Human Centric Innovation: Von der Vision über die Produktentwicklung bis zum Service
Armut, Mangel an Nahrungsmitteln und Wasser, Klimawandel und Umweltzerstörung, Naturkatastrophen, Ungleichgewichte bei sozialen Systemen und Infrastrukturen, Defizite in der Bildung und im Gesundheitswesen, alternde Gesellschaften, eine wachsende Weltbevölkerung.1 Die Welt steht vor enormen Herausforderungen. Informationstechnologie kann bei der Lösung dieser zentralen Problemfelder eine Schlüsselrolle spielen, wenn sie verantwortungsbewusst entwickelt und genutzt wird. Eine Grundvoraussetzung hierfür ist Corporate Digital Responsibility. Was sich dahinter verbirgt, lesen Sie in dem englischsprachigen Opinion Paper von Vera Schneevoigt und Dr. Rolf Werner.
Unternehmensverantwortung in der Digitalen Welt
Digitale Technologien sind für sich genommen weder gut noch schlecht. Es kommt darauf an, wofür sie entwickelt werden und wie sie von wem genutzt werden. Deswegen hat Fujitsu in seiner Technology und Service Vision sein Selbstverständnis und seine Vorstellungen über die Innovationskraft digitaler Technologien beschrieben.2 Human Centric Innovation lautet darin das zentrale Motiv: Neue Technologien müssen auf die Menschen ausgerichtet werden. Sie sollen dazu beitragen, die Sicherheit zu erhöhen, wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand zu unterstützen und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Damit soll die Entwicklung zu einer Human Centric Intelligent Society unterstützt werden – eine auf die Menschen ausgerichtete, intelligente Gesellschaft.
Praxisbeispiel Gesundheitswesen
Wir alle wollen lange leben, eine hohe Lebensqualität genießen und gesund sein. Durch die Verbindung und Vernetzung von Diensten über viele verschiedene Sektoren und Branchen hinweg gelingt das künftig besser als bisher. Ärzte und Angestellte aus verschiedenen Einrichtungen des Gesundheitswesens können auf digitale Krankendaten zugreifen und sich austauschen. Die Daten können mit anderen Informationen – mobil und in Echtzeit – kombiniert und analysiert werden. Nicht zuletzt helfen Big Data-Analysen – etwa in der Krebsforschung – umfangreiche und komplexe biomedizinische Datensätze schnell und zuverlässig zu analysieren.3 Die Behandlungsqualität erhöht sich deutlich, Genesungsprozesse verbessern sich. Hier schafft die Digitalisierung neue Werte. Deswegen ist es wichtig, die unterschiedlichen Dienstleistungen im Sinne einer Human Centric Intelligent Society zu verbinden und zu sichern.
Von der Vision zum Handeln
Wir erleben heute so etwas wie einen „digitalen Drahtseilakt“: Wird die Digitalisierung zu mehr Nachhaltigkeit, geringerem Ressourcenverbrauch und zu mehr Wohlstand führen? Oder werden wir zu Opfern digitaler Erpressungen, von Cyber-Mobbing oder Wirtschaftskriminalität? Corporate Digital Responsibility bedeutet, Spannungsverhältnisse auszubalancieren und vermeintliche Gegensätze als zwei Seiten einer Medaille miteinander zu versöhnen. Die Basis hierfür liegt darin, sich den eigenen Standort bewusst zu machen und im Arbeitsalltag in allen Unternehmensbereichen und darüber hinaus im gesamten Wertschöpfungsnetzwerk zu leben. Darin liegt ein Erfolgsgeheimnis von Corporate Digital Responsibility.
1 Vgl. u. a.: Bericht des Generalsekretärs über die Tätigkeit der Vereinten Nationen, A/70/1, Generalversammlung, Offizielles Protokoll der Siebzigsten Tagung, Beilage 1, New York 2015; https://www.unric.org/de/images/stories/2015/a-70-1.pdf.
2 Fujitsu Limited: Fujitsu Technology and Service Vision 2016, Tokyo 2016, http://www.fujitsu.com/global/vision/
3 Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg setzt eine Big Data-Lösung ein, um das Turmorgut von Patienten zu untersuchen; https://blog.de.fujitsu.com/produkte-services-loesungen/rundumsrechenzentrum/zeit-gewinnen-um-rechtzeitig-zu-helfen-primeflex-for-hadoop-in-der-deutschen-krebsforschung/