Wie werden wir zukünftig arbeiten und leben? Was motiviert den Mitarbeiter von morgen und fördert Leistung und Innovationen nachhaltig?
Eines ist klar: Damit Unternehmen und Mitarbeiter im globalen Wettbewerb den massiv steigenden Anforderungen an Leistungsfähigkeit, Effizienz und Innovationsfähigkeit bestehen können, muss sich die Arbeitsumgebung wandeln.
Um Ihr Unternehmen noch besser in der Entwicklung und Organisation zukunftsfähiger Arbeitsplätze unterstützen zu können, schlossen wir uns dem Verbundforschungsprojekt Office 21® an. In der Forschungsinitiative Office 21® unter Federführung des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO vereinen sich rund 20 Projektpartner aus den unterschiedlichsten Branchen, um gemeinsam die Anforderungen an eine moderne Arbeitsinfrastruktur zu erforschen.
Darüber wie wir in 10 Jahren arbeiten und leben werden, sprachen wir mit unserem Kollegen Heinz Wagner, Senior Business Developer Sales Competence Center Practice Workplace Systems bei Fujitsu.
Hallo Herr Wagner, vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben für ein kurzes Interview.
Werden wir in 10 Jahren noch ohne Smartphone leben können?
Leben werden wir auch ohne Smartphone können, jedoch werden wir immer mehr über verschiedenste Mobile Devices kommunizieren und arbeiten. Cloud Computing wird sich noch mehr durchsetzen. Wir werden nahtlos und drahtlos von überall auf Informationen und Daten zugreifen können. Uns wird eine digitale Aura umgeben.
Auf welche Änderungen müssen sich Unternehmen auf jeden Fall einstellen und vorbereiten bzw. welche Trends werden die Zukunft bestimmen?
Unternehmen werden sich in den kommenden Jahren immer mehr mit einem vorherrschenden Arbeitskräftemangel beschäftigen müssen. Laut Experten befinden wir uns aktuell in der Talsenke der Weltwirtschaftskrise, gepaart mit dem demoskopischen Wandel zeichnet sich ein Bild von -30% Arbeitskräfte bis 2050 ab. Der Gestaltung des Arbeitsplatzes wird daher aus mehreren Gründen eine zentrale Bedeutung zukommen. Zum einen wird er maßgeblich über die Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters entscheiden. Außerdem werden Arbeitnehmer sich nur dann für einen Arbeitgeber entscheiden, wenn er bestimmte Erwartungen an Ausstattung und Flexibilität der Arbeitsplatzkonzepte erfüllt.
Wir sehen außerdem vermehrt einen Trend zu Apps, auch im Businessumfeld. Alte unternehmenskritische Lösungen können meist nicht oder nur sehr schlecht von einem modernen Frontend benutzt werden. Apps können hier eine Lösung sein. Tablets werden weiter Marktanteile gewinnen, jedoch lassen sich noch nicht alle Arbeitsplätze sinnvoll mit einem Tablet ausstatten.
Wie können wir es schaffen, noch effektiver zu arbeiten? Wird es Programme geben, die für uns die lästigen Aufgaben erledigen, so dass wir uns mehr auf die kreativen Arbeitsprozesse konzentrieren können?
Wenn wir uns heute die erfolgreichen Unternehmen ansehen, fällt auf, dass sie allesamt eine hohe Innovationsgeschwindigkeit besitzen. Daher wird die Innovationskraft eines Unternehmens entscheidender für den wirtschaftlichen Erfolg sein denn je. Arbeitgeber sind daher gezwungen sich mit der Performance-Steigerung der Mitarbeiter zu beschäftigen. Performanz hat dabei nicht nur eine quantitative, sondern vor allem eine qualitative Komponente. Deutschland wird immer seltener der ideale Standort für eine günstige Massenproduktion sein. Selbst Premium-Produkte wie deutsche Automobile besitzen nur noch eine geringe Eigenfertigungsrate. Im Umkehrschluss werden die meisten Komponenten aus einem globalen Lieferantenpool zugeliefert.
Wir werden immer mehr Arbeitsplätze für Informationsarbeiter schaffen, zu ungunsten von klassischen Produktionsarbeitsplätzen. Anstatt Eisen, werden immer öfter Informationen geschmiedet. Lästige Routinearbeiten wie zum Beispiel „Suchen“, „Archivieren“ oder „Dokumentieren“ müssen verstärkt wegfallen und der Mitarbeiter sollte sich auf Innovation und Kreation konzentrieren können.
Wird ein Mitarbeiter noch seinen eigenen Arbeitsplatz im Büro haben oder werden wir nur noch individuell von unterwegs, zuhause oder in angemieteten Büroumgebungen arbeiten?
Es wird sicherlich Arbeitsplätze geben, die eine bestimmte Lokalität bedingen, wie z.B. aufgrund von Forschungsaufbauten, die ein Ingenieur bedienen muss, oder Arbeitsplätze mit Kundenkontakt an einem Point of Sale. Aber die meisten Informationsarbeiter werden sich frei entscheiden können, wo sie arbeiten. Arbeitgeber können nach Schätzungen von Experten davon ausgehen, dass sich zukünftig 1,3 Mitarbeiter einen Arbeitsplatz teilen können. Cloud Computing kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, um das Arbeiten mit Tablets, Smartphones und Notebooks sicher zu ermöglichen.
Arbeitsplätze müssen hochwertiger werden, um die vom Gesetzgeber geforderten längeren Arbeitszeiträume bis hin ins hohe Alter sicherstellen zu können. Um das dezentrale Arbeiten zu ermöglichen, ohne die interne Kommunikation zu verschlechtern, müssen Kolaborationsplattformen etabliert werden. Beispielsweise sollten Document Sharing, Meetingportale oder Meetingräume mit großen Touchscreens zur Ausstattung gehören.
Beschreiben Sie unseren Lesern doch einmal die Aufgaben von Fujitsu bei diesem Projekt. Wie fungiert Fujitsu als Innovationsmotor?
Die neuen benötigten Technologien steigern zwar die Usability für die User, schaffen aber im Gegenzug mehr Komplexität in der IT-Infrastruktur. Die IT wird so im doppelten Sinne zum „Critical Success Factor“. Um nun neue Strukturen zu tragbaren Kosten etablieren zu können, müssen ganzheitliche Konzepte zusammen mit der IT-Abteilung erstellt werden. Zusätzlich muss das neue Konzept passen wie ein Maßanzug! Idealerweise arbeitet dazu die hauseigene IT-Abteilung dafür mit einem Volllsortimenter zusammen, der angefangen bei Produkten, über Services, bis hin zu Solutions alles aus einer Hand liefern kann und somit die Komplexität reduziert. Dabei ist wichtig, dass unter Berücksichtigung der vorhandenen Technologien, Skills und Partnerlandschaften eine äußerst flexible und modulare Delivery zur Verfügung steht. Genau das ist Fujitsu!
Im Video Arbeitswelten 4.0 – Wie wir morgen arbeiten und leben erfahren Sie mehr über das Projekt.
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