Seit der Mensch existiert, muss er mit dem Klima klarkommen. Oft genug hat uns die Natur dabei bewiesen, das sie die Stärkere bleibt. Immer wieder erreichen uns durch die Medien Meldungen von verheerenden Naturkatastrophen. Im Dezember 2015 zum Beispiel tobten gleich drei Unwetterfronten über Großbritannien hinweg. Die Sturmtiefs „Desmond“, „Eva“ und „Frank“ richteten allein in Schottland große Schäden an. Allein dort sorgte „Frank“ für Stromausfall in 5500 Haushalten. Das Wetter können wir nicht beeinflussen, aber wir können unser Katastrophenmanagement optimieren – bevor etwas geschieht.
Fakt ist: Bereits vor dem Menschen begann der historische Klimawandel. Angetrieben von der Entwicklung und der wachsenden Weltbevölkerung legt er lediglich an Tempo zu. Prognosen über seine Auswirkungen wirken verheerend und verteilen sich ungleichmäßig auf die Landwirtschaft und die Entwicklungsländer. Wetter bleibt global – wir alle müssen mit dem leben, was kommt. In seinem englischsprachigen Artikel „How ICT Can Help Adapt to Climate Change“ empfiehlt Andrew Lewis, Chief Architect for Sustainability, Fujitsu, die Klimaproblematik von zwei Seiten zu betrachten. Zum einen müssen wir unseren Einfluss minimieren, zum anderen die Auswirkungen im Auge behalten. Informations- und Kommunikationstechnik kann uns dabei helfen.
Heute lassen sich potentielle Gefahren vorhersagen
Die Entwicklungen der Natur lassen sich nicht aufhalten. Heute können wir im Gegensatz zu früher jedoch Vieles vorhersagen. Technologien wie Remote-Sensoren und Geografische Informationssysteme (GIS) in Kombination mit weiteren Devices helfen uns, extrem leistungsfähige Anwendungen zu entwickeln. Daten bilden die Grundlage für ein enormes Wissensfundament. Je eher wir von einer drohenden Gefahr wissen, desto besser können wir auf sie reagieren. Bereits im Alltag beeinflussen soziale Medien und das Internet unsere Meinung. Wir schicken permanent Daten auf den Weg, wir teilen sie und empfangen sie in Echtzeit. Auch im Katastrophenmanagement können uns diese Modelle nützen. Per Satellit und über mobile Kommunikationswege können wir Informationen vor allem schnell übertragen. Drohende Gefahren in potentiellen Krisengebieten erkennen wir somit rascher und können schneller reagieren, um das Schlimmste vielleicht zu verhindern.
Das gilt auch für die Zukunft. Aussagefähige Klimamodelle kennen wir bislang auch aus Hollywood. So prophezeit Regisseur Roland Emmerich in seinem Endzeit-Thriller „The Day after tomorrow“ das Ende der Erde durch die globale Erwärmung. Tatsächlich können Supercomputer und Satelliten im Team Prognosen aufstellen. Auf der Basis von Unmengen an Daten lässt sich die klimatische Entwicklung unserer Welt bis zu einem gewissen Grad vorhersagen. Wie sich unser Wetter tatsächlich entwickelt, müssen wir aller Berechnungen zum Trotz abwarten.
Eines dürfen wir nicht tun – die Hände in den Schoß legen und abwarten
Was Naturkatastrophen anbetrifft, sollten wir die Hände im Gegensatz dazu nicht in den Schoß legen. Steht uns das Wasser im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Hals, ist es zu spät. Sensoren, GIS Mapping, Big Data Analytics und mobile Kommunikationskanäle erleichtern uns das aktive Katastrophenmanagement. Genauso wie den Wiederaufbau nach einer Katastrophe. Schlägt die Natur zu, hinterlässt sie oft Verwüstung. Mit IKT können wir Dörfer und Kommunikationsnetze schneller wieder aufbauen. Eines teilen sich all diese Theorien und Modelle. Sie basieren auf Daten.
Wir müssen jederzeit und überall auf der Welt auf sie zugreifen können. Unser Plan funktioniert nur, wenn gesammelte Daten auch zur Verfügung stehen und nicht in einem internen Speicher unbemerkt vor sich hin schlummern. Genau wie in der Human Centric Innovation können wir nur auf der Basis von schnellen Informationen alle zu echten Innovationen beitragen. Egal, wo wir uns gerade aufhalten. Ebenso dringend wie Daten benötigen Technologie, Forschung und Entwicklung finanzielle Mittel. In Entwicklungsländern fehlen diese aber gerade dort braucht die Bevölkerung Unterstützung. Vorteile bietet hier die Datenspeicherung in einer Cloud. Länder können so auf das Wissen und die Daten anderer Länder zugreifen – ohne viel Budget.
Einige Ansätze bewähren sich bereits jetzt in der Praxis. Zum Beispiel steckt hinter dem Projekt „Vietnam Participatory Disaster Prevention System“ eine gemeinschaftliche Arbeit der Fujitsu Limited und Fujitsu Vietnam Limited sowie dem Japan International Cooperation Agency (JICA). Dieses Frühwarnsystem sammelt vor Ort Daten und bezieht Auswertung des Twitter Traffics der Region ein, um vor einer möglichen Überschwemmungen zu warnen – rechtzeitig. Die potentiell betroffene Bevölkerung erfährt auf dem einfachsten Wege von der drohenden Gefahr – über eine App. Ein solches System eignet sich auch hervorragend für Länder, die sich kein Equipment zur sensorbasierten Überwachung leisten können.
Im Alleingang kommen wir nicht ans Ziel – nur im Team
Das „Vietnam Participatory Disaster Prevention System“ zeigt nur ein Beispiel von vielen vielversprechenden Ansätzen. Zwar verändert sich unsere Welt und Netzwerke verdichten sich Tag für Tag. Dennoch mangelt es in den am schwersten von Naturereignissen betroffenen Gebieten oft am Budget, an geeigneten Infrastrukturen und an IKT-Kompetenzen. An dieser Stelle müssen wir unterstützen. Letztlich können wir die Natur nicht beeinflussen, aber wir können Hand in Hand arbeiten, um uns vor katastrophalen Ereignissen so gut es geht, zu schützen. Eines dürfen wir dabei ebenfalls nicht vergessen. Betroffene Regionen brauchen auch Ressourcen, um ihre eigene Wirtschaft anzukurbeln. Betrachten wir dabei unser weltweites Klima, können wir ein gemeinsames Fazit ziehen.
Stillstand gehört nicht zum Wesen der Natur – genauso wenig wie zum Menschen
Klima steht nie still, genauso wenig wie der Mensch. Wir leben in Zeiten ständiger Veränderung und das gilt auch für unser Klima. Wir dürfen die Augen davor nicht verschließen, sondern wir müssen neue Dinge entwickeln. Strategien, die im Ernstfall Leben retten können. Das gelingt uns nur im Team. Gegenseitige Unterstützung von Politik, Forschung, Industrie und Normungsgremien sowie Fachverbänden bilden die Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit. Wir alle sind auf unser Klima angewiesen, egal ob in der Großstadt, auf dem Land oder in industriell geprägten Gebieten. Wir können die Natur nicht beeinflussen, aber wir können die Entwicklung in eine bestimmte Richtung lenken – im Sinne des Menschen.
Den vollständigen Beitrag von Andrew Lewis finden Sie auf Internetseite Fujitsu Perspectives. Sie möchten mehr erfahren? Kein Problem, hier kommen alle bisher erschienen Beiträge im Überblick:
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