Die Digitalisierung ist in der Arbeitswelt allgegenwärtig. Kaum ein Unternehmen oder eine Behörde kann sich ihr entziehen. Aber auch die Lern- und Schulwelt unserer Kinder verändert sich. Bereits seit Jahren wird der Präsenzunterricht digital gestützt: Mit digitalen Whiteboards statt einer Tafel, mit mobilen oder stationären Endgeräten im Unterricht – und entsprechenden Lernmaterialien für diese. Video-Inhalte sind ebenfalls schon lange nichts Neues mehr.
Die allgemeine Entwicklung geht allerdings noch ein Stück weiter, nicht nur als Reaktion auf die pandemiebedingten Schulschließungen im Frühjahr 2020 und die aktuelle Aussetzung der Präsenzpflicht. So wurde bereits 2019 der Digitalpakt Schule verabschiedet, der die Notwendigkeit der digitalen Transformation untermauert. Um unsere Kinder ausreichend auf eine digital geprägte Arbeitswelt vorzubereiten, muss die Schule einen Schritt weitergehen: vom digital gestützten Präsenzunterricht hin zum Hybrid Schooling.
Sind Sie Lehrkraft und / oder für den IT-Betrieb in Ihrer Schule zuständig? Dann möchten wir Ihnen in diesem Beitrag ein paar Tipps an die Hand geben, was Sie für einen erfolgreichen Umstieg auf Hybrid Schooling beachten sollten.
Wozu Hybrid Schooling?
Hybrid Schooling bezeichnet den Mix aus Präsenzunterricht im Klassenraum und Fernunterricht von potenziell jedem Ort aus. Digitale Lernräume sind somit – im Gegensatz zum „nur“ digital gestützten Unterricht – nicht mehr auf bestimmte Orte und Zeiten eingegrenzt. Schüler*innen können zum Beispiel ihre Hausaufgaben am Nachmittag auf einer digitalen Plattform erledigen. Oder sie können mit den Materialien der Lehrkraft einen Schulausflug ins Museum vorbereiten.
Bei Schulschließungen kann Hybrid Schooling dabei helfen, den gewohnten Betrieb weitestgehend aufrecht zu erhalten. So können die Lehrer*innen den Unterricht für den Folgetag zu Hause vorbereiten. Die Schulmaterialien stellen sie dann über die Schul-Cloud zur Verfügung. Die Schüler*innen greifen für (Haus-)aufgaben auf die Materialien zu und schicken ihre Ergebnisse wiederum per Schul-Cloud an die Lehrkraft zurück.
Auch unabhängig von generellen Schulschließungen gilt: Digitale Plattformen sind eine wertvolle Ergänzung für den Unterricht. Was, wenn Schüler*innen oder Lehrer*innen für längere Zeit an keinem Unterricht an der Schule vor Ort teilnehmen aber sich durchaus von zu Hause aus beteiligen können? Und wie können wir Kindern die notwendigen digitalen Medienkompetenzen besser vermitteln als durch die aktive Nutzung von Medien? Auf all diese Herausforderungen ist Hybrid Schooling die Antwort.
Was Sie für Hybrid Schooling benötigen
Das wohl wichtigste für Hybrid Schooling ist eine solide Grundlage. Diese kann beispielsweise der Medienentwicklungsplan (MEP) im Rahmen des Digitalpaktes Schule sein. Mit einem solchen Plan kann sichergegangen werden, dass die pädagogischen Voraussetzungen für die Mediennutzung mit den finanziellen Gegebenheiten des Schulträgers vereinbart werden. Mit diesem können sich dann Schulträger, die Schulleitung, Lehrer*innen, Eltern und Schüler*innen an einem Tisch versammeln und gemeinsam die digitale Roadmap für ihre Schule entwickeln. Sie können sich natürlich für das Aufsetzen eines solchen Plans auch einen kompetenten Partner an die Seite holen, der Sie bei der Umsetzung berät und unterstützt.
Wichtig sind außerdem geeignete Medien: durch die Lehrer*innen erstellte, von Schulbuchverlagen, Mediendistributionen und nicht zuletzt OER-Materialien, also Bildungsmaterialien jeglicher Art und in jedem Medium, die unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden. Essentiell sind ebenfalls gut geschulte Pädagog*innen. Möglicherweise scheinen manche kleine „Digital Natives“ im Umgang mit Laptop und Co. überlegen – doch Lehrer*innen bringen neben ihrer pädagogischen Ausbildung als „Digital Migrants“ jahrelange Lernerfahrung in Sachen Technologie mit. Um diese effektiv zu nutzen, ist eine entsprechende Aus- und kontinuierliche Fortbildung natürlich unabdingbar.
