Andre KiehneBYOD, Bring Your Own Device, ist in aller Munde. Wir haben uns gefragt: Ist der neue Trend bei unseren Kollegen denn überhaupt schon angekommen?

Immer mehr Mitarbeiter in Unternehmen erledigen berufliche Aufgaben am Arbeitsplatz mit dem privaten Smartphone oder Tablet-PC. Etwa 35 Prozent der Belegschaft nutzen bereits ihr privates Smartphone für Businesszwecke, den eigenen Tablet-PC verwenden etwas mehr als ein Fünftel der Mitarbeiter in der Arbeit.

Bei dieser Arbeitsweise profitieren Unternehmen von engagierten Mitarbeitern und sparen Kosten, wie Osterman Research herausfand. Wir wollten von unseren Kollegen wissen, ob sie im Arbeitsalltag ihre privaten Geräte bereits einsetzen und welche Erfahrungen sie damit gemacht haben. Hierfür interviewten wir einige unserer Kollegen, die Interviews werden wir in loser Reihenfolge im Blog veröffentlichen.

Heute sprachen wir mit Andre Kiehne, Vice President Cloud bei Fujitsu.

Hallo Andre, Danke, dass Du dir Zeit genommen hast für das Interview. Nutzt du ein eigenes Gerät für deine tägliche Arbeit?

Ich nutze eine bunte Mischung aus verschiedenen iOS, Android und Windows Devices, dabei ist natürlich das tolle Fujitsu Ultrabook, aber auch meine privaten Devices. Dabei verschwimmen die private und berufliche Nutzung durchaus, da beim privaten Surfen, Lesen von Twitter oder Facebook Feeds durchaus Dinge aufkommen, die beruflich relevant sind. Oder es kommt eine Mail und man antwortet eben gerade von dem Device, mit dem man gerade online ist.

Wurde Dir das von Seiten Fujitsu angeboten oder musstest Du dich aktiv drum kümmern?

Ich denke, dass man mit wenig technischem Grundverständnis heute sehr einfach und auch durch die bereitgestellten IS Prozesse sehr sicher fast jedes Device beruflich nutzen kann. Das ist auch wichtig, da wir durch die Trends der Konsumierung und der erhöhten Mobilty immer mehr Anforderungen von neuen Mitarbeitern haben, dies umzusetzen. Das steigert nicht nur die Produktivität sondern auch die Zufriedenheit.

Und was nutzt du?

Ich nutze ein Fujitsu Ultrabook, ein Fujitsu STYLISTIC M532, ein Fujitsu Android Phone, ein iPhone und ein iPad – wie gesagt mit unterschiedlichem Nutzungsschwerpunkt.

Wie lange schon? Welche Erfahrungen hast Du damit gemacht?

Ich nutze schon seit ca. zwei Jahren unterschiedliche Devices und bin ein Verfechter von Social Media, gerade auch im beruflichen Umfeld. Ich denke, dass wir durch die verstärkte Vernetzung einfacher und effizienter Marketing, Kommunikation intern als auch extern machen können. So können wir zum Beispiel sehr einfach aufzeigen, dass die Click-Raten und Neuanmeldungen auf unserem Fujitsu Cloud Store deutlich nach oben gehen, wenn wir uns auf Social Media Marketing, also dem aktiven posten von Erfolgen, Neuigkeiten auf Twitter, Facebook oder über unsere Blogs, konzentrieren.

Dabei kann jeder etwas lernen – und das schöne ist von jedem! Durch die neue Vernetzung spielen Ländergrenzen oder auch Unternehmensgrenzen kaum noch eine Rolle. Das dies auch Gefahren mit sich bringt, ist klar – denn Unternehmensgeheimnisse sollten und müssen geheim bleiben. Aber mit einer guten Aufklärung sind wir da gut unterwegs, wie zum Beispiel mit unserem WBT und den Richtlinien über die Nutzung von Social Media.

Kannst Du noch ohne?

Die Vernetzung und das Konsumieren von Informationen in Echtzeit hat natürlich auch seine Kehrseite: Man könnte im Prinzip Tag und Nacht online sein und interessante Neuigkeiten erfahren.

Aber hier helfen mehrere Dinge, ein gesundes Verhältnis zwischen online und offline zu bekommen. Dies ist vor allem das Verständnis, dass die reale Beziehung zwischen Menschen zwingend erforderlich ist und auch bleiben wird – im beruflichen wie im privaten. Wichtig ist auch ein offenes aber auch gleichzeitig kritisches Verhältnis zu diesen neuen Möglichkeiten, d.h. die richtige, dosierte Anwendung und nicht zuletzt die Familie, die ein perfekter Ausgleich ist, um in dieser schnellen Welt zwischen den verschiedenen Devices, Technologien, Kommunikationskanälen, etc. nicht den Überblick zu verlieren.

Um die Frage zu beantworten: Ich glaube es geht nicht um „ohne“ oder „mit“, sondern eben um den richtigen Umgang.

Was sind für Dich die Vor- und Nachteile?

Ich tue mich schwer damit, von Nachteilen zu sprechen, wenn technische Entwicklungen uns eigentlich helfen sollten. Wie bei fast allen Dingen, ist der Nachteil, dass wir es nicht verstehen, richtig damit umzugehen oder es sogar übertreiben. Sicherlich muss man vorsichtig sein, nicht die Erwartungshaltung zu haben, dass ab sofort jeder, jederzeit erreichbar sein sollte. Das meine ich genau mit der falschen Nutzung.

Es geht darum, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren, ihre gewohnte und präferierte Arbeitsumgebung zu nutzen, um so produktiver zu sein. Auf der Unternehmensseite sind aber sicherlich noch einige Herausforderungen grundsätzlich zu lösen, damit BYOD auch vollständig eingesetzt werden kann. Dazu gehören Sicherheitsthemen, genauso wie Lizenzmodelle. Aber die gute Nachricht ist: auch hier gibt es Bewegung!

Wie nutzt Du Bring your own Device und zu welchen Uhrzeiten? Machst Du jetzt Überstunden unter der Bettdecke?

Man kann alles übertreiben und dazu darf es nicht kommen. Letztendlich geht es doch darum, ein ausgewogenes, vernünftiges Verhältnis zu diesen neuen Technologien zu finden. Da hat sicherlich jeder seine ganz persönliche Erfahrung und Herangehensweise. Ich lese abends lieber ein gutes Buch, auch wenn ich hier wieder ein technisches Gadget verwende, nämlich meinen E-Reader 😉

Teil I: Interviewreihe zu „Bring your own Device“: Ist der Trend angekommen? – Jörg Langer