Hybrid IT

„Hybrid IT“ steht bei vielen IT-Leitern und CIOs derzeit ganz oben auf der Agenda. Warum Unternehmen immer stärker auf solche „gemischten“ IT-Konzepte setzen, welche Punkte es dabei zu beachten gilt und welche Rolle „Made in Germany“ spielt, erläutert Uwe Scheuber, Head of Cloud & End User Services Portfolio bei Fujitsu, im Kurzinterview.

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Herr Scheuber, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen. „Hybrid IT“ geistert derzeit durch viele Schlagzeilen. Ist das der nächste Hype der IT-Branche?

Im Gegenteil. Das Schlagwort beschreibt einen schon länger vertretenen pragmatischen Ansatz, bei dem Unternehmen unterschiedliche, für den jeweiligen Zweck genau passende Sourcing- und Betriebsmodelle miteinander kombinieren. Welche Bedeutung das Thema Hybrid IT bereits hat, zeigen aktuelle Umfragen, wonach nur noch rund 10 bis 20 Prozent der CIOs beabsichtigen, ausschließlich auf den Eigenbetrieb zu setzen. Die große Mehrheit setzt bei den Planungen inzwischen auf eine Kombination verschiedener Sourcing- und Betriebskonzepte, die immer einen Anteil an Cloud Services beinhalten – Public und/oder Private Cloud. Auch der Standort des Dienstleisters und dessen Data Center selbst spielen eine große Rolle.

Uwe Scheuber, Head of Cloud & End User Services Portfolio bei FujitsuWie kompliziert ist der Datenaustausch zwischen so unterschiedlichen Systemen?

Bei Hybrid IT ist es ganz entscheidend, dass Daten zwischen den verschiedenen Systemen ausgetauscht werden können. Das muss so geschehen, dass nicht eine Menge an verschiedenen Schnittstellen entsteht, die ohne übergreifendes Konzept auf Dauer nicht mehr steuerbar sind. Erfahrungsgemäß schafft hier die Implementierung einer zentralen Datendrehscheibe Abhilfe. Wenn ein Kunde diese von einem Dienstleister betreiben lässt, muss er sich nicht mit der Administration befassen und braucht zudem nur wenige Schnittstellen seiner eigenen Systeme dafür zu öffnen. Das ist auch aus Sicherheitsgründen ein großer Vorteil. Bei vielen Kunden bestehen Unsicherheiten bei der Konzeption und Implementierung einer solchen Plattform. Dies spüren wir anhand einer deutlichen Nachfrage nach entsprechender Beratungs- und Implementierungsleistung.

Angesichts der Zurückhaltung vieler Mittelständler beim Thema Cloud – ist Hybrid IT eher etwas für große Unternehmen?

Das trifft so nicht zu. Ein hybrides IT-Konzept ermöglicht es jedem Unternehmen, Systeme, die es im eigenen Data Center weiterhin haben möchte, dort zu behalten und nur in den Bereichen, wo es Sinn macht, auch Cloud Services einzusetzen. Diese Cloud Services können dann in einer Private oder Public Cloud sein. Daher ist ein solches Konzept für Mittelständler und für große Unternehmen gleichermaßen geeignet. Ein wichtiger Entscheidungsfaktor ist zudem die Datensicherheit. Durch den Hybrid IT-Ansatz kann jeder Kunde für ihn sensible Daten weiterhin in der eigenen Hoheit behalten.

In diesem Zusammenhang verzeichnen wir übrigens eine starke Nachfrage nach einer Leistungserbringung aus unseren hochsicheren Rechenzentren hier in Deutschland. Deshalb erweitern wir unser Cloud- bzw. Hybrid IT-Portfolio „Made in Germany“ massiv, so dass unsere Kunden die komplette Auswahl an hierzulande erbrachten IT-Dienstleistungen haben.

Vielen Dank für das Interview, Herr Scheuber!