Armut, Hunger, Naturkatastrophen, eine stetig wachsende, überalterte Weltbevölkerung, … Die Liste der Herausforderungen, vor denen wir stehen, ist lang. Doch egal, ob es um die Probleme ganzer Gesellschaften geht oder um die grundlegenden Bedürfnisse des einzelnen Menschen – all diese Herausforderungen haben eines gemeinsam:  Es ist an uns als Unternehmen, ihnen zu begegnen.

Informationstechnologie und die Charta der Digitalen Vernetzung

Bei dieser großen Aufgabe kann uns die Informationstechnologie eine wichtige Hilfe sein. Wenn wir sie verantwortungsbewusst entwickeln und nutzen, unterstützt sie uns bei der Lösung der zentralen Problemfelder der Gegenwart – und bei denen der Zukunft. Das zu tun, liegt in der Verantwortung jedes einzelnen Unternehmens – der Corporate Digital Responsibility.

Um die Anstrengungen der einzelnen Unternehmen zu bündeln und mit vereinten Kräften die wichtigen Ziele zu erreichen, wurde die Charta der Digitalen Vernetzung ins Leben gerufen. Die Charta ist eine Unternehmens-Initiative, die elementare Grundsätze zur digitalen Vernetzung beinhaltet. Sie thematisiert gesellschaftliche und wirtschaftliche Potenziale und befasst sich mit dem richtigen Umgang mit Daten, Infrastrukturen und Standards. Mit der Unterzeichnung der Charta bekennen sich die jeweiligen Unternehmen zu diesen Grundsätzen. Durch ihre Unterschrift und die darauf folgenden konkreten Handlungen signalisieren sie außerdem ihre Aktionsbereitschaft – und gehen als gutes Beispiel voran.

Fujitsu Forum: Im Zeichen der „Corporate Digital Responsibility“

Jens-Rainer Jänig, mc-quadrat bei der Breakout Session Corporate Digital Responsibility

Jens-Rainer Jänig

Dass wir nicht nur über die „Corporate Digital Responsibility“ nachdenken, sondern auch handeln, zeigte eine gleichnamige Breakout Session beim diesjährigen Fujitsu Forum. Hier luden wir gemeinsam mit dem Moderator Jochen Michels, Head of Public Affairs und Leiter des Berliner Verbindungsbüros, Fujitsu, zur Diskussion ein – und zu konkreten Anregungen. Charta-Vorstandsmitglied Jens-Rainer Jänig, mc-quadrat, und Andreas Kleinknecht, Head of Public Sector Sales Germany, Fujitsu, befassten sich mit der Frage, wie wir unserer Verantwortung bei der Nutzung von Informationstechnologien gerecht werden können. Denn: Digitale Technologien sind für sich genommen weder gut noch schlecht – es kommt immer darauf an, wie wir sie nutzen.

Die Rolle der Informationstechnologie hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Inzwischen ist sie ein essentieller Einflussfaktor für die Wertschöpfung eines Unternehmens und die Leistung öffentlicher Einrichtungen. Sie hat grundlegende Änderungen bewirkt – ganze Unternehmen richten sich neu aus und bieten neue Lösungen an, die noch stärker an den Bedürfnisse der Menschen orientiert sind. Welche Konsequenzen diese Umwälzungen für Unternehmen haben und wie diese bewältigt werden können, zeigt ein in Kürze erscheinendes Buch1 zu unserer Vision der „Human Centric Innovation“ auf, von dessen Entstehung Jens-Rainer Jänig in der Breakout Session berichtete.

Unsicherheiten bei der Digitalisierung

Natürlich bringen solche massive Neuorientierungen Unsicherheiten mit sich – das kam in München ebenfalls zur Sprache. So ist laut einer globalen Gartner-Umfrage2 nur etwa ein Viertel aller Führungskräfte „sehr zuversichtlich“, dass ihr Unternehmen oder ihre Organisation für die digitale Transformation gut aufgestellt ist. Und nur eine von drei Führungskräften war sich sicher, die richtigen Prioritäten für die Digitalisierung gesetzt zu haben. Eine in diesem Jahr veröffentlichte Studie von Fujitsu kommt zu ähnlichen Ergebnissen.

