Im Kampf gegen Fake News: Mit Technologien Vertrauen schaffen

Ein grundlegendes Vertrauen in die Sicherheit und Zuverlässigkeit Sozialer Netzwerke ist essentiell, damit die Kommunikation in ihnen erfolgreich wird. Leider erschüttern immer wieder Skandale rund um das Thema Datensicherheit dieses Vertrauen. Vielleicht haben Sie noch den Fall Cambridge Analytica in Erinnerung – oder, um ein aktuelleres Beispiel zu nennen, das Marketingunternehmen Chtrbox, das versehentlich die Daten von 49 Millionen Instagram-Nutzern öffentlich zugänglich machte. Durch Fälle wie diese und die im Jahr 2018 verabschiedete DSGVO stehen mittlerweile auch viele Unternehmen vor der Frage: „Wie kann ein neues Vertrauen in die Sozialen Medien und damit auch in meine Kommunikation darüber hergestellt werden?

Powered by NetAppDieser Frage widmen wir uns bei der ersten Fujitsu Social Media Night, die wir am Abend des 5. Novembers im ICM München gemeinsam mit unserem Partner NetApp ausrichten. Bevor am nächsten Tag das Fujitsu Forum 2019 (Link leider nicht mehr verfügbar) startet, geht es auch schon bei der Social Media Night um das gemeinsame Motto: „Trust in the Age of Fake News.“ Moderiert wird der Abend vom Entertainer Riccardo Simonetti.

Warum erscheinen Fake News vielen Nutzern als glaubwürdig?

Fake News sind nicht einfach nur Falschmeldungen, wie es sie seit jeher in den Nachrichten gibt. Aktuelle Fake News sind so perfekt inszenierte Meldungen, dass sie sich auf den ersten Blick oftmals nicht von echten Nachrichten unterscheiden lassen. Zwei Faktoren begünstigen die Verbreitung und den Glauben an die unwahren Nachrichten: Filterblasen und positive Feedbackschleifen.

Während die Zahl der Inhalte in den Sozialen Netzwerken in den Anfangsjahren noch überschaubar war, werden die Nutzer mittlerweile täglich mit unzähligen Beiträgen geradezu bombardiert. Um ein wenig Ordnung und Übersichtlichkeit in diese Informationsflut zu bringen, setzen Facebook, Twitter & Co. mittlerweile auf Algorithmen und Filter, deren Aufgabe es ist, dem Nutzer nur die für ihn relevanten Inhalte zu zeigen. Die Relevanz wird dabei auf der Basis mehrerer Faktoren wie z. B. der sozialdemographischen Klasse der Nutzer ermittelt. Zudem spielen Interaktionen eine große Rolle. Hat der Nutzer zuvor mit einem Beitrag zu einem bestimmten Thema interagiert, stuft der Algorithmus dieses als relevant ein. Im Newsfeed werden in der Folge weitere Beiträge mit dazu passenden Inhalten angezeigt. Je zahlreicher die Interaktionen zu einem Thema sind, desto stärker wird dieser Effekt. Das Ergebnis: Eine Filterblase, in der anderweitig ausgerichtete Beiträge keinen Platz mehr bekommen.

Für die Interaktionen mit den Beiträgen in seiner Filterblase erhält der Nutzer nun die Bestätigung anderer. Diese sind in vielen Fällen in derselben Filterblase „gefangen“ und teilen die dort vertretene Meinung. Das durch die Bestätigung entstehende positive Gefühl bestärkt den Nutzer in seiner Meinung – eine positive Feedbackschleife entsteht, die zu weiteren Interaktionen führt. Je mehr Personen dann mit den Beiträgen interagieren, desto stärker verbreiten sich diese. Wie in einer Spirale entstehen weitere Interaktionen, die zu einer weiteren Verbreitung durch den Algorithmus und am Ende wieder zu weiteren Interaktionen führen.

Warum sind Fake News für Unternehmen relevant?

Fake News sind nicht nur für private Nutzer oder die Politik ein Problem. Schon aufgrund der Tatsache, dass Soziale Netzwerke wie z. B. Twitter, Facebook und Instagram längst integraler Bestandteil des geschäftlichen Alltags sind, müssen sich auch Unternehmen mit ihnen befassen.

Kaffeetasse der WocheMit Sozialen Netzwerken haben Unternehmen die Möglichkeit, viele Menschen auf einmal zu erreichen. Doch mittlerweile besteht bei eben diesen Menschen die Tendenz, viele Beiträge zunächst als unzuverlässig und falsch einzuordnen. Dies kann durch ein generelles Misstrauen bedingt sein, wenn dem Nutzer die Problematik von Fake News bewusst ist. Ebenso kann jedoch eine Ablehnung erfolgen, da die vom Unternehmen veröffentlichten Inhalte nicht zu denen der eigenen Filterblase passen. Damit stehen Unternehmen und Marketiers vor einer großen Herausforderung: Wie können sie in Zeiten von Filterblasen und Fake News Vertrauen in der Kommunikation erzeugen?

Antworten auf viele Fragen: die Keynotes der Fujitsu Social Media Night

Aus diesem Grund widmen wir uns bei der ersten Fujitsu Social Media Night dem Thema „Trust in the Age of Fake News“. Wie kann es Unternehmen gelingen, Vertrauen aufzubauen? Welche Rolle spielen Künstliche Intelligenz, Quanten-inspiriertes Computing und Blockchain dabei? Wie lässt sich die Datensicherheit bei bereits bestehenden Cloud-Lösungen erhöhen – und wie lassen sich die aktuellen Verschlüsselungstechnologien verbessern? Um diese Fragen drehen sich unter anderem die Keynotes zweier hochkarätiger Sprecher: Kate Russel und Anders Indset.

