Wenn wir an Elternzeit denken, haben wir oft das „klassische Modell“ im Kopf. Die Mutter bleibt zu Hause, während der Familienvater normal weiter arbeitet. Edmund entschied sich damals anders. Er ging als einer der ersten Väter bei Fujitsu in „Väterzeit“ und möchte sie rückblickend auf gar keinen Fall missen. Ebenso wie Kollege Michael schätzt er den erlebten „Alltag“ und die tiefe Bindung zu seinem Kind. Mangelnde Informationen, die eigenen Vorstellungen oder die der Vorgesetzten und Kollegen stehen den Vätern bei ihrem Vorhaben jedoch oftmals im Weg. Dabei wünschen sich viele Männer mit minderjährigen Kinder mehr Zeit für die Familie. Das ergab eine Umfrage von „Erfolgsfaktor Familie“. Michael und Edmund erzählen uns, wie sie diesen Wunsch durchgesetzt haben und welche Erfahrungen sie aus ihrer „Väterzeit“ mitbringen.
Im Jahr 2015 ergab das erste „Väterbarometer“, das sich mehr als die Hälfte der Befragten kürzere Arbeitszeiten wünschen. Immerhin noch 20 Prozent würden gerne flexibel über die Lage der Arbeitszeiten entscheiden. Genau das können Väter bei Fujitsu. In vielen Unternehmensbereichen besteht die Möglichkeit, orts- und zeitflexibel, zum Beispiel im Home Office, zu arbeiten. Zudem lassen sich die Arbeitszeiten zeitweise reduzieren. So ebnet Fujitsu Vätern den Weg, Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Sowohl Michael als auch Edmund nutzten diese Chance und so unterschiedlich ihre Erfahrungen aussehen: sie ziehen ein gemeinsames Fazit aus ihrer „Väterzeit“. Beide möchten Väter ermutigen, von ihren Möglichkeiten Gebrauch zu machen und in Elternzeit zu gehen.
Die Kollegen mussten nur einen überschaubaren Zeitrahmen überbrücken
Mangelnde Informationen erweisen sich laut dem „Väterbarometer“ als größte Hemmschwelle. Daher erzählen Edmund und Michael, was sie in ihrer Elternzeit erlebt haben. Edmund arbeitet seit 20 Jahren bei Fujitsu. Er startete im Bereich Systemboard-Entwicklung und kam dann via Multimedia-Softwareentwicklung zur BIOS-Firmware-Entwicklung. Zweimal ging er in Elternzeit – in den Jahren 2009 und 2012, jeweils für sieben Monate. Und obwohl der Gesetzgeber die Aufteilung in maximal zwei Blöcke vorsieht, es für Edmund aber in drei Blöcken besser passte, fand das Unternehmen schnell eine passende Sonderregelung.
Ich habe also in Blöcken immer zwei bis drei Monate Elternzeit gemacht und dann wieder zwei bis drei Monate gearbeitet. Das war viel besser als sieben Monate am Stück raus zu sein. Die Kollegen mussten immer nur einen überschaubaren Zeitraum überbrücken und ich hatte nie das Gefühl, komplett den Anschluss zu verlieren. Ich bin sehr froh, dass meine Führungskraft mich damals unterstützt hat, als ich dieses Vorgehen vorgeschlagen habe und dass auch die Personalabteilung diesen alternativen Weg mitgegangen ist!
Als einer der ersten Väter nahm Edmund im Jahr 2009 Elternzeit in Anspruch. Die Furcht vor „schiefen Blicken“ bestätigte sich für den Familienvater nur zum Teil und das auch aus einem besonderen Grund:
Eine wirklich negative Reaktion der Kollegen gab es nicht, aber 2009 schon ein paar schiefe Blicke. Ich war einfach einer der ersten, der Elternzeit in Anspruch genommen hat, das war schon etwas Besonderes. Leider gibt es immer noch sehr wenige Kollegen, die Elternzeit in Anspruch nehmen. Ich möchte die Zeit aber auf keinen Fall missen und kann nur allen Vätern dazu raten.
Beide Väter wünschen sich mehr Aufklärung über die rechtliche Situation
Michael hingegen kann sich an nicht einen einzigen „schiefen Blick“ erinnern. Seit knapp zehn Jahren arbeitet er für Fujitsu im Bereich der Hardware-Entwicklung.
2011 war ich beim ersten Kind zwei mal zwei Monate weg. Schon damals hat mich nicht nur meine Führungskraft toll unterstützt, sondern auch die Kollegen haben meine Entscheidung voll mitgetragen. Keiner hat das negativ gesehen! Beim zweiten Kind war ich dann einmal drei Monate und einmal einen Monat weg. Mehr als drei Monate wären schon schön, aber bei drei Monaten merkt man schon, das man „raus“ war – das ist nicht so schön.
Auch Michael rät allen Vätern, Elternzeit zu nehmen, es „macht viel für die Bindung zum Kind aus“. Besonders schätzt er, dass damit der „Alltag“ auch mal für Väter erlebbar wird. Teilzeit sei für ihn keine Option, umso mehr schätzt er die 35-Stunden-Woche bei Fujitsu. So bleibt eben doch mehr Zeit für das Familienleben. Beide Väter wünschen sich eine bessere Aufklärung über die rechtliche Situation sowie die Möglichkeiten seitens der Arbeitgeber. Wir nehmen Michael und Edmund beim Wort und starten noch im ersten Quartal dieses Jahres eine Infokampagne, bei der auch eine Intranetseite zum Thema online gehen soll. Zudem bekennen wir uns ganz „offiziell“ zu diesem Thema, mit der Mitgliedschaft im „Familienpakt Bayern“.