haben Recht, und doch erfassen sie nur einen Teil der Big-Data-Story.
Mehr Daten schaffen bessere Entscheidungsgrundlagen
Vereinfacht gesagt ist Big Data die Fähigkeit, durch die schnelle Analyse großer Datenbestände aus unterschiedlichen Quellen an verwertbare Informationen zu gelangen. Je mehr Rohdaten zur Verfügung stehen, desto größer die Chance, valide (Geschäfts-)Entscheidungen treffen zu können. Dabei kommt es weniger auf einzelne Datenvolumina an, sondern dass neue Technologien einen „Quercheck“ von Informationen aus unterschiedlichen Quellen ermöglichen.
Damit Big Data zum Big Deal wird, müssen Informationen aus eigenen Quellen mit den Daten aus anderen Quellen kombiniert werden. Dazu ein Beispiel: Die Daten eines Nutzers von Facebook werden mit seinem Online-Shopping-Profil in Beziehung gesetzt. Das Ergebnis sind präzisere Informationen über seine Vorlieben und sein Kaufverhalten. Werden diese Informationen um Daten aus weiteren Quellen ergänzt, etwa um die Orte, an denen sich der Nutzer häufig aufhält, oder seine Social-Media-Aktivitäten, entsteht gewissermaßen ein 3D-Profil. Darauf aufbauend lassen sich völlig neue Dienste entwickeln, die einen höheren Nutzwert für den Kunden haben. Natürlich müssen solche Daten sorgfältig gegen Missbrauch geschützt werden. Chance und Gefahr liegen auch hier dicht beieinander.
Das Zeitalter der Information Broker beginnt
Eine Schlüsselrolle bei Big Data werden Information Brokers und Data Scientists spielen.
Ein Information Broker kann unterschiedliche Rollen übernehmen, die eines Datenhändlers, eines Spezialisten, der Datenbestände pflegt, oder die eines Consultants. Benötigt ein Unternehmen beispielsweise detailliertere Informationen über das Verhalten seiner Kunden oder möchte es neue Geschäftsfelder erschließen, wird es künftig Daten oder die kompletten Analysefunktionen bei einem externen Service-Anbieter ordern.
2025 wird „Information Brokerage“ ein fester Bestandteil unseres Alltags sein. Doch bis dahin haben Unternehmen, die bereits jetzt über Big-Data-Bestände verfügen und diese auf intelligente Weise zu nutzen wissen, einen enormen Wettbewerbsvorteil. Wobei sich derzeit die meisten Unternehmen darauf beschränken, Daten einfach nur zu sammeln. Hier liegt die Chance für Information Broker begründet. Ihre Aufgabe wird es sein, Ideen zu entwickeln, wie sich Daten aus unterschiedlichen Quellen nutzbringend verwerten lassen.
Pioniere der neuen Datenwelt
Der „Datenwissenschaftler“ (Data Scientist) wiederum wird gewissermaßen der Lotse sein, der Unternehmen und Organisationen dabei hilft, sicher durch den Datenozean zu navigieren. Der Data Scientist extrahiert für seinen Auftraggeber aus einzelnen Datensätzen den maximalen Nutzwert. Dazu muss er die „richtigen“ Fragen stellen. Ein Data Scientist benötigt dazu zweierlei: Kenntnisse der entsprechenden Methoden und Technologien sowie ein tiefgreifendes Verständnis der Geschäftsfelder, auf denen sein Kunde oder Arbeitgeber aktiv ist.
Einige Datenwissenschaftler werden für einen neuen Typus von Unternehmen tätig sein. Deren wichtigstes Asset ist der Zugang zu unterschiedlichen Datenquellen – in Verbindung mit der Fähigkeit, aussagekräftige Analysen dieser Informationsbestände zu erstellen.
Bis Information Broker und Data Scientists in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen, bleibt Unternehmen und Organisationen jedoch nur eines: weiterhin Daten zu sammeln, zumal Speicherplatz relativ preisgünstig ist. Dennoch sollten sie bereits jetzt nach Wegen suchen, um diese Informationen zu verwerten. Hilfestellung geben dabei Unternehmen wie Fujitsu, die erkannt haben, welch wichtige Rolle Big Data spielen wird. Einige dieser Anbieter haben die erforderlichen Komponenten wie Algorithmen für die Datenanalyse, Server und Storage-Systeme in Produktpaketen zusammengefasst. Mit ihrer Hilfe können Anwender bereits heute Datenbestände nutzbringend verwenden. Und diese Unternehmen helfen dem Anwender dabei, diejenigen Komponenten zu finden, die er noch benötigt, damit Big Data für ihn zu einem Big Deal – einem echten Trumpf – wird.