Digitalisierungsexpertin Kate Russell - Keynotesprecherin zu "Trust in the Age of Fake News"Die britische Fernsehmoderatorin Kate Russell (BBC, SKY) hat als Digitalisierungsexpertin bereits zahlreiche Keynotes über digitale Strategien gehalten. In München wird sie sich mit einer wichtigen Frage auseinandersetzen: „Welche gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen haben Fake News?“ Die größten Gefahren sieht sie dabei in der hohen Meinungshomogenität, die die Nutzer durch die Sozialen Netzwerke wahrnehmen. In deren Folge wird der gesellschaftliche Diskurs deutlich eingeschränkt – auch mit Auswirkungen auf die Politik. Besonders populistische Strömungen werden durch diese Einschränkung begünstigt. Das kann so weit voranschreiten, dass sich die Nutzer der Diskussion gegenüber generell verweigern und alle von einer bestimmten Gruppe vorgetragenen Argumente generell als „unwahr“ wahrnehmen. Prominente Beispiele sind der Präsidentschaftswahlkampf zwischen Trump und Clinton und die Volksabstimmung in Großbritannien zum Brexit, bei denen Fake News eine große Rolle spielten.

Wirtschaftsphilosoph Anders Indset - Keynotesprecher zu "Trust in the Age of Fake News"Der norwegische Wirtschaftsphilosoph Anders Indset hingegen befasst sich in seiner Keynote mit „Fake News im Spannungsfeld zwischen technischen Herausforderungen und gesellschaftlichem Vertrauen“. Technisch gesehen gibt es mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten wie manipulierte Bilder oder gar komplexe Video-Deepfakes. Doch Technologien können auch helfen, Vertrauen wieder herzustellen. Aber sie können dabei nur unterstützen – um wirklich einen Wandel zu vollziehen, ist eine Bewusstseinsrevolution nötig. In seiner Keynote geht Anders Indset ebenfalls auf die unglaublich hohe Geschwindigkeit der Reise ein: hier rücken die technischen Aspekte wie Fortschritte in KI, Quantum-Computing und Robotik wieder in den Fokus.

Zum Abschluss: Die Panel-Diskussion

Den Abschluss des „offiziellen“ Teils des Abends wird eine Panel-Diskussion bilden, an der neben den beiden Keynote-Sprechern auch Dr. Joseph Reger, Fujitsu Fellow, Chief Technology Office Europe, und Paul van der Lingen, NetApp EMEA & APAC EBC Program Manager, teilnehmen. Hier werden verschiedene Aspekte zum Thema Vertrauen im Zeitalter von Fake News zur Sprache kommen.

Wie könnten AI und lernfähige Algorithmen Fake News verhindern? Welche Ansätze ermöglicht die automatische Gesichtserkennung: Könnten so anonyme Fake- und Hass-Postings unterbunden werden? Hilft der Einsatz von Blockchain, die alle Transaktionen und interagierenden Partner sichtbar machen kann? Doch auch der menschliche Faktor kommt nicht zu kurz. So könnten Politiker ein klareres Bekenntnis zu Meinungsfreiheit und Wahrheit ablegen; Journalisten ein klassisches Gegengewicht zur persönlichen Meinungsäußerung darstellen. Die Tätigkeit von Gruppierungen, die bei der Entlarvung von Fake News helfen – wie das Fact-Checking-Team von CORRECTIV oder auch mimikama – ist als positiv zu bewerten. Dennoch bleiben Fragen offen: Genügt das? Ist das schnell genug? Oder hat klassisches Vorgehen gegen moderne Technologie keine Chance? Und kann eine rein lokale/europäische Lösung überhaupt helfen? Muss es nicht einen globalen Ansatz geben?

Das vollständige Programm der Fujitsu Social Media Night

Ab etwa 20:30 Uhr wartet dann ein entspannter Abend auf Sie, mit der Möglichkeit zum Netzwerken oder einem Ausflug auf die Tanzfläche zum DJ. Das ist die vollständige, aktualisierte Agenda der Fujitsu Social Media Night 2019:

17:00 Uhr Einlass
17:30 Uhr Begrüßung durch Rupert Lehner, Head of Central & Eastern Europe, Products EMEIA, Fujitsu und Richard Hegberg, Vice President, Global Pathways
17:40 Uhr Spiel: „Fact or Fake?“
18:00 Uhr Keynote Kate Russell
18:30 Uhr Keynote Anders Indset
19:45 Uhr Panel-Diskussion mit Dr. Joseph Reger, Chief Technology Office Europe, Fujitsu, und Paul van der Lingen, NetApp EMEA & APAC EBC Program Manager
20:30  – 22:30 Uhr Gelegenheit zum Netzwerken mit Flying Buffet, Drinks und Musik in entspannter Atmosphäre
22:30 Uhr Exklusiver Vorab-Einblick in die Ausstellung des Fujitsu Forum 2019 (Optional)

Wir sehen uns nächste Woche

Besuchen Sie uns am 5. November im ICM München. Profitieren Sie vom Wissen von Experten und sprechen Sie mit uns über Vertrauen im Zeitalter von Fake News. Was bedeutet Vertrauen für Sie? Wie sind Ihre persönlichen Erfahrungen mit Fake News? Welche Eckpfeiler sind für Sie unerlässlich, um ein „neues digitales Vertrauen“ zu schaffen? Wir freuen uns darauf, Sie bei der Social Media Night in München begrüßen zu dürfen. Sichern Sie sich eines der kostenlosen, aber limitierten Tickets: Hier geht’s zur Anmeldung zur Fujitsu Social Media Night. (Link leider nicht mehr verfügbar)