Drei Monate in einem anderen Land arbeiten – neue Kulturen erleben, das berufliche Netzwerk erweitern und gleichzeitig die eigenen Fähigkeiten vertiefen. Für viele klingt das wie ein Traum, doch bei Fujitsu kann dieser Wunsch Wirklichkeit werden. Florian Zube, IT & AI Consultant, Fujitsu Platform Business Germany, hat genau das erlebt. Für ihn ging es von Juli bis Oktober 2024 nach Finnland.
Heute teilt Florian in seinem Bericht, was ihn an Finnland fasziniert hat, welche Herausforderungen er gemeistert hat und warum er die Zeit dort nicht missen möchte.
Suomi on kaunis – Meine 3-monatige Reise nach Finnland
Der Anfang in Finnland
Suomi on kaunis: „Finnland ist wunderschön“ – das war einer der ersten Sätze, die Duolingo mich immer wieder wiederholen ließ, als ich mich auf meine Reise nach Helsinki vorbereitete. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich sehr wenig Ahnung, wie wahr dieser Satz sein würde, da ich vorher nicht viel über dieses Land recherchiert hatte. Dass ich Finnland als Reiseziel gewählt habe, hing von einigen Faktoren ab: Es ist nicht unerträglich heiß im Sommer. Ich wusste, dass die Finnen ausgezeichnet Englisch sprechen. Nordische Länder haben in vielen Bereichen einen guten Ruf und die Tatsache, dass ich noch nie dort war, machte Finnland besonders faszinierend. Ich kam am 15. Juli 2024 mit zwei Koffern, einem Rucksack und einer Tasche am Flughafen von Helsinki an – Vorsicht ist besser als Nachsicht! Dieses war der erste Tag meines 3-monatigen Praktikums in Finnland im Rahmen eines Fujitsu Programms.
In den nächsten Tagen war ich wirklich beeindruckt, wie schön der finnische Sommer sein kann. Helsinki ist eine Hauptstadt mit vielen Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Bars, belebten Straßen und einem pulsierenden Nachtleben. Und doch dauert es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nur dreißig Minuten, um einen der vielen Nationalparks rund um die Stadt zu erreichen. Mein Favorit, der Nuuksio-Nationalpark, hat Wanderwege, auf denen man alle paar Minuten auf wunderschöne Seen und Teiche trifft, die von hohen Kiefern und Birken umgeben sind. Überall gibt es Heidelbeeren, und das Gefühl von Ruhe und Frieden ist unglaublich. Manchmal lief ich stundenlang, bevor ich an anderen Finnen vorbeikam. Ich hoffe, dass meine Bilder dieses Gefühl von „Suomi on kaunis“ einfangen können.
Anschluss finden
Meine ersten Tage in Helsinki waren ziemlich aufregend, aber mit der Zeit fühlte ich mich auch ziemlich allein. Ich war in dieser wunderschönen Stadt, genoss jeden Moment, und doch konnte ich diese Erfahrungen mit niemandem teilen. Ich kannte dort keine einzige Person und mein Mentor für die Reise war noch in den Sommerferien. Die Sprache mit ihren 15 Fällen (Ich habe 167 verschiedene Formen des finnischen Wortes „Hund“ in einem Wörterbuch gezählt…) und die zurückhaltende Art der Finnen machte die Sache nicht einfacher.
Schließlich lernte ich durch das Plaudern in Bars (was weit außerhalb meiner Komfortzone liegt, wohlgemerkt) Alex kennen, der mich später wieder anderen Leuten vorstellte, mit denen ich mich schnell anfreundete. Wir haben jede Woche Fußball gespielt, sind auf das Flow-Festival gegangen und haben in einem der vielen Nationalparks gegrillt. Die Erfahrung hat mich gelehrt, wie wichtig Kontakte zum Eingewöhnen sind und dass es sich lohnt, seine Komfortzone zu verlassen.