Verlässliche IT als solide Basis
Ohne eine verlässliche IT kann Hybrid Schooling nicht funktionieren. Dabei sind zwei Arten von Lernorten zu berücksichtigen: Was wird in der Schule benötigt und was außerhalb, zum Beispiel Zuhause?
Im Zentrum des Ganzen steht eine Lernplattform, an die vielfältige Anforderungen bestehen: Sie muss ständig verfügbar sein und dabei stabil und sicher laufen. Sie muss Kommunikation, Kollaboration und Organisation ermöglichen sowie das Hinterlegen von Medien in der Cloud. Eine hohe IT-Sicherheit und Datenschutzkonformität sind ebenso wichtig. Dabei soll die Plattform noch leicht zu nutzen und einfach zu administrieren sein. Schon bei kleinen Schulen mit vielleicht 200 bis 400 Schülern ist das eine Herausforderung. Bei großen Schulen mit 800, 1000 oder gar 1.200 Schülern gleichen die Installation und vor allem Betrieb und Support schnell einem IT-Großprojekt.
Um die Plattform im Präsenzunterricht nutzen zu können, muss dort die entsprechende Hardware zur Verfügung stehen. Das können in Medienräumen All-in-One-Geräte oder Mini PCS mit Monitor, mit USB-Port und vielleicht sogar DVD-Laufwerken sein. In den Klassenräumen bieten sich robuste All-Round-Notebooks für eine flexible Nutzung an. Ein gutes und stabiles WLAN ist selbstverständlich.
Auch für die Nutzung an einem anderen Lernort ist neben einem Internetanschluss die richtige Hardware wichtig. Diese sollte möglichst mobil sein, um gleichermaßen für diesen Lernort und den Präsenzunterricht nutzbar zu sein. Um eine reibungslose Kommunikation zu ermöglichen, werden dabei Geräte benötigt, die für Videokonferenzen und interaktiven Unterricht mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher ausgestattet sind. Welche Geräte sich eignen, hängt vom Alter der Lernenden ab. So sind in der Grundschule meist Tablets (gerne spritzwasser- und staubgeschützt, möglichst robust) die beste Lösung, in der Mittelstufe dann All-Round-Notebooks. Für die anspruchsvollere Nutzung in Oberstufe, Berufsschule und Universität sind dann 2-in-1-Convertibles eine gute Wahl.
Unser Tipp: Suchen Sie sich einen starken Partner
Die Last für Betrieb und Support der IT muss und sollte sich nicht auf Ihnen oder dem Schulträger liegen. Finden Sie den richtigen Technologie-Partner und suchen Sie sich professionelle Unterstützung. Eine mögliche Lösung für Ihren Zugang zu Hybrid Schooling sind unsere Connected Services für Smart Education mit Fujitsu Securon for Schools. Die ganzheitliche Lösung umfasst Hardware, Beratungs- und Integrations-Services und vereint Portal, Cloud und (vor Ort)-Services und ermöglicht AR, AI und Adaptive Learning. Die Integrationsplattform Securon von Fujitsu hat sich als Portal für die hybride Schule, für virtuelle Lernräume und interaktive Inhalte bewährt.
Mit der Lernplattform kommt Ihre Schule in Verbindung: mit externen Portalen, mit anderen Schulen, mit verbundenen Lernräumen – ganz nach Wunsch. Und sie verbindet verschiedene Ebenen: Schulen, Kommunale-Schul-Cloud und Landes-Schul-Cloud. Wir beraten und unterstützen Sie gerne mit unserem Know-how und unserer Erfahrung.
Weitere Informationen
Wenn Sie noch mehr darüber wissen möchten, wie Sie Ihre Schule für Hybrid Schooling fit machen, empfehlen wir Ihnen die Aufzeichnung unseres Webinars: „Bildung 4.0: Auf dem Weg in ein hybrides Schulsystem„. Erfahren Sie dort, welche technologischen Lösungen für ein „digitales Klassenzimmer“ bereitstehen. Außerdem haben wir Ihnen hier sieben Tipps für Hybrid Schooling zusammengestellt.
Lisa Ganschinietz arbeitet als Marketing Manager bei Fujitsu. Dabei ist ihr Fachgebiet die digitale Transformation von Unternehmen mit einem besonderen Schwerpunkt auf Change Management und Fehlerkultur. Neben ihrem spannenden Berufsumfeld liebt Lisa das Reisen. Vor allem mit ihrem Bulli durch Europa zu reisen stellt für sie einen tollen Ausgleich zum hektischen Büroalltag da.