Haben Sie schon einmal ein Eishockey-Spiel live verfolgt? Mitunter schießt der Puck viel zu schnell für unsere Augen über das Eis. In diesem Fall entscheiden klare Regeln sowie technische Unterstützung über Sieg oder Niederlage eines Teams. Dennoch gibt es auch beim Sport Dinge, die sich nicht so leicht bewerten lassen. Kunst zum Beispiel. Was empfinden wir als schön? Das rote oder das blaue Kostüm? Bewerten wir Sportler, die uns optisch gefallen, anders? Können wir Ästhetik überhaupt neutral bewerten? Auf dem Fujitsu Forum 2016 stellten wir Ihnen einen Prototypen vor, der sich nicht bezirzen lässt.

Ein Roboter weiß nicht, was als schön oder nicht schön gilt

Auf unsere eingangs gestellte Frage gibt es eine einfache Antwort – gar nicht. Menschen lassen sich durch ihren Geschmack beeinflussen. Auch in der rhythmischen Sportgymnastik spielt die Ästhetik eine Rolle. Innerhalb von Sekundenbruchteilen müssen Schiedsrichter beurteilen, ob der Sportler eine Übung korrekt ausgeführt hat oder nicht. Dabei darf er sich von seinem Geschmack nicht beirren lassen. Ohne Objektivität können Schiedsrichter keine Entscheidung fällen, aber wie können wir diese immer gewährleisten? Um die Schiedsrichter bei den kommenden Olympischen Spielen in Tokio zu unterstützen, geht im Jahr 2020 ein elektronischer Kollege an den Start. In einem Gemeinschaftsprojekt entwickelten die Gymnastics Association, Fujitsu Limited und Fujitsu Laboratories einen Roboter als Kampfrichter. Über Geschmack lässt sich eben doch streiten.

Im Gegenzug zum Menschen besitzt ein Roboter keine Launen und er weiß nicht, was als schön oder nicht schön gilt. Ihn interessieren lediglich 76.800 Bewegunspunkte in einem Zeitfenster von 30 Sekunden. Mit Hilfe von 3D Laser-Sensoren erfasst der Roboter die Position, in der sich die Gliedmaßen des Athleten befinden. Zusätzlich bietet er weitere hilfreiche Funktionen wie die Angabe korrekten Winkel an, um eine Übung noch schneller und besser beurteilen zu können. Auf einen Blick können Schiedsrichter so sehen, ob alle Kriterien für eine perfekte Darstellung geboten wurden – ganz ohne Geschmack. Zeit sparen die Wertungsrichter dabei ebenfalls.

Nur eines können wir mit KI nicht tun: sie ignorieren

Der Roboter kann die Bewegungen der Sportler aus großer Entfernung und jedem Winkel heraus erfassen. Anders als seine menschlichen Kollegen tut er das, wofür er programmiert wurde. Künstliche Intelligenz lässt sich weder bestechen noch beeinflussen und wie Dr. Jospeh Reger es in seiner Keynote „Arfticial Intelligence“ klar hervorhob: wir können viele Dinge mit KI tun, nur eines können wir nicht: sie ignorieren. Bereits in vier Jahren geht der „technische Kollege“ in Tokio an den Start – und auf dem Fujitsu Forum durften Sie ihn bereits jetzt kennen lernen. KI lässt sich zwar nicht nur an Robotern festmachen, aber dennoch steht der elektronische Schiedsrichter für einen weiteren großen Schritt in eine digitale Welt.

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