Moderator Jochen Michels, Head of Public Affairs und Leiter des Berliner Verbindungsbüros, Fujitsu

Moderator Jochen Michels

Wie können wir nun diesen Unsicherheiten begegnen? Wie können wir mit ihnen umgehen? Austausch und Diskussion wie auf dem Fujitsu Forum sind sehr wichtig. Doch ebenso essentiell ist ein systematisches Vorgehen – ganz im Sinne der Charta der digitalen Vernetzung. Durch die Zusammenstellung allgemeingültiger Kriterien und die Entwicklung von geeigneten Methoden entsteht die Orientierung, die viele Unternehmen und Menschen brauchen, um selbst aktiv zu werden. Diese Orientierung zu bieten ist ein wichtiger Teil der unternehmerischen Verantwortung in einer digitalisierten Welt. Dabei gilt es, nicht nur die neuen Technologien möglichst effizient zu nutzen. Genauso geht es darum, dies verantwortungsbewusst zu tun – und die ethischen und rechtlichen Aspekte wie Menschenrechte, Datenschutz und Selbstbestimmung zu berücksichtigen.

Das alles gehört zur Corporate Digital Responsibility. Sie beruht auf ethischen Überlegungen und daraus abgeleiteten freiwilligen Verpflichtungen und muss Spannungsverhältnisse ausbalancieren und vermeintliche Gegensätze zu einem großen Ganzen vereinen. Dieser Verantwortung muss sich jedes Unternehmen bewusst sein – und deutlich machen, wo es steht.

Die Fujitsu Technology and Service Vision

Wo Fujitsu steht, zeigte Andreas Kleinknecht in der Breakout Session auf. Mit der „Technology and Service Vision“ haben wir unser Selbstverständnis und unsere Vorstellung über die Innovationskraft digitaler Technologien beschrieben. Das zentrale Motiv ist dabei die Human Centric Innovation: Neue Technologien müssen auf die Menschen ausgerichtet werden. Sie sollen dazu beitragen, die Sicherheit zu erhöhen, wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand zu unterstützen und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. So kann die Entwicklung zu einer Human Centric Intelligent Society unterstützt werden – einer auf die Menschen ausgerichteten, intelligenten Gesellschaft. Kleinknecht betonte die wichtige Rolle der „Technology and Service Vision“ für alle Handlungen von Fujitsu.

Lebhafte Diskussionen bei der Breakout Session

Lebhafte Diskussionen bei der Breakout Session

Ebenso zeigte er auf, welche Rolle das Thema im Öffentlichen Sektor in Deutschland und Europa spielt – ein Bereich, in dem er als Head of Public Sector Sales Germany bei Fujitsu eine hohe Expertise und Einblicke aus erster Hand besitzt. Die Stunde, die für die Breakout Session zur Verfügung stand, erwies sich am Ende als viel zu kurz für alle Aspekte, die aufkamen und alle Fragen, die gestellt wurden. Doch das tat der regen Diskussion keinen Abbruch. Diese verlagerte sich einfach hin zum Ausstellungsstand, mit dem die Charta der digitalen Vernetzung auf dem Fujitsu Forum 2016 in München vertreten war.

Corporate Digital Responsibility – ein zentrales und wichtiges Thema

Die digitale Verantwortung geht uns alle etwas an. Sie ist zentral für unser Leben, unsere Gesellschaft und unseren Umgang mit Informationstechnologie. Mit ihrer Hilfe können wir den großen Herausforderungen begegnen, die auf uns warten – wenn wir sie richtig nutzen. Ein Vorbild für die ethisch und sozial verantwortungsvolle Nutzung zu sein ist eine wichtige Aufgabe für alle Unternehmen. Das betont auch Rolf Werner, Head of Central Europe, Fujitsu, und stellvertretender Vorsitzender des Charta-Vereins:

Die digitale Vernetzung eröffnet für Gesellschaft und Wirtschaft große Chancen. Daraus erwächst eine enorme Verantwortung, diese auch zu ergreifen und gemeinsam die digitalen Ökosysteme der Zukunft zu schaffen.


1 Schneevoigt, Vera & Werner, Rolf: Human Centric Innovation: Von der Vision über die Produktentwicklung bis zum Service. Wie Corporate Digital Responsibility im Unternehmen konzeptionell gestaltet und mit Leben gefüllt werden kann.

2 Gartner: Gartner Symposium ITXPO 2015 „The 2016 CIO Agenda Building the Digital Platform“. (Die CIO-Agenda 2016 zum Aufbau der digitalen Plattform), Dave Aron, 28. Oktober 2015, globale Umfrage, privater Sektor: Geschäftsführer-Umfrage (n=400), öffentlicher Sektor: CIO-Umfrage (n=344).

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