Nicht umsonst gilt der Hamburger Hafen auch als das „Tor zur Welt“: Mit rund 10.000 Schiffsanläufen pro Jahr, knapp 300 Liegeplätzen, 43 Kilometer langen Kaimauern für Seeschiffe, 1.200 Güterzügen pro Woche, vier modernen Containerterminals und rund 50 spezialisierten Umschlaganlagen für Projektverladungen stellt der Hamburger Hafen weit mehr als einen einfachen Knotenpunkt im Norden dar. Das sind beeindruckende Zahlen einer Leistung, die Dr. Sebastian Saxe, Hamburg Port Authority, mit seinen Projekten auf lange Sicht noch steigern möchte. Dafür kürte ihn die Jury in der Kategorie „Mittelstand“ zum „CIO des Jahres 2015„. Wir gratulieren Dr. Saxe herzlich und das gleich doppelt. Seit seiner Gründung engagiert sich der CIO auch für den Anwenderverein Fujitsu NEXT e.V. und treibt dort im Vorstand ebenfalls diverse Projekte voran. Auch der Anwenderverein feierte dieses Jahr seinen 5. Geburtstag. Wir sprachen mit dem Vorstandssprecher über den Verein und seine Tätigkeiten rund um die IT.

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Herr Dr. Saxe, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen und herzlichen Glückwunsch zum 5. Geburtstag von Fujitsu NEXT e.V.. Uns interessiert, wie sich der Anwenderverein in den letzten fünf Jahren entwickelt hat. Sie sind in Ihrer Heimatstadt Hamburg in Projekten wie „SmartPort“ oder „SmartCity“ unterwegs. Wie smart ist Ihrer Meinung nach die Usercommunity, deren Vorstandssprecher Sie sind?

Danke für den Glückwunsch. Ich spreche hier auch im Namen meiner Vorstandskollegen, wenn ich sage, dass wir sehr stolz darauf sind, dass aus einer Gruppe von zehn Kunden in nur fünf Jahren eine lebendige, interaktive und ständig wachsende Usercommunity entstanden ist.  Zu Ihrer Frage, wie smart der Verein ist: In diesem Kontext steht smart für vernetzt, interaktiv, innovativ, nutzerorientiert und einem ständigen Verbesserungsprozess unterworfen. Ich bin davon überzeugt, dass all diese Attribute auch für den Anwenderverein gelten.

Darf ich Ihre Liste der Reihe nach hinterfragen? Wie vernetzt ist NEXT?

Sie dürfen. Bei unseren Tagungen reden Experten von Fujitsu-Kunden und -Partnern sowie Fachabteilungen miteinander. Hinzu kommen Vertreter aus Wissenschaft und Forschung sowie unabhängige externe Referenten. Der Vorstand ist im Dialog mit dem Fujitsu-Management, mit den Arbeitskreisleitern und mit dem Wissenschaftlichen Beirat. Zwischen allen Beteiligten entstehen ständig neue Querverbindungen. Natürlich ist NEXT auch im Internet und auf Social Media Plattformen präsent.

Also ein Haken an „vernetzt“. Wie sieht es mit dem Stichwort interaktiv aus?

Die Interaktivität ist eine logische Folge der Vernetzung. Aus „man kennt sich und redet miteinander“ sind schon viele Projekte entstanden. Ein aktuelles Beispiel: Fujitsu bewirbt sich gemeinsam mit der Uni Hannover, der Hochschule Augsburg und Fraunhofer im Förderprogramm „Hightec für IT-Sicherheit“ der Bundesregierung und NEXT wurde in diesem spannenden Projekt zur Mitarbeit eingeladen. Da haben wir gerne zugesagt.

Vernetzt und interaktiv liegt bei einem Verein mit Präsenzmeetings nahe, aber wie innovativ sind Sie?

Innovation ist dem Vorstand so wichtig, dass wir dem Thema eine eigene Veranstaltung widmen. Im November fand der NEXT Directors Summit „Innovation- und Zukunftsmanagement“ in Hannover statt. Fünf Stunden erhielten IT-Strategen, IT-Manager und IT-Entscheider die Gelegenheit zur Diskussion mit zwei renommierten Referenten: Dr. Jens-Uwe Meyer und Dr. Pero Micic. Das ist im Übrigen keine Eintagsfliege. Ich betrachte dieses Event als Initialzündung einer Gesprächsreihe über strategische Herausforderungen in der IT. Weitere Termine werden folgen.

Das hat uns überzeugt. Kommen wir zurück auf Ihre Liste. Dort stehen noch die Stichworte „nutzerorientiert“ und „einem eigenständigen Verbesserungsprozess unterworfen“.

Uns war von Anfang an klar, dass wir uns in einer Welt bewegen, in der permanente Veränderung  systemimmanent ist. Deshalb hinterfragen wir in den Vorstandssitzungen, in der Runde mit den Arbeitskreisleitern, in Strategiegesprächen mit dem Fujitsu-Management und im direkten Gespräch mit den Tagungsteilnehmern die Themen, die Formate und Ausrichtung unserer Aktivitäten. Dabei ist die Zufriedenheit der Mitglieder unser einziger Maßstab.

Danke für dieses Interview, Herr Dr. Saxe, das ist ein schönes Schlusswort.