„Kind und Karriere – das funktioniert nicht!“ Na, kommt Ihnen das bekannt vor? Dass sich Eltern – und meistens die Mütter – für das eine oder das andere entscheiden müssten, ist ein Vorurteil, das sich hartnäckig hält.
Doch die Mehrheit der Eltern möchte genau das erreichen: Familie und Beruf miteinander verbinden. Dazu sind vor allem familienfreundliche Arbeitgeber, eine geregelte Kinderbetreuung und die finanzielle Sicherheit wichtig. Im Fujitsu Blog haben wir in der Vergangenheit schon einige Male davon berichtet, wie Fujitsu als Unternehmen seine Mitarbeiter*innen unterstützt. Wir haben mit Kolleg*innen gesprochen, die sich in dieser Situation befinden, ihren Führungskräften und denen, die beide Rollen in sich vereinen, wie zum Beispiel Cornelia Kühling und Georgia Wessing, die sich eine Führungsposition teilen. Manchmal ist auch gar nicht die Versorgung von Kindern die Herausforderung, sondern die Pflege von Angehörigen.
Im Rahmen der SAMURAI Expert Talks habe ich mit Eva-Maria Zölfl, Produkt Managerin Enterprise Platform Services BS2000 bei Fujitsu, über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesprochen. Als Mutter von zwei Kindern im Alter von 16 und 13 kennt sie das Thema aus erster Hand. Wir haben uns unter anderem darüber unterhalten, wie sie persönlich den Begriff Karriere definiert, wie bei ihr das Homeschooling lief und welche Tipps sie jungen Familien geben würde.
Hallo Eva! Lass uns mal mit dem Begriff „Karriere“ anfangen – was verstehst du ganz persönlich darunter? Bedeutet Karriere machen auch unmittelbar, Führungskraft zu sein?
Natürlich gibt es eine allgemeingültige Definition von Karriere – wofür gibt es die nicht? Allerdings ist meine persönliche Meinung etwas anders. Ich finde, Karriere kann alles sein, was man sich im beruflichen Kontext vorgenommen und auch erreicht hat. Es geht nicht immer darum, Verantwortung für Mitarbeiter*innen zu haben. Die meiste Zeit des Lebens wird in der Arbeit verbracht. Ich finde, dass Karriere machen bedeutet, dass wir den Job bzw. die Arbeitsstelle gefunden haben, die uns erfüllt und glücklich macht.
Ich finde auch, dass im Moment Fachkarrieren zu wenig Zuspruch und Anerkennung finden. Hier habe ich immer das Beispiel einer Kindergärtnerin, die nichts lieber macht, als Kinder zu betreuen und das mit viel Geduld und Liebe. Leider ist die nächste Aufstiegschance, um auch mehr Geld zu verdienen, die der Kindergarten-Leitung. Diese Arbeit hat dann allerdings keine Überschneidungspunkte mehr mit den Talenten dieser Person. Es geht weg von der Arbeit mit Menschen hin zur Administration, zu Abrechnungen und Management der kompletten Einrichtung. Wenn das die allgemeine Definition von Karriere ist…
Wie hast du in deinen mehr als 20 Jahren bei Fujitsu die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erlebt?
Eins vorweg: Natürlich ist es nicht ganz einfach, Familie und Beruf gut zu vereinbaren, ohne sich komplett auf den Kopf zu stellen. Aber mit den richtigen Rahmenbedingungen geht es! Deswegen freut es mich ganz besonders, bei einem Konzern wie Fujitsu angestellt zu sein. Denn hier ist es möglich, in Teilzeit zu arbeiten und somit auf die jeweiligen Bedürfnisse einzugehen, wenn zum Beispiel die Kinder noch kleiner sind. Darüber hinaus ist das flexible Arbeitszeitmodell mit Vertrauensgleitzeit ein sehr schönes Modell, um auch mal mit den Kindern bei Bedarf zum Arzt zu gehen oder an schulischen Veranstaltungen teilzunehmen, die am frühen Nachmittag stattfinden.
Es stellte auch keine Herausforderung seitens des Arbeitgebers dar, meine Stunden wieder hochzusetzen – nun, da meine Kinder eine gewisse Selbständigkeit erlangt haben. So habe ich die Möglichkeit, an meiner persönlichen Karriere zu arbeiten. Vielleicht ja auch mit disziplinarischer Führung – bei Fujitsu stehen jedem alle Türen offen. Wir müssen nur wollen und dafür einstehen.
Thema Home Schooling: Wie habt ihr das als Familie bewältigt und wie hat Fujitsu euch unterstützt?
Anfangs – das gebe ich gerne zu – hatte ich ein paar Bedenken. Wir ALLE zu Hause, ohne extra Arbeitszimmer und die Kinder in ihren Kinderzimnmern. Diese Sorgen waren völlig unbegründet. Selbstverständlich mussten wir alle zusammen helfen und ab und zu gab es auch ein bisschen „Gerangel“. Im Großen und Ganzen haben wir diese Situation aber sehr gut gemeistert. Wir konnten als Familie enger zusammenwachsen und Werte wie Kompromissbereitschaft und Rücksichtnahme rückten wieder mehr in den Vordergrund.
Fujitsu hat mich in dieser Zeit vorbildlich unterstützt. Zum einen konnte ich mir einen neuen Monitor für zu Hause bestellen. Und zum anderen gab es neben der flexiblen Arbeitszeit das Angebot der Online-Betreuung meiner Kinder, wie z. B. mit einem Mal- und Fotowettbewerb oder der Teilnahme an der Hackerschool.
Wenn man als junge Familie über die berufliche Zukunft nachdenkt: welche Ratschläge würdest du geben?
Es ist wichtig, sich seiner eigenen Werte und Lebensvorstellungen bewusst zu werden und zu sehen, was für einen und die eigene Familie wichtig ist. Zusätzlich sollte dies mit dem Partner abgesprochen werden. Daraus ergibt sich, welches Arbeitsmodell zu einem am besten passt, ganz unabhängig von gut gemeinten Meinungen von außerhalb. Jede*r sollte ohne Vorurteile oder sogar Verurteilungen ihr oder sein Modell leben dürfen.
Vielen Dank, Eva!
Das gesamte Interview finden Sie in unserem YouTube-Kanal: SAMURAI Expert Talks. Erfahren Sie mehr dazu, welche Rolle für Eva-Maria die Arbeit in Teilzeit spielt, welche Skills man persönlich braucht, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen und welcher der sieben Tugenden der Samurai sie am meisten verbunden ist.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Doris Brandl-Janker ist Business Development Managerin bei Fujitsu. Sie sagt von sich selbst: „Hautnah-Echt-Menschlich bin ich Im Herzen ❤️ ein SAMURAI 🙏🍀🦋 und setze mich ein für Nachhaltigkeit, Diversität, Selbstbestimmtheit, Wandel, Weitsicht, Echtheit und Offenheit.“