House of Modernization: Regulatorik als Treiber für IT-Transformation // Origami transformation into a bird

Die digitale Transformation ist längst kein optionales Innovationsprojekt mehr – sie ist eine Notwendigkeit. Unternehmen stehen unter dem Druck, veraltete IT-Strukturen zu modernisieren, Fachkräftemangel zu kompensieren und gleichzeitig regulatorische Anforderungen zu erfüllen. Die Richtlinien NIS2 und DORA verschärfen diesen Druck und fordern nicht nur technische Anpassungen, sondern einen strukturellen Wandel.

NIS2 und DORA als Impulsgeber für nachhaltige Sicherheit

Für Entscheider*innen bedeutet das: Wer jetzt nicht handelt, riskiert nicht nur Compliance-Verstöße, sondern auch operative Ausfälle, Reputationsschäden und finanzielle Sanktionen. Die Bedrohungslage durch Cyberangriffe nimmt stetig zu – laut ENISA stieg die Zahl schwerwiegender Sicherheitsvorfälle in kritischen Infrastrukturen allein im letzten Jahr um über 40 %. Gleichzeitig wächst die regulatorische Komplexität. Die Zeit zum Reagieren wird also kürzer, die Anforderungen konkreter.

In unserem Blogbeitrag zur Vibe Modernization haben wir gezeigt, wie Künstliche Intelligenz (KI) die digitale Transformation beschleunigt und strukturiert. Dieser Beitrag knüpft nun daran an – mit einem Fokus auf regulatorisch motivierte Modernisierung. Denn: Wenn Veränderung ohnehin notwendig ist, sollte sie gleich die regulatorischen Anforderungen mitdenken.

Regulatorik als Veränderungsimpuls

Regulatorische Anforderungen wie NIS2 und DORA sind keine lästigen Pflichten – sie sind gezielte Impulse für Veränderung. Ihr Ziel ist klar: Die IT-Sicherheit und Resilienz von Unternehmen soll gestärkt werden.

  • NIS2 adressiert erstmals die Geschäftsführung direkt und fordert Meldepflichten sowie Sicherheitsstandards für kritische Infrastrukturen.
  • DORA verpflichtet Finanz- und deren IT-Dienstleister zur operativen Resilienz und zum umfassenden Risikomanagement.

Diese Anforderungen sind nicht isoliert zu betrachten. Sie stehen exemplarisch für eine wachsende Zahl von Regulierungen, die IT- und Prozesssicherheit in den Mittelpunkt stellen – etwa die DSGVO, das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder der „AI Act“ der EU. Wer heute modernisiert, schafft nicht nur Compliance für NIS2 und DORA, sondern legt auch den Grundstein für zukünftige regulatorische Anforderungen.

Regulatorik als VeränderungsimpulsGanzheitliche Modernisierung: Technologie, Prozesse und Menschen

Die House of Modernization-Struktur gliedert die Transformation in drei zentrale Dimensionen: Technologie, Prozesse und Menschen. Diese Struktur eignet sich ideal, um regulatorische Anforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern als strategischen Hebel zu nutzen.

Technologie: Sicherheit beginnt bei der Architektur

Veraltete Systeme sind nicht nur ineffizient – sie stellen ein Risiko dar. Legacy-Infrastrukturen erschweren Transparenz, verhindern schnelle Reaktionen und entsprechen häufig nicht den modernen Sicherheitsstandards.

Eine KI-gestützte Analyse hilft dabei, technische Schulden, Sicherheitslücken und verborgene Abhängigkeiten zu identifizieren. Gleichzeitig ermöglicht Vibe Coding die Generierung von sicherem Code aus natürlichsprachlichen Anforderungen – schnell, nachvollziehbar und dokumentiert. Ergänzend dazu strukturieren Wissensdokumentationssysteme implizites Wissen und machen es für Sicherheits- und Compliance-Zwecke nutzbar.

Eine moderne Architektur denkt mit: Sie erkennt Risiken, dokumentiert automatisch und unterstützt die Einhaltung regulatorischer Vorgaben.