Das finnische Office
Nach zunächst zwei Wochen Urlaub war mein erster Tag im Office in Helsinki der 29. Juli. Auch hier fand ich es anfangs etwas herausfordernd, mit meinen bescheidenen Finnisch-Kenntnissen neue Leute kennenzulernen. Ich wollte nicht der Typ sein, der sagt: „Hallo, worüber auch immer ihr gerade redet, bitte sprecht Englisch, damit ich mitreden kann.“ Zum Glück wurde das viel einfacher, als ich meinen Mentor kennenlernte, der mich vielen Kollegen dort vorstellte. Das Office war anfangs etwas leer, aber mit der Zeit kehrten immer mehr Leute aus ihren Sommerferien zurück (die meisten Finnen nehmen sich im Sommer volle 6 Wochen Zeit).
Zum Mittagessen gab es in der Regel ein „Lounas“-Buffet mit einer großen Auswahl an verschiedenen Salaten, Gerichten, Desserts und sogar Getränken. Man konnte so viel essen, wie man wollte, und es war eine großartige Gelegenheit, meine Kollegen auf einer persönlicheren Ebene kennenzulernen. Auch die Kaffeeküche war sehr beliebt, da die Finnen den Weltrekord für den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch von Kaffee halten. Selbstverständlich durfte auch die Sauna im Büro nicht fehlen – typisch für Finnland.
Meine ersten Wochen fühlten sich ein wenig an, als würde ich einen neuen Job beginnen. Glücklicherweise hatte ich Anfang des Jahres die Gelegenheit, den Großteil des GenAI-Teams bei einem Teamtreffen in München kennenzulernen. Trotzdem war es sehr spannend zu erfahren, wie das Team funktioniert, und gleichzeitig meinen Platz darin zu finden. Dort hatte ich zwei Hauptaufgaben: 1. Das Incubation-Team zu unterstützen, den gesamten Verkaufsprozess zu optimieren und dann zu dokumentieren und 2. an Anwendungsfällen für Private GPT zu arbeiten. Beide Aufgaben bauten auf meiner bisherigen Erfahrung in der Beratung von Kunden im IT-Service-Management auf und ich fand es sehr spannend, im Feld der generativen KI zu arbeiten. Ich konnte mich intensiv auf meine Aufgaben konzentrieren und war positiv überrascht vom Impact in nur drei Monaten. Das bedeutet: Wenn man die richtige Nische findet, kann man auch in kurzer Zeit für den Teamerfolg echt was bewegen!
Das finnische Leben genießen
Ich konnte nicht nur im Büro, sondern auch außerhalb Zeit mit meinen Kollegen verbringen. Wir machten eine Bootsfahrt auf dem finnischen Teil der Ostsee, der durch einen Archipel von Hunderten, wenn nicht Tausenden von kleinen und schönen Inseln gekennzeichnet ist. Sie sorgen für eine großartige Landschaft, wenn man mit 70 km/h übers Meer düst oder langsam auf dem Wasser treibt und dabei ein kaltes Getränk genießt. Mit zwei anderen Kollegen war ich häufig bouldern. Selbstverständlich verletzte ich mich direkt bei der allerersten Wand am Knie. Nachdem das verheilt war, wurde ich sofort wieder übermütig und schlug diesmal mit dem Ellbogen gegen die Wand – erneut beim allerersten Anstieg in einer anderen Session. Bin danach trotzdem nochmal hingegangen!
Die meisten Wohnungen verfügen anscheinend über eine eigene Sauna, aber ich habe es natürlich geschafft, eine zu mieten, die keine hat. Die Atmosphäre in den öffentlichen Saunen ist sehr locker, die Leute kommen mit einem Getränk in der Hand herein, plaudern fröhlich und lachen. Es ist ein integraler Bestandteil der finnischen Kultur, daher war ich ziemlich oft dort. Ein Beispiel davon wie „saunaverrückt“ die Finnen sind: In der Nähe des Hafens gibt es ein großes Riesenrad, mit einer einzelnen Holz-Kabine, die etwas deplatziert wirkt. Was befindet sich wohl in dieser Kabine? Richtig: eine Sauna.
