Nachhaltigkeit ist ein Schlagwort, das gegen den Raubbau an natürlichen Ressourcen gerichtet ist und das immer mehr einen ernst zu nehmenden Faktor in unserer Wirtschaft darstellt. Doch der Begriff ist nicht neu. Bereits 1713 formulierte Hans Carl von Carlowitz (1645 – 1714) in seinem Werk „Sylvicultura oeconomica“ erstmals den Gedanken der Nachhaltigkeit. Sein Prinzip beruhte auf einer einfachen Gleichung: Wir können immer nur so viel Holz verbrauchen, wie wir wieder aufforsten können. Bis heute stellt das Thema Nachhaltigkeit Unternehmen vor große Herausforderungen. Wie Andrew Lewis in seinem englischsprachigen Beitrag feststellt, steckt hinter diesem Begriff eben weit mehr als eine einfache Rechnung.
Energie sparen allein reicht auf Dauer nicht
Viele Facetten spielen eine Rolle, wenn sich Unternehmen auf den Weg in die Nachhaltigkeit machen. Ohne motivierte Mitarbeiter zum Beispiel brauchen wir den ersten Schritt gar nicht erst zu gehen. Langfristig gesehen kommen wir nur ans Ziel, wenn wir dieses sowohl auf der sozialen als auch auf der wirtschaftlichen Ebene verankern. Was aber bedeutet das genau für Unternehmen? Energie sparen allein reicht auf Dauer nicht. Um echte Nachhaltigkeit zu erzielen, müssen wir uns breiter aufstellen. Ohne die Kosten und sowohl die ökologischen als auch die sozialen Auswirkungen zu berücksichtigen, können wir nicht erwarten, das Wirtschaftswachstum in Zukunft weiter voranzutreiben.
In diesem Punkt sind sich Andrew Lewis und Hans Carl von Carlowitz einig: wir können nur soviel Holz verbrauchen, wie wir wieder aufforsten können. Dabei müssen wir uns auf drei Faktoren statt auf einen konzentrieren. Nachhaltigkeit sei eben keine Ergänzung, auf die wir zur Not verzichten können, das macht Andrew Lewis deutlich. Vielmehr spielen ökonomische, soziale und ökologische Maßnahmen eine richtungsweisende Rolle für die Zukunft. Um klar zu definieren, wohin die Reise gehen soll, müssen Führungskräfte ihre Strategien zunächst einmal in eine Sprache übersetzen, die alle Mitarbeiter verstehen. Mit anderen Worten: es braucht gute Verkehrsschilder, damit alle ihr Ziel erreichen. Als Team.
Nur wenn alle die Verkehrsschilder lesen können, kommen auch alle ans Ziel
Wie aber gelingt uns das? Andrew Lewis zufolge müssen wir dafür in Zukunft Begriffe mit einer weitreichenden Bedeutung in unsere Strategie mit einbeziehen. „Naturkapital“, „gesellschaftliche Auswirkungen“ und „Lebensqualität“ werden in Zukunft eine Rolle spielen. Zum Beispiel muss uns klar sein, dass die Lebensqualität mehr als leidet, wenn Ressourcen wie Nahrung und Wasser nicht mehr zur Verfügung stehen würden. Um unsere Situation bezüglich aller Parameter der Nachhaltigkeit beurteilen zu können, brauchen wir nach Andrew Lewis aussagekräftige, messbare Werte. Doch nicht alles lässt sich in nüchternen Zahlen messen und hier stoßen Unternehmen auf die ersten Schwierigkeiten. Ein CO2-Wert besteht aus Zahlen, aber wie steht es mit der gesellschaftlichen Auswirkung einer Strategie? Wie messen wir einen sozialen Faktor?
Aus diesem Grund brauchen Unternehmen eine Sprache für alle und darüber hinaus motivierte Mitarbeiter, die diese Werte in weitere Kreise tragen. Dieser Ansatz bezieht sich nach Andrew Lewis auch nicht auf die nächsten drei, sondern auf die nächsten 30, vielleicht sogar 50 Jahre. Nachhaltigkeit gilt in Japan nicht als Sonderfall, sondern als Teil eines harmonischen Lebens mit der Natur. Als japanisches Unternehmen schaut Fujitsu daher weit in die Zukunft und arbeitet an mittelfristigen Zielen, um das langfristige zu erreichen. Eines dürfen wir dabei nicht vergessen. Egal was wir tun, das „wir“ und eine klar verständliche Kommunikation zählen. Für Unternehmen bedeutet diese Perspektive eine langfristige Verantwortung – die Fujitsu akzeptiert und lebt.
IKT als essentieller Teil von Nachhaltigkeit
Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) trägt diese Verantwortung mit. Wie sie das tut, lässt sich eben doch wieder an nüchternen Zahlen festmachen. So trägt zum Beispiel Cloud Computing zu einer besseren Energieeffizienz bei. Die Fortschritte der Branche in den letzten Jahren belegen eine zukünftig positive Bilanz, die sich auf alle Bereiche des Lebens auswirkt. Bis zum Jahr 2030 lassen sich die CO2-Emissionen um bis zu 20 Prozent verringern, sagt der Smarter2030 Report voraus, den Lewis in seinem Beitrag aufgreift. Demnach könnten wir bis zu 300 Trillionen Liter Wasser pro Jahr sparen. Für die Wirtschaft ergibt diese Bilanz ein Plus von über 11 Billionen Dollar. Mit IKT lassen sich die weltweiten Ernteerträge um bis zu 30 Prozent erhöhen.
Dennoch bleiben für die Zukunft noch viele Fragen offen. Um Antworten zu finden, müssen wir alle Facetten der Nachhaltigkeit betrachten. Wir bei Fujitsu sehen das Thema Nachhaltigkeit nicht als Herausforderung – sondern als echte Chance.
Mehr Perspektiven – alle Facetten der Digitalisierung auf den Punkt
Sie möchten mehr wissen? Auf unserer Internetseite „Fujitsu Perspectives“ beleuchten wir die Digitalisierung regelmäßig aus verschiedenen Perspektiven. Bislang sind auf Fujitsu Aktuell folgende Beiträge erschienen:
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