Prozesse: Compliance als Teil der Wertschöpfung

Regulatorik ist kein Fremdkörper im Prozessdesign – sie ist integraler Bestandteil. Denn Prozesse, die regulatorische Anforderungen ignorieren, erzeugen langfristig Kosten und Risiken. Durch Self-Service Modernization können Fachbereiche Prozesse eigenständig analysieren und regulatorisch bewerten – unterstützt von KI-Agenten, die fundierte Entscheidungen ermöglichen. Governance und Skalierung sorgen dafür, dass erfolgreiche Pilotprojekte zu unternehmensweiten Plattformen mit eingebauter Compliance ausgebaut werden können.

Gleichzeitig gewährleisten eine automatisierte Dokumentation und Testung Nachvollziehbarkeit und Audit-Sicherheit. Auf diese Weise werden regulatorische Anforderungen nicht zur Bremse, sondern zum Qualitätsmerkmal effizienter und zukunftssicherer Prozesse.

Menschen: Veränderung beginnt im Mindset

Transformation ist per Definition Veränderung – und Veränderung beginnt beim Menschen. Die größte Herausforderung bei der Umsetzung von NIS2 und DORA ist nicht die Technik, sondern die Bereitschaft zur Veränderung.

Change Management vermittelt in diesem Kontext nicht nur Wissen, sondern schafft auch Akzeptanz für neue Rollen und Verantwortlichkeiten. Gleichzeitig befähigt Citizen Development Mitarbeiter*innen, mit Unterstützung von KI und unter Einhaltung klarer Sicherheitsstandards eigene Lösungen zu entwickeln. Ergänzend dazu fördern Lernformate wie AI Learning Hubs und Hackathons das Verständnis für regulatorische Anforderungen und deren praktische Umsetzung.

Der Mensch bleibt dabei der zentrale Akteur – KI unterstützt, aber sie führt nicht. Entscheidend für eine nachhaltige Compliance ist die aktive Mitgestaltung der Transformation durch die Mitarbeiter*innen selbst.

Menschen: Veränderung beginnt im Mindset

Investition in Zukunftssicherheit

Die Umsetzung von NIS2 und DORA ist kein Selbstzweck. Sie ist eine Investition in die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens:

  • Reduktion von Compliance-Kosten durch strukturierte Modernisierung
  • Erhöhung der IT-Resilienz durch transparente und skalierbare Architekturen
  • Vorbereitung auf zukünftige Regulatorik wie den „AI Act“ der EU, ESG-Reporting oder neue Datenschutzvorgaben

Unternehmen, die heute handeln, vermeiden nicht nur Strafen und Reputationsverluste – sie schaffen sich auch einen Wettbewerbsvorteil.

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein europäischer Finanzdienstleister implementierte im Rahmen seiner DORA-Vorbereitung eine KI-gestützte Risikoanalyseplattform. Das Ergebnis: Die durchschnittliche Reaktionszeit auf sicherheitsrelevante Vorfälle sank um 65 %, die Audit-Durchlaufzeit konnte um 40 % verkürzt werden. Gleichzeitig stieg die interne Akzeptanz für Compliance-Prozesse durch transparente Dashboards und automatisierte Dokumentation signifikant. Die Investition amortisierte sich innerhalb von 18 Monaten.

Regulatorik als Chance begreifen

Die Anforderungen von NIS2 und DORA sind ein Weckruf. Sie zeigen, dass IT-Sicherheit und Resilienz keine Randthemen mehr sind, sondern strategische Kernfragen.

Mit dem House of Modernization bietet Fujitsu einen strukturierten Ansatz, um regulatorische Anforderungen nicht nur zu erfüllen, sondern als Treiber für Innovation und Effizienz zu nutzen. Die Verbindung von Technologie, Prozessen und Menschen – unterstützt durch KI – schafft eine Transformation, die nicht nur sicher, sondern auch zukunftsfähig ist.

Sie möchten Ihre regulatorische Transformation starten? Sprechen Sie uns an.

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Autor

  • Beate Keitel

    Beate Keitel ist Business Partner Marketing bei Fujitsu. In ihrem Arbeitsalltag ist sie immer neugierig, interessante Menschen mit außergewöhnlichen Themen kennenzulernen

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