Was bewegt unsere Kunden? Was bewegt unsere Partner? In meiner täglichen Arbeit stehe ich diesen Fragen immer wieder gegenüber. Fragen, in denen es darum geht, ein Gespür dafür zu entwickeln, was wir seitens Fujitsu Enterprise Platform Services (EPS) bereits heute in Gang bringen und bereitstellen müssen, um das anzubieten, was morgen gebraucht wird. Treffen wie der regelmäßige Fujitsu NEXT Arbeitskreis der BS2000 Anwender sind hierfür wichtige Trendbarometer. Seit vielen Jahren nutzen wir solche Gelegenheiten, um aus erster Hand zu hören, wie die Agenda unserer Kunden für die nächsten Jahre aussieht. Ein „Favorit“ ist dabei klar erkennbar: Der Bedarf an IT-Nachwuchs im Mainframebereich. Voraussetzung hierfür sind Aus- und Weiterbildungskonzepte, die Wege eröffnen, Mainframe-Skills zu sichern und den weiteren Weg der Mainframes ins digitale Business erfolgreich zu meistern.
Ganz gleich, ob Finanzbehörden, Versicherungen, öffentliche Auftraggeber oder Unternehmen aus Industrie und Handel: Überall dort, wo Mainframes bislang erfolgreich im Einsatz sind, wächst der Druck, Wissenstransfer und Nachwuchs im Rechenzentrum abzusichern. Einerseits setzen CIOs aus guten Gründen auch künftig auf Mainframes als zentrale Bausteine ihrer digitalen Transformation. Andererseits gehen viele bewährte Mainframe-Experten in den nächsten Jahren in den verdienten Ruhestand. Hinzu kommt, dass Mainframe- und Data Center-Technologien in den vergangenen Jahren von Hype-Themen immer mehr aus den Lehrplänen der Hochschulen verdrängt wurden. Dadurch klafft inzwischen eine gut sichtbare Lücke zwischen Bedarf und Angebot an IT-Fachkräften für diesen wichtigen Sektor. Während sich durch die Digitalisierung im Mainframe-Umfeld zugleich die Anforderungsprofile verändern, stehen wir ebenso wie unsere Kunden vor der Herausforderung, Erfahrungen und wertvolles Wissen für die Zukunft zu erhalten und weiter zu entwickeln. Es besteht enormer Bedarf, diesen Wissenstransfer zu gestalten sowie erfahrene Mainframe-Experten fit für die Anforderungen im digitalen Business zu machen.
EPS Academy: Aus- und Weiterbildung als Garant für die Zukunft
Vor gut 3 Jahren wurde deshalb mit der Fujitsu EPS Academy eine Initiative gestartet, um unsere Aktivitäten rund um Aus- und Weiterbildung sowie die Gewinnung von Nachwuchskräften über alle Mainframebereiche von Fujitsu hinweg EMEIA-weit in einem Verantwortungsbereich zu bündeln. Dadurch sind wir jetzt in der Lage, schneller und gezielter auf Markt- und Kundenanforderungen zu reagieren.
Mit der EPS Academy konnten wir ein ganzheitliches Konzept etablieren. Ein Konzept, das Kunden, Partner und die verschiedensten Fujitsu Bereiche ebenso einbezieht wie Bildungseinrichtungen, Hochschulen, Professoren, Studierende und Schüler. Ziel ist es, den Wissenstransfer und Austausch umfassend zu fördern – durch Aus- und Weiterbildungsangebote nebst zahlreichen Initiativen, mit denen wir Nachwuchskräfte für die Welt der Mainframes begeistern. Das Konzept baut auf 4 Säulen auf:
- Training und Weiterbildung umfasst ein vielseitiges Programm für Kunden, Partner und Beschäftigte von Fujitsu, mit dem wir das nötige Know-how rund um Mainframes und deren Bedeutung in Zeiten der Digitalisierung vermitteln.
- Ausbildung beinhaltet Angebote für Schulabsolventen und Studierende.
- Das Duale Studium bei Fujitsu bietet Schulabsolventen mit Abitur und Fachhochschulreife attraktive Alternativen zum klassischen Studium.
- Akademische Kooperationen umfassen ein breites Spektrum von Aktivitäten, um Studierende für Mainframes zu begeistern und die Thematik wieder verstärkt in den Lehrplänen zu verankern.
Talente finden und fördern
Um Nachwuchskräfte für Kunden und uns selbst zu gewinnen, unternehmen wir große Anstrengungen. Das Konzept folgt dem Dreiklang „Begeistern. Erfahrungen teilen. Wissen vermitteln.“ Dass Technik enorm begeistern kann, weiß ich aus eigener Erfahrung – ich selbst habe einen Technikberuf erlernt und danach Ingenieurwissenschaften studiert. Bis heute arbeite ich gern in diesem Feld und sehe zunehmend viele Chancen für Entwicklungsmöglichkeiten mit interessanten Aufgabenspektren. Mir liegt es deshalb ganz besonders am Herzen, auch Mädchen und Frauen für Technik zu begeistern –und Girls Days von Fujitsu bieten hierfür immer wieder tolle Gelegenheiten, das Interesse zu wecken.
