Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die Welt zu revolutionieren – und zwar in vielen Bereichen. Dabei geht es heute längst nicht mehr nur um intelligente Lösungen in der Industrie, sondern immer stärker auch um den Einsatz der Technologie im unmittelbaren Dienst des Menschen – auch ohne primär kommerzielle Interessen.
Wir bei Fujitsu haben in dieser Hinsicht mit unserem „Human-Centric“-Ansatz einen besonders hohen Anspruch: Hiernach steht bei allem stets der Mensch im Mittelpunkt. Dazu nutzen wir zahlreiche anspruchsvolle Zukunftstechnologien. So haben wir mit dem Supercomputer Fugaku – ein Gemeinschaftsprojekt mit Riken – den aktuell schnellsten Rechner der Welt entworfen und gebaut. In Verbindung mit KI ist er in ambitionierten Projekten in vielerlei Hinsicht einsetzbar. Fujitsu nutzt dieses Instrument, um sich gemeinsam mit engagierten Expert*innen, Instituten und Unternehmen für lohnende Ziele jenseits traditioneller Marktkriterien einzusetzen – und das auf vielen Gebieten: von Naturkatastrophen-Warnsystemen über Bewegungstherapien und Empfehlungen zur Verbesserung der Gesundheit bis hin zu sozialer Teilhabe.
Warnung vor Naturkatastrophen
Gemeinsam mit der Tohoku Universität und der Universität von Tokio haben wir KI-basierte Modelle entwickelt, die mit dem Fugaku-Supercomputer präzisere Tsunamiwarnungen ermöglichen. Dazu werden Faktoren wie Küstenbeschaffenheit und Temperatur herangezogen und mithilfe komplexer Rechenvorgänge einbezogen, die mit Fugaku nahezu in Echtzeit möglich sind. So können konkrete Vorhersagen über Eintritt, Schwere und Verlauf eines Tsunami geliefert werden. Die errechneten Datensets der 20.000 möglichen Ereignis-Szenarien können zur präzisen Simulation eines Seebebens genutzt werden. Auf eine Grobprognose der Überschwemmungen an Land analog zur Wellenform auf See erfolgt eine Präzisierung der Simulation, die ihrerseits Daten für noch präzisere Vorhersagen via Fugaku liefert. Das Besondere: Erstmals ist es möglich, die KI-basierten Modelle auch mit gewöhnlichen PCs in Sekundenschnelle auszuführen, da sie vorab mit Fugaku trainiert wurden. Das erleichtert den Aufbau von Echtzeit-Hochwasservorhersagesystemen erheblich, für die bisher Supercomputer erforderlich waren.
„Explainable AI“ – Künstliche Intelligenz wird transparent
In einem Gemeinschaftsprojekt mit der Universität Hokkaido geht es um die Nachvollziehbarkeit von KI. Der Name „Explainable AI“ ist Programm: Hier haben wir eine Technologie entwickelt, die den Nutzer*innen die zielgenaue Anwendung sowohl erleichtert als auch möglichst transparent erklärt. Sie ist beispielsweise in der Lage, qualifizierte Prognosen zur Entwicklung des Gesundheitszustands einer Person zu geben und kann zusätzlich gezielte Vorschläge zu ihrer Genesung machen. Die Anwender*innen können auch erkennen, wie und warum die KI zu dieser Prognose gekommen ist. Damit bietet „Explainable AI“ einen deutlichen Mehrwert gegenüber herkömmlichen Herangehensweisen im Hinblick auf klare Vorschläge und Ableitungen.
Erkennen von Erkrankungspotenzial durch Genmutations-Analyse
Ein weiteres Projekt mit großem Potenzial ist eine Kollaboration von Fujitsu mit der Universität Kyoto mit der Bezeichnung „MGeND Intelligence„. In dem Projekt geht es um eine KI-basierte Machine Learning- und Explainable AI-Lösung mit Natural Language Processing. Diese ist in der Lage, genetische Konstellationen zu einem tatsächlichen Krankheitsrisiko für die Patient*innen hochzurechnen. Damit können sie dem behandelnden medizinischen Personal ebenso wertvolle Hinweise geben wie auch Forscher*innen, die sich mit dem Genom beschäftigen. Auf diese Weise schafft das Verifizierungssystem die Basis für verlässlichere Prognosen – aber auch für neue Visualisierungsformen bestehenden Datenmaterials.
Unterstützung bei Bewegungstherapien
„HOPE ROMREC“ ist eine Lösung der FUJITSU Healthcare Solution in Japan. Diese unterstützt mithilfe Künstlicher Intelligenz Krankenhäuser bei orthopädischen Therapien. Die Technologie gibt Tipps für den optimalen Bewegungsablauf bei den Übungen und zeigt Fehlerquellen auf, nachdem die lernende KI die Bewegungen per Video analysiert hat. Das ist deshalb besonders wichtig, weil es hier vor allem um das präzise Darstellen von Bewegungshemmnissen der Patient*innen geht. Üblicherweise werden solche Einschätzungen von Physiotherapeut*innen durch Instrumente wie Goniometer vorgenommen – mit der Folge, dass sie je nach behandelnder Person variieren können und mitunter nicht einheitlich korrekt sind. Automatisierte Lösungen waren bislang zu aufwendig, da sie spezielles Equipment erforderten. Mit unserer neuen Lösung können Bewegungen von Ellenbogen und Schultern deutlich leichter analysiert und optimierte Bewegungsabläufe angeboten werden.
Chancengleichheit und Teilhabe: Einsatz für Kinder
Entsprechend unserer gesellschaftlichen Verantwortung als Unternehmen engagieren wir uns zudem in einem UNICEF-Projekt in Finnland, das die Berücksichtigung der Interessen und Bedürfnisse von Kindern in KI-Lösungen in den Mittelpunkt stellt. Um das zu gewährleisten, hat UNICEF einen Leitfaden entwickelt, der eine kinderzentrierte Sichtweise in allgemein anerkannte KI-Richtlinien bringt. Fujitsu testet den UNICEF-Leitfaden mithilfe der KI-Lösung „Nuora“. Nuora identifiziert und analysiert die Faktoren, die soziale Ausgrenzung verursachen. Mit den Erkenntnissen aus den Tests können wir Verbesserungsvorschläge für den UNICEF-Leitfaden einbringen und sicherstellen, dass KI auch im Sinne der Kinder genutzt wird.
Dies sind nur einige Beispiele, aber sie zeigen: Künstliche Intelligenz eignet sich, um in vielen Bereichen, von anspruchsvollen automatisierten Produktions- und Service-Prozessen bis hin zum Bevölkerungsschutz und zur Unterstützung von Kindern, signifikante Verbesserungen herbeizuführen. Künstliche Intelligenz ist ein vielseitiges Instrument und Fujitsu steht in der ersten Reihe, wenn es um das gezielte – und gemeinsame – Ausloten der Potenziale geht. Denn die Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz sind noch lange nicht ausgeschöpft.