Meine Empfehlungen
Diese drei Monate waren mit Sicherheit eine der denkwürdigsten Erfahrungen meines Lebens und ich bin unglaublich froh über diese Gelegenheit. Dieses wunderschöne Land durfte ich in vollen Zügen erleben. Dabei traf ich großartige Menschen, die ich sicher in der Zukunft wiedersehen werde. Ganz allein in einem neuen Land zu sein, ist äußerst aufregend, kann aber auch einsam sein, und es zwingt einen absolut, die Komfortzone zu verlassen und sich richtig auf die Kultur einzulassen.
Ich hoffe, meine Geschichte hat deutlich gemacht, dass ich jedem, der oder die sich für einen Auslandsaufenthalt interessiert, von ganzem Herzen empfehle, diesem nachzugehen. Die Erfahrungen sind unglaubliche Gelegenheiten, neue Leute und andere Kulturen kennenzulernen, das berufliche Netzwerk zu erweitern, Skills aufzubauen und Wissen auszutauschen. Persönlich als auch beruflich habe ich mich enorm weiterentwickelt. Die Arbeit mit den Kollegen an neuen Themen brachte ein hohes Maß an Motivation und Engagement mit sich, das ich nicht missen möchte.
Wenn man sich für einen solchen Auslandsaufenthalt entscheidet, habe ich hier ein paar Tipps, um ihn zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen:
- Mit einigen Herausforderungen rechnen. Auslandsaufenthalte werden häufig als diese perfekte, lebensverändernde Erfahrung dargestellt, was sie in vielerlei Hinsicht auch sind, aber es gibt auch Hürden. Sich in einem neuen Land zu integrieren, ist nicht einfach. Wenn man schon vorher darauf eingestellt ist, fällt es leichter, es weiter zu versuchen und neue Leute kennenzulernen.
- Nach draußen gehen und die Umwelt erkunden. Ich habe einige meiner Lieblingsorte hier entdeckt, indem ich einfach nach draußen gegangen bin und in irgendeine Richtung lief, die ich erkunden wollte. Ein Fahrrad war hier echt praktisch. Finnland hat dafür zum Beispiel einen öffentlichen Fahrradverleih.
- Die Landessprache üben. Finnisch ist unglaublich schwierig und ich bin noch weit davon entfernt, mich darin zu unterhalten. Aber ich kann hier und da ein paar Sätze verstehen, und die Finninnen und Finnen schätzen das. Wenn man die Sprache versteht, fühlt sich der Ort auch eher wie zu Hause an.
Weiterführende Informationen
Florian ist nicht der einzige Kollege, der den Sprung ins Ausland gewagt hat. Ein weiteres Beispiel ist Annalena Tachibana, die es Ende 2022 nach Asien zog: Sie startete zunächst mit einem sechsmonatigen Aufenthalt bei Fujitsu Limited, Tokio. Begeistert von ihrer neuen Aufgabe und Umgebung setzte sie alles daran, dauerhaft in Japan zu bleiben. Heute ist sie ein fester Bestandteil der Global Business Application Division im SAP Premium Supplier Team. Mehr über ihren Weg erfahren Sie in unserem Blogbeitrag: Heute Trainee, morgen Japan: Annalenas Weg bei Fujitsu.
Möchten Sie mehr über die spannenden Karriere-Möglichkeiten bei Fujitsu erfahren? Alle Informationen finden Sie auf unserer Karriere-Webseite.
Dagmar Volz ist Senior Talent Engagement Manager bei Fujitsu Talent Acquisition. Sie setzt sich für die Gewinnung und Förderung von vielfältigen Talenten bei Fujitsu ein, betreut u.a. Employer Branding Aktivitäten, Kooperationen und Kampagnen.