Die Digitalisierung ist aktuell ein wichtiges Thema. Um sie erfolgreich zu gestalten, müssen viele Antworten auf essentielle Fragen gefunden werden: Wie sieht der erste Schritt aus? Welche weiteren müssen folgen? Welche Stolpersteine gilt es aus dem Weg zu räumen? Mittlerweile haben viele Unternehmen ihre ganz individuellen Antworten gefunden und befinden sich auf dem Weg in ihre digitale Zukunft.
Doch wie sieht diese Zukunft genau aus? Was charakterisiert die post-digitale Welt und welche Chancen und Risiken bietet sie? Wie verändern sich Geschäftsmodelle, Unternehmensstrukturen und Prozesse? Welche Handlungsfelder müssen auf diesem Weg adressiert werden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Studie „What’s Beyond Digital? Defining the Corporate Agenda 2025“, die Fujitsu gemeinsam mit einer Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT gestaltet hat. Für die Studie wurden Teilnehmer aus den verschiedensten Branchen und Unternehmensgrößen (Konzerne, Mittelstand, Start-Ups) sowie der Wissenschaft befragt.
Auf Seiten Fujitsus war Robert Mayer, Head of ITG Product Group Services der IT Group EMEIA, federführend an der Entstehung der Studie beteiligt. Der studierte Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler ist aktives Mitglied bei CIONET, Beirat im aitiRaum e.V. und seit einigen Jahren Vorsitzender des CIO-Network der IHK Schwaben. Seit 2019 steht er auch dem Digitalausschuss der IHK Schwaben vor. In unserem Interview berichtet er von den wichtigsten Erkenntnissen der Studie, der Durchführung und was CIOs aus den Ergebnissen lernen können.
Robert, Du warst an einer Studie beteiligt, die eine wirklich wichtige Frage stellt: was kommt nach der Digitalisierung? Lässt sich diese Frage in nur einem Satz beantworten?
Da es in der Studie neben der Fragestellung „What’s Beyond Digital?“ auch um „Defining the Corporate Agenda 2025“, also einen Ausblick mehr als fünf Jahre in die Zukunft ging, kann man dies sicherlich nicht nur mit einem einzigen Satz beantworten. Wir haben in diesem Zusammenhang jedoch 10 Thesen aufgestellt und daraus 10 Handlungsfelder abgeleitet, aus denen Antworten für jedes Unternehmen und jede Branche abgeleitet werden können.
Was sind die wichtigsten Erkenntnisse der Studie? Gab es Überraschungen?
Ich denke, es wäre schade, wenn eine Studie mit renommierten Interviewpartnern in Wirtschaft und Wissenschaft nicht neue Erkenntnisse und damit auch die eine oder andere Überraschung hervorbringen würde. Eine wesentliche Erkenntnis ist sicherlich, dass neben neuen Technologien nun in den nächsten Jahren immer mehr die Organisation an sich und das Individuum im Besonderen in den Mittelpunkt rücken werden. Damit werden wir uns vermehrt beschäftigen müssen, insbesondere die IT-Abteilungen.
Gefühlt hat die Digitalisierung in vielen Unternehmen gerade erst begonnen. Warum ist es schon jetzt wichtig, sich damit zu beschäftigen, wie es danach weitergeht?
Neben einer Digitalstrategie und damit einhergehend einer Digitalen Agenda ist es wichtig, sich vorausschauend und proaktiv mit neuen transformativen Trends im Zusammenhang mit der Digitalisierung zu beschäftigen. Sonst besteht die Gefahr, hinterher zu laufen und neue Entwicklungen bzw. disruptive Notwendigkeiten nicht rechtzeitig zu erkennen.
Wie ist die Studie aufgebaut?
Im Rahmen eines etwa 60-minütigen Experteninterviews wurden Vertreter von mehr als 20 Unternehmen (Enterprise, KMU, Startups) und wissenschaftliche Einrichtungen durch ein Team der Fraunhofer-Projektgruppe Wirtschaftsinformatik zur persönlichen Einschätzung hinsichtlich Chancen und Risiken der post-digitalen Welt befragt. Das Interview bot die Möglichkeit, vorhandene Gedanken und Vorstellungen zu Geschäftsmodellen, Strukturen sowie Kerntechnologien zu diskutieren und somit einen Beitrag zur Gestaltung der Zukunft zu leisten. Dabei konnten die Interviews sowohl persönlich vor Ort, als auch via Skype oder Telefon geführt werden. Am Anschluss an die Befragung erhielten die Teilnehmer alle Ergebnisse und die Projektgruppe Wirtschaftsinformatik stellt diese auf Anfrage auch gerne exklusiv vor.
Was können CIOs aus der Studie konkret lernen? Welchen Einfluss kann sie auf ihre weitere Strategie haben?
Ich bin überzeugt, dass es wichtig ist, sich zum einen detaillierter mit den Thesen auseinanderzusetzen und diese über die nächsten Jahre hinweg immer wieder proaktiv zu hinterfragen hinsichtlich der Bedeutung für das eigene Unternehmen. Zum anderen würde ich empfehlen, neben den aktuellen Handlungsfeldern (welche in der jeweiligen Digitalen Strategie / Agenda beschrieben sind) auch den Einfluss von neu aufkommenden Handlungsfeldern regelmäßig zu überprüfen und die Strategie zyklisch anzupassen.
Wo können unsere Leser mehr über die Studie erfahren?
Eine detaillierte Vorstellung der Studienergebnisse durch die Professoren Dr. Maximilian Röglinger & Dr. Björn Häckel vom Fraunhofer FIT ist z.B. im nächsten CIO-Network der IHK Schwaben am 09.07.2019 in Augsburg geplant. Allerdings gibt es schon heute wesentliche Ergebnisse der Studie auf den Internetseiten des CIO-Magazins und der Computerwoche einzusehen.
Auch der Rest der Agenda für das CIO-Network kann sich sehen lassen: Wir haben Referenten von PwC (zur CIO Agenda 2020), Microsoft (zu Azure und Office 365) sowie Docusign (Dokumentenmanagement im digitalen Zeitalter) zu Gast.
Vielen Dank für das spannende Interview, Robert!
Sie möchten mehr über das CIO-Network erfahren? Die wichtigsten Informationen finden Sie in diesem Interview. Sie möchten beim Treffen des CIO-Network am 09.07.2019 in Augsburg dabei sein? Alles wissenswerte finden Sie auf der Webseite des Netzwerkes (Link leider nicht mehr verfügbar).