Doch das ist bei Weitem nicht unser einziges Angebot, um Tuchfühlung mit der Welt der Vielfalt und den Möglichkeiten im Bereich der Mainframes aufzunehmen. Hier sind ein paar weitere Beispiele für unsere Initiativen:
- Regelmäßig führen wir Mainframe Days durch, an denen Studierende bei uns in die Praxis schnuppern können. Die Hochschule für Technik (HFT) Stuttgart beispielsweise nutzt diese Möglichkeit seit über 10 Jahren, ebenso die TU München oder die Goethe Universität Frankfurt. Moritz, Studierender an der TUM, machte nach einem Mainframe Day ein Praxissemester bei uns und meinte im Anschluss: „Klasse Teamarbeit, echt angenehme Arbeitsumgebung und es gab immer etwas zu tun – ich würde wieder zu Euch kommen. Noch habe ich ein paar Jahre vor mir, aber mal schauen, was die Zukunft bringt.“
- Immer stärker angenommen werden auch unsere Programme zur Talentförderung, Duale Studiengänge und Trainees. Viktor, der als Trainee im BS2000 Mainframe-Bereich einstieg, meinte zu mir: „Was mir besonders gut gefällt, sind die vielfältigen Möglichkeiten, die sich im Arbeitsbereich bieten. Ich bin begeistert von der Zusammenarbeit und den interessanten Aufgaben, an denen ich mitwirken konnte.“
- Die BS2000 Mainframe Winter School, die wir, unterstützt durch den NEXT Anwenderverein durchführen, ist bei Studierenden inzwischen ein echtes Highlight. An 4 Tagen bieten wir hier ein Rundum-Programm von praxisorientierten Aufgaben, wie z.B. Cobol-Programmierung und Einbettung der Mainframes in offene Welten durch Prozessautomatisierung. Amadeus Thomas vom NEXT BS2000 AK Vorstand, der 2018 in Geitau dabei war, findet, dass das Konzept voll aufgeht: „Das Event hat nicht nur Spaß gemacht, sondern auch Interesse für den Mainframe bei den Studenten geweckt.“
Mainframe wird wieder stärker in die Lehrpläne aufgenommen
Mit Hochschulen pflegen wir vielseitig den intensiven Austausch. Seit vielen Jahren kooperieren wir beispielsweise mit der HFT Stuttgart, der seit letztem Jahr eine neue BS2000 SE Infrastruktur zur Verfügung steht. Für Studierende haben sich damit die Möglichkeiten, auf Mainframe-Technologien Erfahrungen zu sammeln, enorm verbessert. Die Goethe Universität unterstützen wir z.B. mit Gastvorlesungen und praxisorientierte Vorlesungen. Professor Dr. Philipp Brune, der hier mit der EPS Academy kooperiert, meint: „Das Seminar zur BS2000-Middleware im Rahmen des Informatik-Masterkurses „Enterprise Mainframe Computing“ stellte eine rundum gelungene Ergänzung meiner Vorlesung dar.“ Im Juni besuchten uns Studierende aus Neu-Ulm im Münchner Highlight Tower für einen Praxistag zu Middleware mit Einblicken in Automotive-Anwendungen und im Juli trafen wir Studierende in Frankfurt und aus Erlangen-Nürnberg, um Interesse zu wecken und zu begeistern.
Hochschulen und Studierende sprechen uns mittlerweile direkt an – so wie etwa der Computer Science Club der TUM. Als die Mitglieder dieser Vereinigung das erste Mal bei uns zu Gast waren, ging es in spannenden Vorträgen um „Code meets reality“. Damals ahnten wir nicht, was sich daraus alles ergeben würde: Vernetzt sein und gemeinsam Ideen in Taten wandeln. Der AI Summit 2018 ist ein Beispiel dafür – ein Event mit über 300 Teilnehmern, der am 17. Mai in München stattfand, an dem wir mit einem Praxisworkshop zu Prozessautomatisierung mit von der Partie waren.
Gemeinsam lässt sich mehr bewegen
Moritz, Viktor, Amadeus – junge Talente wie sie geben der Zukunft ein Gesicht. Und die EPS Academy öffnet ihnen Tore in die IT-Mainframe-Welt: durch spannende Angebote, und vor allem durch enge, fach- und bereichsübergreifende Zusammenarbeit. Wir haben dafür bereits ein dichtes Netzwerk geknüpft, das von Tag zu Tag größer wird – und natürlich auch unseren Kunden auf ihrem Weg in die digitale Zukunft offensteht; für den Austausch, die Zusammenarbeit oder um Know-how rund um Mainframes aufzubauen.
Unsere Aktivitäten sind so vielfältig wie die Herausforderungen, die die Digitalisierung bereithält. Das gilt auch, wenn es darum geht, mehr Mädchen und Frauen für die Welt der Technik zu begeistern. Im Rahmen von Veranstaltungen, wie etwa Mixed Leadership Konferenzen, Girls Days, Digital Media Women Diskussionen, Ada Lovelace Days oder Executive Global Female Leadership Treffen bringen wir uns deshalb vielseitig und regelmäßig aktiv bei der Gestaltung der Wissens- und Könnens-Gesellschaft ein, um die Entwicklungen für die Zukunft mit zu gestalten – Kräfte für gemeinsame Erfolge zu bündeln – für morgen vorbereitet zu sein.
Sie möchten Teil des Netzwerkes der EPS Academy werden? Schreiben Sie mir einfach eine E-Mail an: eps.academy@ts.fujitsu.com
Was bringt die Zukunft? Fantastische Gelegenheiten, einen Blick darauf zu werfen, bieten wir Ihnen übrigens im November auf dem Fujitsu Forum am 07. und 8. November 2018 in München. Unbedingt empfehlenswert! Ich würde mich freuen, wenn wir uns dort sehen.
Felicitas Birkner ist Head of Fujitsu Academy (D-A-CH). Außerdem ist sie u.a. Vorsitzende des Fachausschusses „Frauen in der Digitalwirtschaft“ im Bitkom e.V. und Advisory Board Member der Asian European Society der TUM. Als Referentin, Trainerin, Coach und Mentorin setzt sie sich stark für Bildung ein, unterstützt Change Prozesse, D&I- sowie CSR-Initiativen und begleitet Karrierewege.